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2. Das goldene Zeitalter • Um 1530

VORWORT DES HERAUSGEBERS

Der vorliegende Sammelband erscheint im Rahmen der Deutschen Cranach-Ehrung 1953, zu der das Mitglied der Deutschen
Akademie der Künste Prof. Max Lingner die Anregung gegeben hat. Der Mittelpunkt dieser Ehrung war in den Monaten
Juli bis Oktober 1953 die Lucas-Cranach-Ausstellung mit ihren Abteilungen in Weimar und der Lutherstadt Wittenberg.
Ihre Zielsetzung wurde in dem von Prof. Dr. Johannes Jahn, dem Präsidenten des Deutschen Lucas-Cranach-Komitees,
geschriebenen Katalogvorwort mit dem Hinweis darauf begründet, daß „die Tatsache der 400. Wiederkehr von Cranachs
Todestag nur äußerer Anlaß“ sei. „Der eigentliche Sinn der Ausstellung ist, das Werk eines schöpferischen Menschen unserer
nationalen Vergangenheit weithin sichtbar zu machen, es uns dadurch aufs neue ins Bewußtsein zu rufen und uns zur Er-
arbeitung seiner Werte aufzufordern.“ Das gilt auch für die vorliegende Publikation, die in Verbindung mit der Tätigkeit
des Deutschen Lucas-Cranach-Komitees entstanden ist.

Die Deutsche Akademie der Künste setzt mit diesem Buch eine Reihe kunsthistorischer Veröffentlichungen fort, die aus dem
Erbe der progressiven Geschichtszeitalter schöpfen, vornehmlich aus dem des 15. und 16. sowie des 18. und 19. Jahrhunderts”»
Diese in zwangloser Folge erscheinenden Schriften sollen die Werke der Meister des Realismus erforschen und für die Künst-
ler, Kunstwissenschaftler und Kunstfreunde neu erschließen helfen. Bestimmend für ihre Konzipierung ist die von Friedrich
Engels ausgesprochene Einsicht: „Die politische, rechtliche, philosophische, religiöse, literarische, künstlerische usw. Ent-
wicklung beruht auf der ökonomischen. Aber sie alle reagieren auch aufeinander und auf die ökonomische Basis. Es ist nicht,
daß die ökonomische Lage Ursache, allein aktiv ist und alles andere nur passive Wirkung, sondern es ist Wechselwirkung
auf der Grundlage der in letzter Instanz sich durchsetzenden ökonomischen Notwendigkeit.“ Das künstlerische Schaffen
wird also in dieser Schriftenreihe nicht isoliert, sondern als eine Widerspiegelung der geschichtlichen Wirklichkeit betrachtet,
wobei die Betrachtungsmethode sich aus dem folgenden, gleichfalls von Engels formulierten Grundgedanken ergibt, der für

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