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Lüdemann, Wilhelm von
Neapel wie es ist — Dresden: P. G. Hilschersche Buchhandlung, 1827

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https://doi.org/10.11588/diglit.53366#0269
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255

Wand, von welcher Durindana *) ein Stuͤck
getrennt und in die Wogen geſtuͤrzt haben ſoll,
ſtolz und mahlerifch in das Meer hinab. —

Ein lauer Abendwind fuͤhrte uns nach Neapel
zuruͤck — der reizende Kreis dieſer Ausflucht
ſchloß an dem gruͤnen Geſtade der kleinen Inſel
Nifita **), wo einſt Lucullus, den Cicero
Clarissimus adolescentulus nennt, praͤchtige
Laͤndhaͤuſer bewohnte. Jetzt erkennt ſie einen
Deutſchen als Herrn und hat die Quarantaͤne
von Neapel in ſich aufgenommen. Zwei Miglien
von da, einen Raum, durch den einſt ein Erdbe—
ben dem Meere eine Bahn brach, ſtiegen wir am
Strande des Poſſilippo ans Land und endeten
den Tag am Grabe Sannazars, das die Staz
tuen Appolls und der Minerva zieren, die
die Serupel der Kirche in „David und Fu dit hack
umgetauft, und deren Nahmen ſie mit goldenen
Lettern am Fußgeſtell heidniſcher Gottheiten ver⸗
ewigt hat.

»Ruhe ſanft, du Saͤnger idylliſcher Liebe und
leichten Lebensgenuſſes, du Nachbar und Nebenz
buhler des Mantuaniſchem Schwaͤns,“ riefen wir
ihm zu, und kehrten nach Hauſe zuruͤck. — ;
*) Nolands Schwert. ‚

Der Nahme bedeutet Inſelchen.


 
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