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Lüders, Heinrich
Die Vyâsa-Çikshâ besonders in ihrem Verhältnis zum Taittirîya-Prâtiçâkhya — Göttingen, 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.37421#0009
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Die ersten genauen Angaben über die Cikshä finden sich
im siebenten Buche des Taittiriya-Aranyaka, in der sogenannten
Samhitä-TJpanishad, die daher auch den Namen Cikshävalli führt').
Es werden daselbst die Titel der einzelnen Abschnitte angegeben,
deren nähere Ausführung dem Vortrage des Lehrers überlassen
blieb 3). Wir ersehen daraus, dass der Stotf sich im wesentlichen
mit dem der uns erhaltenen Präticäkhya's und Cikskä's deckte.
Nehmen wir dazu, dass das Taittiriya-Präticäkhya, vielleicht das
älteste aller Präticäkhya's, an wissenschaftlichem Ernste und an
Genauigkeit der Beobachtung hinter keinem der übrigen Werke
zurücksteht, ja sie zum Teil übertriift und in der Form, die uns
vorliegt, nur das Produkt anhaltender und ausgedehnter Studien
sein kann, so können wir wohl mit Recht behaupten, dass von
den vedischen Schulen die der Taittiriya's am frühesten und am
meisten sich die Pflege der Cikshä-Wissenschaft angelegen sein
liess. Offenbar hat dieses Studium aber auch noch in der spätem
Zeit, aus der die unter dem Namen Cikshä gehuden Werke
stammen, in dieser Schule geblüht. Es sind uns in der letzten
Zeit besonders durch die Bemühungen Kielhorns und die Ausgaben

1) Hier steht Diese Form, etymologisch als Desiderativbildung zu
cds wie üpsd zu dp, dfAsM zu ddp durchaus berechtigt, ist in der klassischen
Sprache durch verdrängt worden; Qankara erklärt das der oben
genannten Stelle für vedisch. Nur die südindischen Handschriften weisen, soweit
ich gesehen habe, durchgängig die Form mit der Länge auf. Wir müssen daher
annehmen , dass sich in der Sprache der südlichen Brahmanen die alte Gestalt
des Wortes gehalten hat. Nun ist aber die Vyäsaqikshä, wie überhaupt wohl
alle Qikshä's der Taittiriyaschule, im Dekhan entstanden, und es wäre demnach
berechtigt, soweit es sich um diese handelt, die Form zu gebrauchen, wie
E. Sieg es im Titel der Bhäradväjaqikshä getan. Allein das führt doch zu
Unbequemlichkeiten, da man konsequenterweise die im Norden entstandenen
Qikshä's als „ptLsM" bezeichnen müsste und so geradezu zu einer Doppelheit im
Titel dieser Werke käme. Ich habe daher nur in den Text selbst aufge-
nommen, als Gattungsnamen und im Titel aber überall die herkömmliche Form
gewählt.
2) Weber, Ind. Stud. 2,211. Literaturgeschichte^ 67.

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