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ihn »den Nachkommen des Lotusduftenden« nennt, so hat er in glücklicher
Weise die Anforderungen der Theoretiker mit innerer Wahrscheinlichkeit in
Einklang zu bringen gewußt*).
Auffallend ist, daß zwei Personen in den Bühnenanweisungen nie mit
ihrem wirklichen Namen oder nach ihrem Stande benannt werden, sondern
stets nur nach dem Charakter der Rolle, die sie spielen: der und
der &ds7%. Mir ist nur ein anderes Beispiel für diesen Gebrauch bekannt:
im Nägänanda werden Jlmütavähana und Malayavati in den Bühnenanweisungen
als und bezeichnet. Daß diese Art der Anführung beide
Male in einem buddhistischen Drama vorkommt, ist wohl nur ein Zufall.
Ich bin mehr geneigt, darin eine Altertümlichkeit zu sehen, die der Ver-
fasser des Nägänanda absichtlich nachgeahmt hat.
Was wir über den Schauplatz der einzelnen Szenen und über die bei
der Aufführung gebrauchten Requisiten ermitteln können, ist wenig. In 4
macht der Bösewicht, wie schon bemerkt, den Vidüsaka auf einen oder
mehrere Affen aufmerksam. Im Texte ist außerdem, ebenso wie in 66, von
einem y'fwzMyüMa die Rede. Die Szene spielte also offenbar in einem alten
Garten, der sofort an den berühmten alten Garten in der
Mrcchakatikä erinnert, an das Puspakarandaka, wo »die Affen spielen, an
den Lianen der Baumwipfel hängend wie Brotfrüchte (8,8)«. Die Äußerung,
die wahrscheinlich dem Vidüsaka in den Mund gelegt ist: »Groß ist der
Wohlgeruch im Hause der Hetäre« (ßO), läßt darauf schließen, daß der Schau-
platz das Haus der Hetäre war, wiederum ähnlich wie in der Mrcchakatikä,
wo der Vidüsaka staunend die Höfe des Palastes der Vasantasenä durch-
wandert (Akt 4). In iß ist die Örtlichkeit durch die Worte angedeutet, die
Dhänanjaya an die Dienerin richtet: »Du bist in das Haus des Schwiegervaters
des Somadatta gegangen«. In 45 findet sich die Bühnenanweisung: »er tritt
in die Halle (w<27;T%p%)«. Mehrfach in 22, 45 und auch wohl 84, wird von
einer Festversammlung auf dem Gipfel des Berges gesprochen; der Zu-
sammenhangbleibt aber überall unklar. Häufig kommen die Personen im Wagen
auf die Bühne gefahren oder fahren im Wagen ab; der gewöhnliche Aus-
druck für das Gefährt ist p%&%A%77%, einmal auch (p%7Wf%77%777 ^gacNzdA'
16; (^dnttz)Ad:7ztzz77^A<%^gMi% gtzmTtf 41; (p^77ttA<%)77Jr77(fA^^a: -Mr&ztg
iß; °^7r7Z77^gM^Mp^^7'ph7 — g<37zf — 16; °^<3yc7?M^gMüg<3dt:A<3A 2p). Auch das
erinnert wieder an die Mrcchakatikä, in der das der Ochsenwagen,
eine so wichtige Rolle spielt.

DIE METRIK DER DRAMEN.
Reicher werden die Ergebnisse, wenn wir uns zur Untersuchung der
Metrik und Sprache unserer Dramen wenden. Wie in dem späteren
1) Der Name der Hetäre, Magadhavatt, entspricht nicht den Vorschriften der Theoretiker,
die für Hetären Namen auf oder fordern (Säh. 426). Er kann aber durch die
Fabel des Stückes festgeiegt gewesen sein.
 
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