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Die Sprache dieser Inschrift ist, wie schon Boyer und Bloch hervorgehoben
haben, Mägadhi, genauer Alt-MägadhI, und sie stimmt durchaus mit der unserer
Fragmente überein. Pischel sieht in dieser Inschrift »das älteste indische Zeugnis
für die Sitte, die sich bis auf die Bänke unserer Auditorien fortgepflanzt hat,
den Namen der Geliebten durch Einschneiden in Holz oder Einmeißeln in
Stein zu verewigen.« Diese Erklärung erscheint mir deshalb ganz unwahr-
scheinlich, weil die Inschrift, was bisher übersehen ist, metrisch ist. Das
verrät schon die Abteilung in drei Zeilen. Jede Zeile hat 17 Moren. Die
Striche hinter zzzzzzzzz in der ersten und dritten Zeile deuten vielleicht die Zäsur
an. Dann würde die Zäsur in der ersten Zeile hinter der achten More, in
der dritten hinter der zehnten More stehen. In der zweiten Zeile könnte sie
wie in der ersten Zeile hinter der achten More stehen. Ich bin überzeugt,
daß sich die Inschrift ebenso wie die Wiederholung: SzztzzzzzzAzz zzzzma
AAzApz auf die Darstellungen in den Fresken der Höhle bezieht. Vielleicht
erklärte sie das Mittelbild, wo man einen Mann unter einem Baum, mit
Tänzerinnen und Musikern zur Linken und einer Prozession zur Rechten,
erblickt.
In den Dramen der späteren Zeit kommt die Ardhamägadhi nicht vor
(Pischel 17). Daß sie in alter Zeit aber auch hier ihre Stelle hatte, geht aus
dem Zeugnis des Bhäratlya-Nätyasästra hervor, wo in 17,50 (=Sähityadarpana
p. 173,3) Ardhamägadhi als die Sprache der Diener, Rajputen und Sresthins
bezeichnet wird.

DER DIALEKT DER HETÄRE UND DES VIDUSAKA.
In der Sprache der Hetäre und des Vidüsaka vermag ich keine prin-
zipiellen Unterschiede zu erkennen; gewisse Besonderheiten werden nachher
zur Sprache kommen. Dasselbe Verhältnis besteht bekanntlich zwischen der
Sprache dieser beiden Personen in dem späteren Drama. Nach einigen
Theoretikern spricht allerdings die Näyikä Sauraseni, der Vidüsaka Präcyä
(Bhäratlyanätyas. 17,51; Sahityad. p. 172,21; 173,4). Aber schon Pischel (22)
hat darauf hingewiesen, daß Hemacandra 4,285 dem Yidüsaka direkt Sauraseni
zuschreibt und daß sich die Präcyä von der Sauraseni jedenlalls nur ganz
wenig unterschied. Es handelt sich fast nur um ein paar Eigentümlichkeiten
im Wortschatz, von denen wir eine, wenn auch nicht ganz genau, in unsern
Fragmenten wiederfinden. Nach Märkandeya wird von dem Vidüsaka zum
Ausdruck der Zufriedenheit Az Az AD gebraucht; Hemacandra (4,285) schreibt
Az Az in demselben Sinne vor. In 95 finden wir Az Az <?A<? Jzzw. . ., also mit
Kürze in der ersten Silbe und ohne nachfolgendes AD, das nach Pischel
(zu Hem. 4,285) in späterer Zeit nie fehlt. Ich habe die Stelle aus 95 daher
unter die Reden des Vidüsaka gesetzt, wenn auch die Zugehörigkeit nicht
als absolut sicher gelten kanni).
Ü In der Mrcchakatikä (ed. K. P. Parab) p. 160, wird auch dem Mägadhi sprechenden
Diener in den Mund gelegt.
 
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