Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
iS —

übersetzt Mahälamkärasütragästra lauten würde. Der gleiche Titel wird in dem
1285—87 kompilierten Katalog Ci'-yüan-lu* einem Werke des A^vaghosa ge-
geben, das danach mit dem von Kumärajlva übersetzten Werke identisch zu
sein scheint. Eine genaue Wiedergabe des ursprünglichen Titels kann aber
der chinesische Titel unter keinen Umständen sein, da im C'i-yüan-lu selbst
hinzugefügt wird, das Werk heiße auf Indisch Su-t(a)-lo-a-lang-kia-lo-sa-si-t'(e)-lo,
d. i. Süträlamkäraäästra. Hier fehlt also nicht nur das Wort für »große im
Anfang; auch die Stellung des Wortes .swzW? in dem Kompositum ist eine
andere. Verfolgen wir die Angaben über das Werk in der chinesischen
Literatur weiter zurück, so fällt es auf, daß das Wort für w/Arz in dem Titel
überhaupt verschwindet. 1-tsing (692 n. Chr.) berichtet uns, AWaghosa habe
außer einigen Hymnen und demBuddhacarita das Cuang-yen-lun geschrieben 2.
Das $97 n. Chr. zusammengestellte Li-tai-san-pao-ki (Bunyiu Nanjio Nr. 1504)
führt das Ta-cuang-yen-lun als ein Werk des Bodhisattva Agvaghosa autj und
Cuang-yen-lun ist auch der Name, mit dem das Werk in der Übersetzung in
den Einleitungsstrophen bezeichnet ist: «maintenant je vais enoncer pat* ordre et
faire connaitre leTchouang-yen-louen«, wie Huber übersetzt. Cuang-yen-lun und
Ta-cuang-yen-lun scheinen auf ein indisches Alamkära^ästra bzw. Mahälamkära-
gästra zu führen, allein es läßt sich kaum bestreiten, daß es ziemlich seltsam
sein würde, wenn der Verfasser für seine Sammlung von Erzählungen einen
Titel gewählt haben sollte, der eigentlich doch nur für ein Lehrbuch der Poetik
Berechtigung gehabt haben würde. Alamkäragästra scheint in der Tat ein
ganz ungeeigneter Titel für das Werk zu sein, und meines Erachtens gilt das
gleiche auch für den angeblichen Titel Süträlamkära. Levi, JA. X, 12, S. 74,
bemerkt allerdings: %Le Süträlamkära, c'est les sutras mis en litterature, comme
nous dirions: 'La Bible pour les gens du monde'c. Allein, konnte man wirklich
Erzählungen, auch wenn sie in dem neuen, eleganten Gewände des Kävyastilesauf-
treten, als »Schmuck der Sutras <? bezeichnen? Und selbst wenn man an diesem,
zum mindesten doch schiefen Ausdrucke keinen Anstoß nehmen will, so wird
man doch zugeben müssen, daß er schließlich nur für einen kleinen Teil der
Erzählungen passen würde. Nur wenige sind tatsächlich Modernisierungen
alter Sutras; die Mehrzahl der hier bearbeiteten Stoffe ist den Sutras ganz
fremd, und damit der Titel auch diese decke, müßte man schon annehmen,
daß .sw/712 hier in dem allgemeinen Sinn von Lehre gebraucht sei, und Süträ-
lamkära etwa als »Illustration der Lehrec verstehen, etwas, was mir nicht
zulässig erscheint.
Alle diese Bedenken werden mit einem Schlage dadurch beseitigt, daß
das Werk nach unserer Handschrift einen ganz andern Titel führt. An drei
Stellen haben sich Reste von Kapitelunterschriften erhalten; auf Bl. lll am
Schlüsse der ßO. Erzählung:
[ [[ ] (sam)[gj(ra)jha](h) ]]
[kajrnah kanyä yakso-^ ^ -

* Vgl. Bunyiu Nanjio p. XXXII; Nr. t6)2.
2 A Record of the Buddhist Religion, transl. by Takakusu, S. :6$.
 
Annotationen