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6o

Kleinere Verschiedenheiten zwischen der Übersetzung und dem Original
begegnen auf Schritt und Tritt. Sie beruhen vielfach gewiß auf bloßen Ver-
sehen und Mißverständnissen. So kehrt in Erzählung 21 der Maler nach der
Übersetzung (S. Il8, 25) nach Hause zurück as'etant vetu de ces robes«, nach
dem Original (Bl. 86 V l) amit zwei Armbändern geschmückte
(rzwAz7A)ZV<V<372?2.%). Wahrscheinlich hat Kumärajiva falsch verstanden.
Bisweilen beruhen die Verschiedenheiten auch wohl auf Verderbnis des chine-
sischen Textes. Huber läßt den Zauberer von Erzählung 29 einen rzhzAz-Baum
(U-A-A?) in ein Weib verwandeln (S. 14/, 10); im Sanskrit (Bl. 105 V 2 R 2;
lll V ß) ist hier aber von einer ür^AzAzAz oder .sUA^AzAAzz die Rede. In der
übrigens nicht ganz richtig verstandenen Stelle S. ß6/, ß2ff spricht Huber von
einem Baume /UAzArz oder .UrüTrz. Nach dem Sanskrittexte (Bl. 2ßl V 4) handelt
es sich um einen /hzAz/Z-Baum. Dieser ist aber auch im chinesischen Texte
gemeint. In Waldschmidts Übersetzung lautet die Stelle: aDie Nigranthas,
deren Körper durchgeröstet waren, die, überall schwarz vom Brande,
Asche oder Kohle glichen, versammelten sich auf den Ruf allesamt und begaben
sich dann gemeinsam zu der Wohnung des S'rlgupta. S'rlgupta hatte ein
prächtiges Haus. Es war weiß, rein, sauber und glich einem AaW-cü-UZ- (A%Az/<3-)
Baum. Und als dann die Nigranthas sein Haus erreicht hatten und sich in
dessen oberem Stockwerk aulhielten, glichen sie einem Rabenschwarm. Auch
sah es aus, wie wenn ein /iV/HAz, von schwarzen Bienen umschwärmt, in einem
AzzMpA-Baume hüpft und sich ergötzt.«'

DIE IN DEN BRUCHSTÜCKEN ERHALTENEN ZITATE.
Wie schon bemerkt, sind die in der Kalpanämanditikä erscheinenden
Strophen zum Teil Zitate. Als Zitate sind offenbar die beiden Aryäs in Prakrit
(Bl. lßo R 2ff.) durch die Einführungsworte jyzAAzz cr?(^TÜ [I gekennzeichnet. Auch
die vorhergehende Strophe (Bl. lßo R lf.) wird durch jyzAA.)] eingeleitet.
Bl. 26 R ß findet sich ein halber Sloka: AD<AADZ^Aw2 rrwVAzzA
AAy^AZwA? go%?2<3A, der durch die Einleitungsformel czYZ.72^- I] deutlich
als Zitat erwiesen wird. Auch die Bl. 14/ V ßf. erscheinende Upajäti-Strophe
rührt, wie S. ßl bemerkt, wahrscheinlich nicht von dem Verfasser selbst her.
Leider läßt sich in allen diesen Fällen der Titel des Werkes, dem die Strophen
entnommen sind, nicht feststellen. Aus dem Udänavarga, 11, ll; 12, stammen
die Slokas 2 und ß der ß. Erzählung (Bl. 22 R lf.); sie sind hier unter Be-
wahrung der metrischen Unregelmäßigkeit, die sich bei der Übertragung aus
dem Prakrit in das Sanskrit ergeben hatte, zitiert. Die im Anfang der 10. Er-
zählung in der chinesischen Übersetzung (S. 58, ß2ff.) zitierte Strophe, die Huber
mit Dhp. 204 identifiziert hat, findet sich im Udänavarga, 26, 6, in der Form:
1 Das des Sanskrittextes zeigt, daß S'rlgupta, ais er, von den durch
geschwärzten Nigranthas umgeben, auf dem SöHer seines weißen Hauses steht, mit einem von
schwarzen Bienen umschwärmten auf einem ^/V^'Baumc verglichen wird.
 
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