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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0015

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Die Sage von Rsyasrnga.
Die Person des Rsyasrnga Q gehört dem Sagenkreise des Räma an.
Er ist der Gatte der Säntä, einer leiblichen Tochter des Dasaratha, die von
Lomapäda Dasaratha adoptiert war, und er ist der Rsi, der für seinen
königlichen Schwiegervater die putriyä isti darbringt. Sein Name begegnet
uns schon in der vedischen Literatur. Nach dem Jaiminlya-Upanisad-
Brähmana (III, 40) wurde das unsterbliche Gäyatrasäman von Indra dem
Käsyapa, von diesem dem Rsyasrnga Käsyapa, von diesem dem Devataras
Syävasäyana Käsyapa überliefert. Im Vamsabrähmana (2) ist Rsyasrnga
Käsyapa der Sohn und Schüler des Kasyapa und der Vater und Lehrer des
Vibhandaka. Mit Sicherheit können wir Rsyasrnga auch wohl mit dem
Rsya identifizieren, der im Äranyakagäna des Arseyabrähmana (Kau-
thumasäkhä III, 6, 10; Jaiminlyas. I, 9, 2) erwähnt wird"). Trotz Ver-
schiedenheiten im einzelnen, auf die hier nicht weiter eingegangen werden
kann, stimmen die genannten beiden Lehrerlisten darin überein, daß sie den
Rsyasrnga einen Nachkommen des Kasyapa nennen. Das gleiche ist in der
nicht vedischen Literatur der Fall: nach dem Mahäbhärata, Rämäyana,
Padmapuräna und Skandapuräna ist Rsyasrnga der Sohn des Vibhändaka,
der im Mahäbh. Käsyapa, im Räm., Padmap. und Skandap. der Sohn des
Käsyapa genannt wird, und im Alambusajätaka (523, v. 26 und 37) wird
Kassapa als Name des Vaters des Isisinga erwähnt. Wir werden daher
besser tun, den Rsyasrnga, der nach der Sarvänukramanl der Verfasser von
Rgv. X, 136, 7 ist, fernzuhalten, da er und sechs Brüder als die Söhne des
Vätarasana bezeichnet werden 3).
Die Quellen für die Legende, die sich an die Person des Rsyasrnga
knüpft, sind das Mahäbhärata (III, 110, 23—-113, 25), das Padmapuräna
i) Ich schreibe im allgemeinen den Namen mit lingualem Zischlaut, da dies in
der klassischen Literatur die allgemein anerkannte Form ist. Die ältere Form mit
dem palatalen ^ findet sich, soweit ich sehe, im Jaim. Up. Brähm., im Arseyabrähmana
(B.b/a), in der Bombay-Ausgabe des Mbh. und neben der jüngeren Form im Vamsa-
brähmana.
-) Ein anderer Rsya ist der Sohn des Devätithi; Bhäg. Pur. IX, 22, 11.
3) Erwähnen will ich, daß auch ein öfters zitiertes Gesetzbuch (Ind. Stud. I, 233;
Weber, Verz. Berl. Hften 322. 1166; Aufrecht, Cat. Cat. sub voce) und ein Tantra-
werk (R^?/u^r?iyugmäAüü oder Burneil, Class. Ind. 205b)
dem Rsyasrnga zugeschrieben werden, und daß die Käsikä seinen Namen als Beispiel
zu Pän. 6, 2, 115 anführt.

6402 Luders, Kleine Schriften

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