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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0120

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106

Die Jätakas und die Epik

"Wenn man allem nachtrauern wollte, was einem verloren gegangen
ist, müßte man die eigene Person betrauern, die stets in der Gewalt des
Todes steht/
"Denn nicht den Stehenden, nicht den Sitzenden, nicht den Liegenden,
auch nicht den Wandernden (verschont der Tod); während man wacht,
(während) man schläft, auch da schleicht das Alter herbei/
"Da also die eigene Person, ach! dahingehti), (und) die Trennung un-
zweifelhaft ist, soll man alles, was zurückbleibt, lieben, nicht (aber) dem
Dahingegangenen nachtrauern/
Diesen Gäthäs entsprechen zum Teil wörtlich die Verse II, 105, 21; 22
im Rämäyana:
Mytde cu j
guAufvu vrujatf gcdm ]
yaö'ä -sadizy/mw ndAvättaw .S'aAa ]
"Die eigene Person betrauere du. Was trauerst du einem andern nach,
(du), dessen Leben dahinschwindet, wenn du stehst und wenn du gehst ?'
"Mit geht der Tod, mit setzt der Tod sich nieder, mit kehrt der Tod
von einem langen Weg zurück/
Wie der Gäthä-Dichter das eigene Selbst ?%a.ccMV%<sa?a ytGaya
nennt, so nennt Välmlki die Menschen inVers 18 ytDü/o
Wie der Gäthä-Dichter von dem wym&Aüw uaamgaya spricht, so sagt auch
Välmlki, daß Gatte und Gattin, Eltern und Kinder von einander scheiden
müssen: dAfavo Ay asä?y. vfttä&AavaA (V. 27)^). Ich sehe in diesen Über-
einstimmungen einen neuen Beweis dafür, daß auch Välmlki die alte Gäthä-
Poesie gekannt und benutzt hat.
Das Würfelspiel im alten Indien.
Die Bedeutung des Würfelspieles.
Würfelspiel und Wagenrennen sind die beiden Vergnügungen, denen
sich der vedische Inder mit Leidenschaft hingab. In der nachvedischen
Zeit hat der Rennsport aufgehört, eine Rolle zu spielen. Das Würfelspiel
ß Ich fasse Pali -ppäncMAa als Vertreter von sk. präd/wa.
-) InV. 15 spricht Välmiki von dem Menschen, der auä/rara dem Tode unter-
worfen sei. Der gleiche Ausdruck (airi-saaru) findet sich, auf alle Geschöpfe angewandt,
in Gäthä 2 des Matarodanajätaka (317). G. 4 des Migapotakajätaka (372):
rodüeua Aare ärnäme ?aa%o peh) gauwMäaAe [
an&&e aawyawMTia rodäwa aaüaiiiaäüa^^a äühAe ] I
stimmt dem Inhalte nach überein mit Räm. II, 85, 18 (Gorr.):
<$oca%o radatn.S' ca/va yarü aäma airPiä paaaA I
^va^awaA A;a^cid aaa^ocema aarua^aä ] [
Da diese Strophe aber nur in der Bengali-Rezension erscheint, so ist sie vielleicht erst
später eingeschoben.
 
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