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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0204

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Das §ariputraprakarana, ein Drama des Asvaghosa

oder dem bekannten buddhistischen Verse (Avadanas. I, 80; 86; Divyavad.
I31;191usw.):
/M7 prupu.s-pu/'üi Aur/mipi AuVpaAo/AU/ut/' upf ]
güwu^rUA prüpyu Aü7u?ii cu p A u / u 71 AAuh/ dcA/'uüm [}
läßt es sich kaum entscheiden, ob wir es mit dem ursprünglichen Verbum
oder dem Denominativum zu tun haben.
In den verwandten Sprachen vermag ich sk. pAut 'gerinnen' mit Sicher-
heit nicht nachzuweisen. Die alte, von 0. Hoffmann, BB. XVIII, 155 ver-
teidigte und früher auch von Prellwitz, Et. Wb. d. gr. Spr., angenommene,
in der zweiten Auflage des Werkes wieder aufgegebene Zusammenstellung
von p7mAVf, pAadu, mit opGGm 'mehre', bpu/.o- 'Nutzen, Gewinn' wird auch
in der neuen Beleuchtung von pAuAüt nicht viel wahrscheinlicher.* Die von
Berneker, IF. IX, 363 versuchte Heranziehung von lat. wird von
Uhlenbeck, IF. XIII, 214 und Walde, Lat. Et. Wh., mit Recht abgelehnt.
Ebensowenig kann lat. hierher gehören, denn von lautlichen Schwierig-
keiten ganz abgesehen, ist der ursprüngliche Begriff, der in p7m7 lag, eben
nicht 'sprießen, hervorkommen', wie Berneker annimmU). Eher könnte
man an Verwandtschaft mit gr. paAUR denken. Schon Sütterlin, IF. IV, 104,
wollte das griechische Wort auf eine Wurzel *pAe7 'spalten' zurückführen;
die Ableitung von *pAe7 'gerinnen, erstarren, dick werden' würde der Be-
deutung nach, wie mir scheint, ungleich besser stimmen. Andererseits wird
es aber doch schwer, <pa/Gog von air. &u77 'membrum', hessisch 'penis',
nd. TmMe, die auf eine mit &A anlautende Wurzel weisen, zu trennen; vgl.
J. Schmidt, Idg. Vok. II, 225; W. Schulze, KZ. XXIX, 263; Bezzenberger,
BB. XIX, 248.

Das Sariputraprakarana, ein Drama des Asvaghosa.
Auf Grund verschiedener Erwägungen habe ich am Schlüsse meiner
Abhandlung über die Bruchstücke buddhistischer Dramen-) (S. 65) die An-
sicht ausgesprochen, daß wir ihren Verfasser in dem Dichterkreise suchen
müßten, dessen Mittelpunkt Asvaghosa war. Schneller als es zu hoffen
war, ist das bestätigt worden. Ich kann jetzt nachweisen, daß wenigstens
eines der uns in jenen Bruchstücken vorliegenden Dramen von Asvaghosa
selbst herrührt.
Ich habe auf S. 12 meiner Abhandlung bemerkt, daß das Fragment 116
in zentralasiatischen Charakteren geschrieben sei, und daran die Vermutung
P Ich möchte noch bemerken, daß das Wort p7?aü/a, n- 'Blume', das mit lat.
direkt verglichen zu werden pflegt, im Sk. keineswegs alt und gut bezeugt ist.
Wir kennen es vorläufig nur aus der i§abdacandrikä, nach einem Zitat im Sabdakal-
padruma.
2) Königlich Preußische Turfan-Expeditionen. Kleinere Sanskrit-Texte. Heftl.
Bruchstücke buddhistischer Dramen. Herausgegeben vonHeinrichLüders. Berlin 1911.
 
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