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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0326

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312

Epigraphische Beiträge. IV

Amme wird imstande sein, meines Kindes gut zu warten', ebenso habe ich
die Lajjükas eingesetzt zum Heile und zur Freude der Provinzbewohner.
Damit jene ohne Furcht und voll Vertrauen und ohne Entmutigung ihre
Geschäfte besorgen, darum habe ich den Lajjükas verliehen, daß sie selb-
ständig Belohnungen und Strafen verhängen. Denn das ist zu wünschen,
daß Unparteilichkeit in der Prozeßführung herrsche und Unparteilichkeit
in den Strafen. Und so weit geht mein Befehl. Den im Gefängnis sitzenden
Leuten, über deren Strafe entschieden ist und denen der Tod zuerkannt
ist, habe ich drei Tage Aufschub gewährt. Entweder werden ihre Ver-
wandten, wenn solche vorhanden sind, ihre Begnadigung erwirken, um ihr
Leben zu retten, oder wenn niemand da ist, um die Begnadigung zu er-
wirken, so werden sie Gaben geben, die das Heil im Jenseits bewirken,
oder sich Fasten auferlegen. Denn mein Wunsch ist, daß sie auf diese
Weise auch in beschränkter Zeit das Heil im Jenseits erringen mögen.
Und im Volke mehren sich mannigfache fromme Bräuche, Selbstbezähmung
und Verteilung von Gaben/
IV. Zu den Felsen- und Säulenedikten des Asoka.
In dem zweiten Felsenedikt hat Senart, wie seine Vorgänger, die
Worte ü Tuw6upuwyl in G als 'bis nach Tämraparni' gefaßt. Das wird
anscheinend auch durch die Parallelstelle in F XIII nahegelegt, wo K
GcJu PutnJtyö uww Tunt&upuwmtyü, Sh GoJu PumJu uw. J'u-mtupum/dy u,
M GoJu Puwu/fyu u Toay^uputyTttyu liesU). Allein es fragt sich doch, ob
die Ausdrucksweise an den beiden Stellen wirklich genau die gleiche ist.
Sicher ist es zunächst, daß in F II in K Sh M das ü fehlt; in Dh sind die
Worte gar nicht erhalten, in J ist nur das ü von sichtbar.
In K Sh M ist die Konstruktion also jedenfalls in F II eine andere als in
F XIII: Tuw&upaoyTM (K Sh), Aupuyl (M) ist im Nominativ in die Liste
der Grenzländer eingefügt. Schon das macht es wahrscheinlich, daß auch
in G TuyAupuypU Nominativ ist. Aber auch grammatisch scheint mir die
Annahme eines Ablativs auf -i sehr bedenklich. Trenckner, Milindapanho,
S. 121, führt allerdings aus dem Pali einen Ablativ an, aber die Form
steht in einem Vers, und in Girnär sollten wir jedenfalls nach Analogie
des Instrumentals JAu7y?nü?rugu^^yö in IV, AAuUyü in XII und des Dativs
JAuwmä%M3uV7ya in III eher Tuwta pa w/dy ä erwartet). Endlich heißt 'bis'
in G sonst überall üw; siehe üw anyM'atnAapü in IV, V; üw ÜMU atAaw.
7n^ä?täya IX; üw /x/./äcc.s'tycAi in XI. Diese Gründe bestimmen mich, in
ä TayAapa?y?U das Äquivalent von Sk. yä Tämrapuryt zu sehen; ä ist
Ardhamagadhismus, der vom Übersetzer aus der Vorlage übernommen ist,
wie die eben genannten üw = Sk. yüwU). Ich bin überzeugt, daß auch die
seltsame Inkongruenz der Kasus in dem vorausgehenden Teile des Satzes

i) In G fehlt die Stelle.
In yüt'niAo in XIII (K arcUAe) braucht er dagegen die richtige Dialektform.
 
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