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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0523

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Zu den Upanisads. II

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diesen Umständen nicht unmöglich, daß die Aussprache schon zur
Zeit der Mathurä-Inschriften viel verbreiteter war als unser Material er-
kennen läßt, und meiner Ansicht nach schließt selbst die durchgängige
Schreibung mit der Kürze in JA%fä die Annahme, daß auch schon die Aus-
sprache mit der Länge bestand, nicht aus. Hier können nur neue Funde
weiter helfen.

Zu den Upanisads.
II. Die Sodasakalavidyä.
1. Übersetzung von Chändogya-Upanisad 4, 4—9.
4. 1. Satyakäma Jähäla redete seine Mutter Jabälä an: 'Ich wünsche
das brahmanische Studium zu betreiben, Verehrliche. Welchem Geschlecht
gehöre ich denn an?/ 2. Sie sprach zu ihm: "Das weiß ich nicht, mein
Kind, welchem Geschlecht du angehörst. Als Magd bin ich viel herumge-
kommen, da habe ich dich, als ich jung war, bekommen. Daher weiß ich
nicht, welchem Geschlecht du angehörst. Aber ich heiße Jabälä, du heißest
Satyakäma. Nenne dich also Satyakäma Jäbäla.'
3. Er kam zu Häridrumata Gautama und sagte: 'Ich will bei dem
Ehrwürdigen das brahmanische Studium betreiben. Ich möchte bei dem
Ehrwürdigen als Schüler eintreten.' 4. Der sprach zu ihm: 'Welchem Ge-
schlecht gehörst du denn an, mein Lieber ?' Er sagte: 'Das weiß ich nicht,
Ehrwürden, welchem Geschlecht ich angehöre. Ich habe meine Mutter
gefragt, die hat mir geantwortet: ,,Als Magd bin ich viel herumgekommen,
da habe ich dich, als ich jung war, bekommen. Daher weiß ich nicht,
welchem Geschlecht du angehörst. Aber ich heiße Jabälä, du heißest
Satyakäma." So bin ich denn Satyakäma Jäbäla, Ehrwürden/ 5. Er
sprach zu ihm: 'Das vermag niemand, der nicht ein Brahmane ist, so offen
zu sagen. Bringe das Brennholz herbei, mein Lieber! Ich will dich als
Schüler bei mir auf nehmen. Du bist nicht von der Wahrheit ab gegangen/
Nachdem er ihn als Schüler aufgenommen hatte, sonderte er vier-
hundert magere schwächliche Kühe ab und sprach zu ihm: 'Geh diesen
nach, mein Lieber!' Der sagte, indem er sie forttrieb: 'Ich möchte nicht
heimkehren, ehe es tausend geworden sind/
Eine Reihe von Jahren blieb er draußen. Als es tausend geworden
waren, 5. 1. da rief ihn ein Stier an: 'Satyakäma!' 'Ehrwürdiger!' er-
widerte er. 'Wir haben das Tausend erreicht, mein Lieber; treib uns zum
Hause des Lehrers! 2. Ich will dir auch ein Viertel des Brahman kundtun/
'Möge der Ehrwürdige es mir kundtun/ Er sprach zu ihm: 'Die östliche
Himmelsgegend ist ein Sechzehntel. Die westliche Himmelsgegend ist ein
Sechzehntel. Die südliche Himmelsgegend ist ein Sechzehntel. Die nörd-
liche Himmelsgegend ist ein Sechzehntel. Dies fürwahr, mein Lieber, ist
 
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