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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0605

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Vedisch .s'ämn-

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gerechtfertigt, daß uns in den beiden Blättern ein Bruchstück aus einer
der älteren medizinischen Samhitäs erhalten ist, die nicht zum System des
Ätreya gehörten und, durch Carakas Werk in den Hintergrund gedrängt,
bald völliger Vergessenheit anheimfielen.

Vedisch
In einem Aufsatz in Kuhn's Zeitschrift, XL, 257 ff. hat Liden die Be-
ziehungen von ved. <sama- zu Wörtern in den übrigen indogermanischen
Sprachen untersucht. Er ist dabei von der Ansicht ausgegangen, daß in
RV. 1, 32, 15: AaAo yäto 't'a.S'üa,S'ya raya .s'ämay?/a ca ?;ajradäA?/A das
Wort 'hornlos' bedeute. Das fordert meines Erachtens der Gegensatz, in
dem gama- hier zu steht, mit aller Deutlichkeit. Merkwürdiger-
weise aber haben alle Erklärer und Übersetzer mehr oder weniger Bedenken
getragen, diesen Schluß zu ziehen. Säyana sagt: .samasya Aty^agya drüya-
fü/M7?/e%a praAaraaädäc apraw^gyügvaynf^n&Aü(%eA
yragya ntaAMada^var^ä^e^ ca. Man sieht, daß er das Richtige gefühlt hat,
aber die Rücksicht auf die Etymologie hat ihn bei seiner Erklärung des
Wortes durch 'ruhig' geleitet und zu einer völlig willkürlichen Klassifi-
zierung der indischen Haustiere verführt. Auch die indischen Kühe haben
Hörner, aber wer sie beobachtet hat, wird zugeben, daß sie die ruhigsten
Tiere von der Welt sind. Auch im PW. (Nachtr.) wird 'gezähmt, dome-
sticus' als Bedeutung für ^awa- verzeichnet. Grassmann gibt im Wörter-
buch für ^ama- 'arbeitend, sich anstrengend'; Indra beherrscht 'das arbeit-
same Vieh und das gehörnte' (Übers.). Er will also <sama- mit ^ama^f 'sich
mühen' verbinden. Der Gegensatz kommt aber auch dabei nicht heraus;
man braucht nur an die zur Arbeit verwendeten Ochsen zu denken. Bau-
nack, der sich KZ. XXXV, 527f. ausführlich überdas Wort verbreitet, geht
wieder von der Bedeutung 'ruhig' aus; er sucht daraus in höchst künst-
licher Weise den Gegensatz zu .srüym- zu entwickeln. Der erste, der ^ama-
richtig übersetzt hat, ist Ludwig, er gibt es in seiner Übersetzung durch
'hornlos' wieder. Daß aber auch er sich noch nicht von etymologischen
Rücksichten freimachen kann, zeigt seine Bemerkung im Kommentar:
'pama ist das zame, das niemanden schädigt; vill. auch stumpf'^). Und
auch Oldenberg, der Religion des Veda, 8. 138 (zweite Aufl. 8.135) gama-
durc-h 'ungehörnt' übersetzt, fügt in der ersten Auflage in einer Anmerkung
hinzu, daß die Übersetzung ungewiß sei. Nun scheint mir allerdings Liden
gezeigt zu haben, daß die aus dem Textzusammenhang für dama- er-
schlossene Bedeutung auch von seiten der Etymologie völlig einwandfrei ist,
0 Er verweist auf T. M. Brähm. 17, 4, 3; Läty. Srautas. 8, 6, 4,
aber hier ist .s'ama- Substantiv. Säyana erklärt es upayn^nyaMvanutrenn
.fnnnMüA devugnm&undAwo Agnisvämin genauer durch .sa//;än (Ausg. -sawan)
meüA?'n?y i/eaam %e nfrra^/pra^aaanäA.
 
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