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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0673

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Kätantra und Kaumäraläta

659

Katantra und Kaumaraiata.
Die in Ostturkestan am weitesten verbreitete Sanskrit-Grammatik war
das Kätantra. Es haben sich eine ganze Anzahl von Bruchstücken von
ostturkestanischen Handschriften des Werkes erhalten, von denen bisher
die folgenden veröffentlicht sind:
1. Säh 4 Blätter aus Sängim Agiz, hrsg. von Sieg, SBAW. 1907, 466ff.
Kät. 2, 6, 46—50. Stripratyayädhyäya. Kät. 3, 1, 1—2, 26. Ohne
Kommentar. Der Schrift nach aus dem 7. Jahrhundert.
2. Mu. 1 Blatt aus Murtuq, hrsg. von Sieg, SBAW. 1908, 182ff. Kät. 1,
1, 12—23. Ohne Kommentar. In Säradä-Schrift, wohl aus dem
9. oder 10. Jahrhundert.
3. !§o. 59 Blätter aus 6örcuq, hrsg. von Sieg, SBAW. 1908, 184ff.
Kät. 1, 1, 1—5, 18. Nipätapäda. Mit einem Kommentar. Der
Schrift nach aus dem 7. Jahrhundert.
4. Sä^. 1 Blatt aus Sängim Agiz, hrsg. von Sieg, SBAW. 1908, S. 204ff.
Kät. 2, 6, 41—47. Mit einem Kommentar. Der Schrift nach aus
dem 7. Jahrhundert.
5. Du. 1 Blatt aus Duldur Aqur, hrsg. von Finot, Museon N. S. 12,
193ff. Kät. 1, 2, 4—9. Mit einem Kommentar. Die Schrift zeigt,
soweit die beigegebene Tafel ein Urteil erlaubt q, den archaischen
Typus der nördlichen turkestanischen Brähmi, wie ich ihn SBAW.
1922, 243f.; oben S. 526f. kurz charakterisiert habe. Die Handschrift
stammt also spätestens aus dem Anfang des 6. Jahrhunderts, ist
aber wahrscheinlich beträchtlich älter.
In der Berliner Sammlung haben sich jetzt noch ein paar Reste von
anderen Handschriften gefunden. Das erste Fragment ist ein schräg ab-
gerissenes Stück vom linken Ende eines Blattes, das aus Qyzil stammt.
Es ist 5,3 cm hoch. Da sich die beiden ersten Zeilen mit ziemlicher Sicher-
heit ergänzen lassen, läßt sich auch die ungefähre Länge des Blattes er-
rechnen; sie muß etwa 18 cm betragen haben. 4,5 cm vom linken Rand
ist das Schnurloch. Nur die eine Seite des Blattes ist beschrieben; der
Inhalt zeigt, daß es nicht das erste, sondern das letzte Blatt einer Hand-
schrift war. Ob am Rand eine Zahl gestanden hat, wage ich nicht zu ent-
scheiden. Undeutliche Spuren sind zu erkennen. Die Schrift zeigt den
gewöhnlichen späteren Typus der nordturkestanischen Brähmi.
Der Text des Blattes, soweit wie möglich ergänzt, lautet:
1 t'ü pamrMpawU — r ^ fadAye — u/AmyAo.sa-
?;ato.s' ^ c% — upurc ?opyo ^ yam rä — -
i Lies
0 In der Reproduktion haben die Buchstaben bisweilen ganz seltsame Formen,
die unmöglich dem Schreiber zur Last fallen können; siehe z. B. das .icu in pam.s ca
A 1, das mü in Zopam äpod^/a^e A 1, das ma in mn uM.s'adAam wamoMgodäam B 2.
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