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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0767

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Vedisch Ae.s'Mrb, Ac.s-a, de.s'u.s-

751

4. g^A^tcü oder guAamt 56f7y^, nach Konow wahrscheinlich hm Hasen-
jahr', da sah. gaAe 'Hase' ist.
5. warMa ^^ya. Konow übersetzt 'in the mandala (?) year' und meint,
das oder 'Kreis'-Jahr könnte das erste Jahr des Zyklus, das
Mausejahr, sein. Ich halte das für wenig wahrscheinlich und möchte
eher glauben, daß auf das m%p<A7y%, das wir in der Sanskrit-
Liste des Blattes aus Sorcuq finden, zurückgeht oder wenigstens da-
mit zusammenhängt. Die Bedeutung würde dann 'im Fledermaus-
jahr' sein.

Vedisch 7te$<2%G 7ies<%, 7ies<?3.
RV. 5, 84 ist ein kleines Lied an die Erde. Die zweite Strophe lautet:
.stdmü.S'CM ü'ü prdb .s/o^Aardy uAtAdAiA ) prd yd wd Ae.sY/.7/.ü/.m-
perdw d^y^^y Die Worte vdpxm wd A&^wfaw haben verschiedene
Deutungen gefunden. Ehe wir uns aber mit diesem Vergleich beschäftigen,
wird es nötig sein, zunächst einmal den Sinn der ganzen Strophe, soweit
es möglich ist, klarzustellen. Die Schwierigkeit liegt in dem Wort perd.
Während Roth perM von pü 'schwellen', perd teils von pr 'hinüberfahren',
teils von pd 'trinken' ableiten wollte, scheint sich nach den Ausführungen
Pischels (Ved. Stud. 1, 81ff.), Baunacks (KZ. XXXV, 529ff.) und Oldenbergs
(Rgveda 1, 44f.), jetzt allgemein die Ansicht durchgesetzt zu haben, daß
per% und perd sich nur durch den Akzent unterscheiden und beide von der
Wurzel pi herzuleiten sind^). Auch Geldner, Übers. 1, S. 195, hat sich dem
angeschlossen und ist nur noch wegen des perd in 1, 158, 3 in Zweifel. Viel-
leicht wird man als Grundbedeutung von per% eher 'schwellen machend',
'befruchtend' als 'strotzend' anzusetzen haben, doch möchte ich hier auf
das Wort nur soweit eingehen, als es zur Erklärung unserer Strophe er-
forderlichist. Pischel, Ved. Stud. 1, 89, faßt perd hier als den'Schwellenden',
d. h. den 'Keim', den 'Samen', allein dazu stimmt schlecht das mit perd
verbundene pr%-%3, das doch die heftige Bewegung des Vorwärtsschleuderns
ausdrückt und kaum von dem sanften Hervortreiben schwellender Keime
gebraucht sein kann. Alle anderen Erklärer, mögen sie perd von pr oder
pt ableiten oder auf jede Ableitung verzichten, beziehen das Wort auf eine
Erscheinung im Luftraum. Ludwig, Kommentar, wollte es von dem Blitze
verstehen, ohne eine Begründung zu geben. Bergaigne, Rel. Ved. 1, 191,
bezog es auf Grund seiner Theorie von dem Verhältnis des Soma zum Blitz
auf den Soma in der Form des Blitzes. Roth im PW. und Geldner, Gloss.,
dachten an die Wolke, wenn auch Roth sie als 'die ziehende' (von pr),
Geldner als 'die schwellende, sich vollsaugende' (von pt) deutete. Graßmann
übersetzte perd hier durch 'Regen', obwohl ihm die Herleitung von pr das
i) So auch Leumann, Et. Wb. S. 100, dessen Auffassungen von 5, 84, 2 und
TS. 3, 1, 11, 8 ich aber nicht teilen kann.
 
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