Luther, Martin; Loersfeld, Johannes [Bearb.]: Das die=se wort Chri=sti (Das ist mein leib et=ce.) noch fest stehen wider die schwermgeister. ([Erfurt]: [Loersfeld], 1527) [VD16 L 4270]

die wir das heilige Euangelion ſo iemerlich ver-
acht vnd vnwerd gehalten haben haben / auff das
wie S paulus ſagt / wir dem vnrecht gleubẽ / weil
wir die liebe der warheit nicht haben angenomen.
Es mangelt auch dieſer ſchwermerey nichts deñ
das ſie nẽw iſt / Denn wir deudſchen ſind ſolche
geſeilen / was new iſt da fallen wir auff vnd han-
gen dran wie die narren / Vnd wer vns weret / der
macht vns nur toller drauff Wenn aber niemãd
weret / ſo werden wirs bald ſelbſt ſat vnnd muͤde /
gaffen darnach auff ein ander newes / So hat der
keufel das vorteil / das keine lere noch trawm ſo
vngeſchickt kan auff komen / Er findet ſchuler da-
zu / vnd yhe vngeſchickter yhe ehe.

Aber allein Gotts wort bleibt ewiglich / Die yr
thumb gehen ymer neben yhm auff vnd widder
vnter / Ber hal bẽ iſt mir kein ſorge / dz dieſe ſchwer
merey ſolt lange ſtehen / Sie iſt zu gar grob vnnd
frech vnd ficht nicht widder tunckel odder vnge-
wiſſe ſchrifft / ſondern widder helle duͤrre ſchrifft /
wie wir hoͤren werden. So wil ich nu abermal
mich widder den teufel ſampt ſeinen ſchwermern
ſetzen / nicht vmb yhren willen ſondern vmb der
ſchwachen vnnd einfeltigen willen / Denn da hab
ich keine hoffnung zu / das die lerer einer ketzerey
odder ſchwermerey ſolten bekeret werden / Ia wo
das muͤglich wereliſt ſchon bereit ſo viel geſchrie-
ben/das ſie wol bekeret weren. Es iſt noch nie ge
hoͤret / oas der bekeret ſeyl der falſche lere erfundẽ
hat / Denn ſolche ſunde iſt zu gros / weil ſie Gotts
wort leſterr vnd ſundigt ynn den heiligen geyſt /
drum leſſt ſie Gott verſtocken / das es gehet nach
dem ſpruch Jeſaia. vj. Mit ſehenden augeu ſolt
yhrs nicht ſehen / vnd mit hoͤꝛenden oren ſolt *

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