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Luther, Martin; Waisenhaus [Hrsg.]; Hassert, Jonas Christoph [Bearb.]
Die Geistlich-Gerührte Harpffe Davids, Oder Das Heilige Psalter-Buch: Eingerichtet Zur Erbauung des wahren Christenthums, Und mit nöthigen Sum̄arien, Eintheilungen, Erläuterung- und Nutz-Anwendungen versehen — Meiningen: Auf Kosten des allhiesigen Wäysenhauses, 1728 [VD18 14360497]

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https://doi.org/10.11588/diglit.48010#0203
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Dee zs.pstrlm._r??'
Eh-j -es göttlichen Verbots, mit fleißigem Gebet, mit ei'
- ncm Heiligen Vorsatz. Dcncke, worzu dirs GOtt gegeben:
Ihme zu Ehren und dem Nächsten zu Dienst. So wende
sie denn auch an zu solchem Zweck. Folge der treuhertzi«
gen Ermahnung Sirachs, der sagt: Du vcrzaunest
deine Güter mit Dornen/ warum machst du nicht Vieh
iiidost, mehr Riegel und Thür vor deinem Mund? Du wagest
i M dein Gold und Silber , warum nicht auch deine Worte
aus der Goldwage des göttlichen Worts, des Gewissens,
aljsiM der Christlichen Klugheit/ der Liebe des Nächsten? Sir.
28. Darum ach, daß ich könnte ein Schloß an meinen
) Ktz Mund legen w. Sir. 2Z,;;
-. Bedecktes Feuer tobet arger, ft mehr mans verber-
kcWj gcnwill, je heffttger bricht es aus: Alsoauchderinwendige
Schmertz / wo man sein Lcyd muß in sich fressen, macht
M,, dem Hertzen desto mehr zu schaffen.», z. Das geschieht viel-
faltig, daß der Mensch seinen Schmertzen verdeckt / sein
GG Hcrtzenleyd verbirgt, entweder weil er zu blöd ist, undsich
scheuet seine Noth andern zu klagen: Oder weil er die Um
EM freundiichkcit und Lieblosigkeit der Welt mehrmals erfah-
ren, da nihmetcrfichdennvor, liebcrzu schweigen und sein
Leyd in sich zusresscn,als esjemand zu entdecken. Dardurch
wird denn das Hcrtzenleyd vergrössert und vermehret. Von
M Dergleichen heimlichen Schmertzen steigen täglich viel
mmi L l ooo. Seufftzer gen Himmel, viel i c>oo. Thranen wer»
. , den vergossen: Es weiß niemand, warum? Man halt
manche vor glückseelig, die doch einen solchen Wurm im
Es/. Hertzen tragen, unter manchem prächtigen Kleid wird
dergleichen Anliegen bedecket. Was denn zu thun?
? Schutte dein Anliegen ungescheuet aus in den Schooß
des dreyeinigcn GOttes, der stehet ins Verborgene, und
hat auch eine verborgene Güte. Hernach siehe dich fum
nach einem getreuen Hertzen, bcy dem du wahre Gott-
feeligkcit, Erfahrung und Verschwiegenheit weißt anzu-
treffen. Dem entdecke deine Noth, GOTT leget sfft ei-
nen guten Rath, oder doch einen Hertzcrgvjckenden
Trost in eines Freundes Mund. So kanst du dem be-
M 4 ang-

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