was ich lebtte, dir leben, der du fürmich gestorben und
auferstanden bist. Aber je mehr ich an Alter und Grösse
des Leibes zugenommen, und je mehr ich den Gebrauch
meiner Vernunfft erlangt, je mehr hat sich leider mein
Hertz von der kindlichen Unschuld ab und zudem Wesen
dieser Welt gewendet, also daß nicht deine Liebe, son-
dern die Liebe der Welt in mir täglich zugenommen;
daraus denn nichts anders entstehen können, als daß ich
in Gedancken, Begierden, Worten und Wercken mich
immer greulicher gegen dir versündiget, und immer tief-
ftr in geistliche Blindheit gerathrn, daß ich mich bey
meinem verkehrten Zustand noch darzu für gerecht ge,
halten und mich darzu meines Tauff» Bundes, den ich
Loch nicht gehalten, fälschlich getröstet. So muß ich
nun bekennen, daß ich als ein Bundbrüchiger und Mein»
eydiger von dir, HErr JEsu, als dem gerechten Rich-
ter, mit allem Recht hätte zum Tode verurtheilet, und
zur Höllen verdammet werden mögen. Aber ob ich gleich
untreu worden, so ist doch GOtt, dermich in der Tauffe
um deiner Erlösung willen angenommen, an seinem Theil
getreu blieben, und hat den Bund in so fern nicht aufge»
hoben, als ob ihn seine Gnaden Verheissungen gereuet
hätten, sogar, daß er mich vielmehr meines Tauff-Bun»
des mannigmal erinnern lassen, und mich zur Erneue-
rung desselben durch wahre Busse beruffen. So komme
ich demnach auf diesen deinen heiligen Beruff und erken-
ne auch das für Gnade, daß du mich meine Untreu und
verderbtes Wesen hast erkennen lassen, und ein Verlan-
gen in mirgewirckst, von nun an meinen Tauff-Bund in
wahrer und täglicher Hertzens-Buffe zu erneuern. All
mein Heyl ist in der Vergebung d,er Sünden, darum ich
dich denn, um deines für mich vergossenen Blutes wil-
len/ demüthigst anflehe. Und weil du mir solches, um dei-
ner theuren Verheissung willen, nicht versagen kanst und
Killt/ so erkenne ich hinwiderum meiner Pflicht dich zu
lieb«
auferstanden bist. Aber je mehr ich an Alter und Grösse
des Leibes zugenommen, und je mehr ich den Gebrauch
meiner Vernunfft erlangt, je mehr hat sich leider mein
Hertz von der kindlichen Unschuld ab und zudem Wesen
dieser Welt gewendet, also daß nicht deine Liebe, son-
dern die Liebe der Welt in mir täglich zugenommen;
daraus denn nichts anders entstehen können, als daß ich
in Gedancken, Begierden, Worten und Wercken mich
immer greulicher gegen dir versündiget, und immer tief-
ftr in geistliche Blindheit gerathrn, daß ich mich bey
meinem verkehrten Zustand noch darzu für gerecht ge,
halten und mich darzu meines Tauff» Bundes, den ich
Loch nicht gehalten, fälschlich getröstet. So muß ich
nun bekennen, daß ich als ein Bundbrüchiger und Mein»
eydiger von dir, HErr JEsu, als dem gerechten Rich-
ter, mit allem Recht hätte zum Tode verurtheilet, und
zur Höllen verdammet werden mögen. Aber ob ich gleich
untreu worden, so ist doch GOtt, dermich in der Tauffe
um deiner Erlösung willen angenommen, an seinem Theil
getreu blieben, und hat den Bund in so fern nicht aufge»
hoben, als ob ihn seine Gnaden Verheissungen gereuet
hätten, sogar, daß er mich vielmehr meines Tauff-Bun»
des mannigmal erinnern lassen, und mich zur Erneue-
rung desselben durch wahre Busse beruffen. So komme
ich demnach auf diesen deinen heiligen Beruff und erken-
ne auch das für Gnade, daß du mich meine Untreu und
verderbtes Wesen hast erkennen lassen, und ein Verlan-
gen in mirgewirckst, von nun an meinen Tauff-Bund in
wahrer und täglicher Hertzens-Buffe zu erneuern. All
mein Heyl ist in der Vergebung d,er Sünden, darum ich
dich denn, um deines für mich vergossenen Blutes wil-
len/ demüthigst anflehe. Und weil du mir solches, um dei-
ner theuren Verheissung willen, nicht versagen kanst und
Killt/ so erkenne ich hinwiderum meiner Pflicht dich zu
lieb«