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Lux, Joseph August
Schöne Gartenkunst — Führer zur Kunst, Band 8: Esslingen: Paul Neff Verlag (Max Schreiber), 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.67356#0060
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Schöne Gartenkunst

Gartenzeichnung von Franz Lebisch in Wien


oder weniger verunglückten Versuch, im Gehege eines arm-
seligen Drahtgitters ein Stück Hydepark zu kopieren, darin
sich eine unruhige stockige Zusammenstellung von verschie-
denen Gebüschen und Bäumen auf engstem Raum unregel-
mäßig verteilt erhebt, um den Eindruck der frei wachsenden,
von Menschenhand unberührten Natur hervorzurufen. Der
Grasplatz soll die Wiese vorstellen, das Gebüsch den Wald.
In Bogen geführte Wege sollen vergeblich diesen Eindruck
verstärken; direktionslos verlaufend, führen sie den eilenden
Passanten weit vom Ziel ab und rauben ihm für die Zukunft
die Lust, eine Strecke lang im Grünen zu wandeln. Ist die
Anlage größer, dann heißt sie Stadtpark oder englischer Garten.
Und dann ist zu wetten, daß ein Teich in willkürlich ge-
führten, unregelmäßigen Linien gegraben ist, der als Natur-
teich gelten soll und womöglich eine kleine Insel aufweist.
Das französische Blumenparterre fehlt in diesen „englischen
Gärten“ nie. Das Betreten der Rasenflächen ist bei Strafe
 
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