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https://doi.org/10.11588/diglit.1250#0006
VDJ Vorwort.
Die heran wachsende Generation würde daraus eine nachhaltigere Belehrung schöpfen, als aus den approbierten
Lehrbüchern., aus denen sie eine Unzahl von Dingen lernt., um sie so schnell wie .möglich wieder, zu ver-
gessen. Neben diesem für volkstümliche Erziehung überaus wichtigen Werke, das sich nach seiner Aus-
führung als eins der fruchtbarsten Resultate der Ausstellung darstellen würde., wäre' eine zweite ähnliche,
demselben Gedankengange entsprungene Veröffentlichung wünschenswert, die, für ein Special publik um von
Gewerbetreibenden, Künstlern, Kaufleuten und Gelehrten bestimmt, in guten Illustrationen die bemerkens-
wertesten Kunstwerke., die Maschinen aller Art widergäbe und so den Besuchern der Ausstellung die von
ihnen am meisten bewunderten Gegenstände in die Erinnerung zurückriefe und sie gleichzeitig auch denen
zugänglich machte., die der Ausstellung ferngeblieben sind. Ein erklärender Text müsste die Illustrationen
begleiten und man würde so einen wirklichen Generalbericht über die Beteiligung des Auslandes an unserer
Ausstellung erhalten. Eine solche Publikation würde uns ein lebendiges Bild von den Ländern liefern, deren
wünschenswerte Kenntnis uns zugleich ein' beständiger Sporn zu unermüdlicher Thätigkeit sein würde:
— das ist die ganze Philosophie der Jahrhundertausstellung."
Ob ein so umfassendes, den ideellen Gehalt der Ausstellung erschöpfendes Werk möglich ist, mag
zweifelhaft erscheinen, um so mehr, als seine Veröffentlichung nicht allzulange auf sich warten lassen und zu
einer Zeit erfolgen musste, wo das Erinnerungsbild noch nicht an Schärfe verloren hatte. Wir sind weit entfernt
davon, die „Pariser Weltausteilung in Wort und Bild" als die Verkörperung jener von einem vorurteilslosen
Franzosen ausgesprochenen Wünsche anzusehen, aber wir glaubten uns andererseits der Verpflichtung nicht
entziehen zu dürfen, das aus dem Tagesbedürfnis heraus Entstandene zu nachhaltiger Wirkung in das Volks-
bewusstsein hinüberzuretten. Die Buchausgabe der „Pariser Weltausstellung in Wort und Bild" soll in ihrer
Zusammenfügung unterhaltenden und belehrenden Stoffes wie ein Mosaikbild wirken, dessen buntfarbige Flächen
sich zu einer summarischen Darstellung dessen zusammenschliessen, was die Nationen an der Jahrhundertwende
an kulturellen Errungenschaften aufzuweisen haben. Wenn die Völker deutschen Stammes räumlich besonders
bevorzugt erscheinen, so entspricht das den thatsächlich erzielten Erfolgen, aber der aufmerksame Leser wird
besonders in den grundlegenden volkswirtschaftlichen und handelspolitischen Arbeiten des Werkes nirgends
das Bestreben vermissen, anderen Nationen vergleichend gerecht zu werden und stets darauf hinzuweisen,
dass wir noch Manches zu lernen haben und nimmer rasten dürfen, wenn wir nicht auf der Bahn des Fort-
schritts hinter den Mitbewerbern zurückbleiben wollen.
BERLIN, im November lyoo. . Dr. Georg
VERLAG: KIRCHHOFF & CO. (KURT SCHINDOWSKI).
Die heran wachsende Generation würde daraus eine nachhaltigere Belehrung schöpfen, als aus den approbierten
Lehrbüchern., aus denen sie eine Unzahl von Dingen lernt., um sie so schnell wie .möglich wieder, zu ver-
gessen. Neben diesem für volkstümliche Erziehung überaus wichtigen Werke, das sich nach seiner Aus-
führung als eins der fruchtbarsten Resultate der Ausstellung darstellen würde., wäre' eine zweite ähnliche,
demselben Gedankengange entsprungene Veröffentlichung wünschenswert, die, für ein Special publik um von
Gewerbetreibenden, Künstlern, Kaufleuten und Gelehrten bestimmt, in guten Illustrationen die bemerkens-
wertesten Kunstwerke., die Maschinen aller Art widergäbe und so den Besuchern der Ausstellung die von
ihnen am meisten bewunderten Gegenstände in die Erinnerung zurückriefe und sie gleichzeitig auch denen
zugänglich machte., die der Ausstellung ferngeblieben sind. Ein erklärender Text müsste die Illustrationen
begleiten und man würde so einen wirklichen Generalbericht über die Beteiligung des Auslandes an unserer
Ausstellung erhalten. Eine solche Publikation würde uns ein lebendiges Bild von den Ländern liefern, deren
wünschenswerte Kenntnis uns zugleich ein' beständiger Sporn zu unermüdlicher Thätigkeit sein würde:
— das ist die ganze Philosophie der Jahrhundertausstellung."
Ob ein so umfassendes, den ideellen Gehalt der Ausstellung erschöpfendes Werk möglich ist, mag
zweifelhaft erscheinen, um so mehr, als seine Veröffentlichung nicht allzulange auf sich warten lassen und zu
einer Zeit erfolgen musste, wo das Erinnerungsbild noch nicht an Schärfe verloren hatte. Wir sind weit entfernt
davon, die „Pariser Weltausteilung in Wort und Bild" als die Verkörperung jener von einem vorurteilslosen
Franzosen ausgesprochenen Wünsche anzusehen, aber wir glaubten uns andererseits der Verpflichtung nicht
entziehen zu dürfen, das aus dem Tagesbedürfnis heraus Entstandene zu nachhaltiger Wirkung in das Volks-
bewusstsein hinüberzuretten. Die Buchausgabe der „Pariser Weltausstellung in Wort und Bild" soll in ihrer
Zusammenfügung unterhaltenden und belehrenden Stoffes wie ein Mosaikbild wirken, dessen buntfarbige Flächen
sich zu einer summarischen Darstellung dessen zusammenschliessen, was die Nationen an der Jahrhundertwende
an kulturellen Errungenschaften aufzuweisen haben. Wenn die Völker deutschen Stammes räumlich besonders
bevorzugt erscheinen, so entspricht das den thatsächlich erzielten Erfolgen, aber der aufmerksame Leser wird
besonders in den grundlegenden volkswirtschaftlichen und handelspolitischen Arbeiten des Werkes nirgends
das Bestreben vermissen, anderen Nationen vergleichend gerecht zu werden und stets darauf hinzuweisen,
dass wir noch Manches zu lernen haben und nimmer rasten dürfen, wenn wir nicht auf der Bahn des Fort-
schritts hinter den Mitbewerbern zurückbleiben wollen.
BERLIN, im November lyoo. . Dr. Georg
VERLAG: KIRCHHOFF & CO. (KURT SCHINDOWSKI).