finde sich in ständigem Aufschwung, und zwar
seit etwa 1747 (8 Alt Greene 184). Gleichzeitig
arbeiteten in den Hohenbüchener Betrieben
aber nur noch 7 Gesellen, dafür jedoch sind vie-
le Familienmitglieder mitbeschäftigt (8 Alt
Greene 184). Aufgrund des akuten Holzman-
gels erreichten die Hohenbüchener in diesem
Jahre 1766, daß keine weiteren Meister mehr zu-
gelassen wurden. Auf der Gildeversammlung
des Jahres 1780 waren 15 Meister anwesend, da-
von 5 aus Coppengrave (8 Alt Greene 185). Auf
der Zusammenkunft von 1788 trafen sich 13
Meister, davon 4 aus Coppengrave (8 Alt Greene
185).
Für die Zeit vom Anfang bis zur Mitte des 19-
Jahrhunderts läßt sich eine Übersicht über die
Zahl der Töpfer in Coppengrave und Hohenbü-
chen aufstellen, welche die wirtschaftliche Ent-
wicklung des Gewerbes in diesem Zeitraum ver-
deutlicht (12 A Neu Fb 5 Nr. 6114):
1811: 18 Töpfer
1832: 16 Töpfer
1835: 16 Töpfer
1838: 14 Töpfer
1840: 14 Töpfer
1861: 10 Töpfer
1865: 7 Töpfer
Hinzu kommen die Gesellen und Lehrlinge.
Auf jeden Fall zeigen diese Zahlen vom zweiten
Viertel des 19-Jahrhunderts an eine, gegenüber
dem 18. und frühen 19- Jahrhundert, als die
Anzahl relativ konstant gewesen war, absteigen-
de Tendenz, die sich in der Jahrhundertmitte
deutlich verstärkt. Am Ende des 19- Jahrhun-
derts ist das Gewerbe in Coppengrave zum Erlie-
gen gekommen, in Hohenbüchen hielt es sich
noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Mit
dem Verfall des Handwerks verlieren sich auch
die Spuren der Gilde. Im Jahre 1866 bestand sie
jedenfalls noch, denn sie erhält (Blei-)Glätte
zum Glasieren der Töpfe um zehn Prozent ver-
billigt (12 A Neu Fb 5 Nr. 6113).
Die Gildeakten bilden demnach ein wichtiges
Korrektiv für die Erwähnung von Töpfern in den
Ortsbeschreibungen. Zwischen dem späten 17.
und der Mitte des 19. Jahrhunderts waren je-
weils mindestens drei, zumeist fünf bis sechs
Töpfermeister in Coppengrave ansässig. Die
Topfhändler sind offenbar in den Gildeakten
nicht erfaßt — soweit die Meister ihre Ware
nicht selbst verkauften.
2.3.3 Rohstoffversorgung
Ausführliche Schriftquellen über die Tongewin-
nung liegen nicht vor (vgl. Kap. 2.4). Nach ei-
ner Aufzeichnung aus dem Jahre 1745 wird der
Ton aus dem Hohenbüchener Wald geholt,
planlos werden bald hier, bald da Löcher gegra-
ben (8 Alt Greene 222). Damit stimmt überein,
daß drei Töpfer aus Coppengrave im Jahre 1771
ihren Ton aus dem Wald bei Hohenbüchen hol-
ten (20 Alt 81). Im 19- Jahrhundert und früher
wurde jedoch auch bei Coppengrave Ton gesto-
chen (vgl. Kap. 2.4).
Die Töpfer feuerten ihre Öfen mit Holz, von
dem sie offenbar große Mengen verbrauchten, so
daß trotz des Waldreichtums der näheren Um-
gebung mehrfach Versorgungsengpässe befürch-
tet wurden oder tatsächlich eintraten. Die älte-
ste diesbezügliche Nachricht stammt aus dem
Jahre 1719- Damals soll der Wald bei Coppen-
grave derartig ausgeholzt gewesen sein, daß man
befürchtete, in wenigen Jahren würde kein Holz
mehr zur Verfügung stehen (2 Alt 6091). Des-
halb sollten die Hohenbüchener statt großer
Bäume nur noch Malterholz zugewiesen bekom-
men und auch nicht mehr einfach Fall- und Le-
seholz einsammeln dürfen. Dagegen setzten sich
die Töpfer aus Hohenbüchen zur Wehr — ob
mit Erfolg ist unbekannt.
Im Jahre 1742 und in den darauffolgenden Jah-
ren forderten die Töpfer wegen Holz- und Ar-
beitsmangels eine zahlenmäßige Begrenzung
der Mitgliederstärke, erreichten aber lange Zeit
nichts. Erst im Jahre 1766 erfolgte ein Erlaß, daß
keine weiteren Meister in Hohenbüchen zugelas-
sen werden, da eindeutig festgestellt wird, daß
keine Steigerung der Holzlieferungen möglich
ist. In Coppengrave, wo die Holzvorräte noch
größer waren, durften sich aber weiterhin Töpfer
ansiedeln (8 Alt Greene 184).
2.3.4 Hergestellte Waren
Über die produzierten Keramikarten und Ge-
fäßtypen geben die untersuchten Schriftzeugnis-
13
seit etwa 1747 (8 Alt Greene 184). Gleichzeitig
arbeiteten in den Hohenbüchener Betrieben
aber nur noch 7 Gesellen, dafür jedoch sind vie-
le Familienmitglieder mitbeschäftigt (8 Alt
Greene 184). Aufgrund des akuten Holzman-
gels erreichten die Hohenbüchener in diesem
Jahre 1766, daß keine weiteren Meister mehr zu-
gelassen wurden. Auf der Gildeversammlung
des Jahres 1780 waren 15 Meister anwesend, da-
von 5 aus Coppengrave (8 Alt Greene 185). Auf
der Zusammenkunft von 1788 trafen sich 13
Meister, davon 4 aus Coppengrave (8 Alt Greene
185).
Für die Zeit vom Anfang bis zur Mitte des 19-
Jahrhunderts läßt sich eine Übersicht über die
Zahl der Töpfer in Coppengrave und Hohenbü-
chen aufstellen, welche die wirtschaftliche Ent-
wicklung des Gewerbes in diesem Zeitraum ver-
deutlicht (12 A Neu Fb 5 Nr. 6114):
1811: 18 Töpfer
1832: 16 Töpfer
1835: 16 Töpfer
1838: 14 Töpfer
1840: 14 Töpfer
1861: 10 Töpfer
1865: 7 Töpfer
Hinzu kommen die Gesellen und Lehrlinge.
Auf jeden Fall zeigen diese Zahlen vom zweiten
Viertel des 19-Jahrhunderts an eine, gegenüber
dem 18. und frühen 19- Jahrhundert, als die
Anzahl relativ konstant gewesen war, absteigen-
de Tendenz, die sich in der Jahrhundertmitte
deutlich verstärkt. Am Ende des 19- Jahrhun-
derts ist das Gewerbe in Coppengrave zum Erlie-
gen gekommen, in Hohenbüchen hielt es sich
noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Mit
dem Verfall des Handwerks verlieren sich auch
die Spuren der Gilde. Im Jahre 1866 bestand sie
jedenfalls noch, denn sie erhält (Blei-)Glätte
zum Glasieren der Töpfe um zehn Prozent ver-
billigt (12 A Neu Fb 5 Nr. 6113).
Die Gildeakten bilden demnach ein wichtiges
Korrektiv für die Erwähnung von Töpfern in den
Ortsbeschreibungen. Zwischen dem späten 17.
und der Mitte des 19. Jahrhunderts waren je-
weils mindestens drei, zumeist fünf bis sechs
Töpfermeister in Coppengrave ansässig. Die
Topfhändler sind offenbar in den Gildeakten
nicht erfaßt — soweit die Meister ihre Ware
nicht selbst verkauften.
2.3.3 Rohstoffversorgung
Ausführliche Schriftquellen über die Tongewin-
nung liegen nicht vor (vgl. Kap. 2.4). Nach ei-
ner Aufzeichnung aus dem Jahre 1745 wird der
Ton aus dem Hohenbüchener Wald geholt,
planlos werden bald hier, bald da Löcher gegra-
ben (8 Alt Greene 222). Damit stimmt überein,
daß drei Töpfer aus Coppengrave im Jahre 1771
ihren Ton aus dem Wald bei Hohenbüchen hol-
ten (20 Alt 81). Im 19- Jahrhundert und früher
wurde jedoch auch bei Coppengrave Ton gesto-
chen (vgl. Kap. 2.4).
Die Töpfer feuerten ihre Öfen mit Holz, von
dem sie offenbar große Mengen verbrauchten, so
daß trotz des Waldreichtums der näheren Um-
gebung mehrfach Versorgungsengpässe befürch-
tet wurden oder tatsächlich eintraten. Die älte-
ste diesbezügliche Nachricht stammt aus dem
Jahre 1719- Damals soll der Wald bei Coppen-
grave derartig ausgeholzt gewesen sein, daß man
befürchtete, in wenigen Jahren würde kein Holz
mehr zur Verfügung stehen (2 Alt 6091). Des-
halb sollten die Hohenbüchener statt großer
Bäume nur noch Malterholz zugewiesen bekom-
men und auch nicht mehr einfach Fall- und Le-
seholz einsammeln dürfen. Dagegen setzten sich
die Töpfer aus Hohenbüchen zur Wehr — ob
mit Erfolg ist unbekannt.
Im Jahre 1742 und in den darauffolgenden Jah-
ren forderten die Töpfer wegen Holz- und Ar-
beitsmangels eine zahlenmäßige Begrenzung
der Mitgliederstärke, erreichten aber lange Zeit
nichts. Erst im Jahre 1766 erfolgte ein Erlaß, daß
keine weiteren Meister in Hohenbüchen zugelas-
sen werden, da eindeutig festgestellt wird, daß
keine Steigerung der Holzlieferungen möglich
ist. In Coppengrave, wo die Holzvorräte noch
größer waren, durften sich aber weiterhin Töpfer
ansiedeln (8 Alt Greene 184).
2.3.4 Hergestellte Waren
Über die produzierten Keramikarten und Ge-
fäßtypen geben die untersuchten Schriftzeugnis-
13