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Drescher, Hans
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Heft 19): Tostedt: die Geschichte einer Kirche aus der Zeit der Christianisierung im nördlichen Niedersachsen bis 1880 — Hildesheim: Verlag August Lax, 1985

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.65790#0175
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411, Ähnliche Wandungsscherbe von gleichartigem
Topf wie 56, blaugrau, rauh und Oberfläche ,.glän-
zend”. Lesefund von der Westwand, nördlich des
Turms (1,0—1,2 m tief).
313, ähnlich 56, auf der festen Fundamentgrabenfül-
lung III der SW-Ecke (10,0 W./3,5 S., 0,8 m tief).

Steinzeug
(10) Bodenscherbe, rheinisches Steinzeug.
In Estrich 3, verstrichen mit Gips,
NO-Ecke des Schiffs (0,7 O./2,0 S.).
Dat.: ab 1. Viertel 15. Jh., vgl. Münzfund von Asen-
dorf, Lkr. Harburg (Drescher 1967, 67).

10.1.4 Spinnwirtel
(Taf. 38, 61) Spinnwirtel, zur Hälfte erhalten (Dm. 35).
Töpferscheibe, blaugrau, sehr hart.

Im Fundamentgraben IV, Südseite (0,3 W./5,4 S.,
tief). Dat.: spätmittelalterlich.

10.1.5 Keramik aus dem Ort Tostedt (Taf. 39)

Ergänzend zu den Funden der Kirchengrabung werden die an anderen Stellen Tostedts geborgenen mittel-
alterlichen Scherben vorgelegt. Sie erlauben Rückschlüsse auf die frühe Besiedelung des Ortes und ergän-
zen den bei der Kirchengrabung festgestellten Typenbestand der hier verwendeten Tonware.
Die älteste Scherbe, ein ins 8.—9-Jh. zu datierendes Wandungsstück eines Topfes einheimischer Produk-
tion (ähnliche Kirche Nr. 182), fand A. Huth Vorjahren am Mühlenbach auf der Höhe des sog. Freihofs.
Dieser Fund weist auf eine Siedlung nordöstlich der Kirche zur Bauzeit der Kirche I hin.
Lesefunde liegen aus dem Bereich östlich des Mühlenbaches, nördlich des Pfaffenteiches vor (Verbleib: A.
Huth, Am Sand 1, Tostedt), von denen hier nur die Randstücke vorgelegt werden. Alle Scherben stammen
von Kugeltöpfen, deren Oberteile auf der Drehscheibe behandelt wurden.
Die Scherben weisen mit Ausnahme eines nicht näher zu bestimmenden Importgefäßes auf eine Besied-
lung im westlichen Teil des alten Posthalterhofes von der 1. Hälfte des 13. Jhs. an bis in die 2. Hälfte des
14. Jhs. hin:

1. Rand (Dm. ?), dunkelgraublau/graubraun/hell-
graubraun.
Datierung: 13.—Ende 14. Jh., Hamburg 1. H. 13. Jh.,
Hardesbüttel, ähnlich Kirche 327 (Taf 39, 9).
2. Rand (Dm. 162), dunkel grau, graubraun/grau,
hellgraubraun.
Datierung: 2. H. 13. —14. Jh., Hamburg, Hardesbüt-
tel, ähnlich Kirche 57 (Taf. 39, 8).
3. Rand (Dm. 158), hell graubraun, grau/hellgrau-
braun.
Datierung: Ende 13. —14. Jh., Hardesbüttel, Kirche
228 (Taf. 39, 11).
4. Rand (Dm. 198), dunkle graublaue Ware, glatt.
Datierung: Ende 13. Jh.—Mitte 14. Jh., Boberg, Stelle
(Taf. 39, 10).
5. Rand (Dm. 150), hellgraubraun/grau/hellgrau-
braun.

Datierung: 1. H. 14. Jh., Hamburg (Taf. 39, 13).
6. Rand (Dm. 252), helle graublaue Ware, verwittert.
Datierung: 14. Jh., Boberg, Hamburg-Harburg Schloß-
straße (Taf. 39, 12).
1. Rand (Dm. ?), grobe graublaue Ware.
Datierung: 13. —14. Jh., ähnlich Kirche 282.
8. Rand (Dm. 280), hart graubraun, grau/graubraun,
grobe Ware, evtl, durch Wiesenboden verfärbt.
Datierung: 2. H. 14. Jh., Wistedt (Taf. 39, 14).
9. Rand (Dm. ?), grobe, graublaue Ware. Typ wie 8.
10. Boden einer Kanne oder eines Kruges (Dm. 94),
sehr feine, gelblich grau-hellgraue Ware, die auf der
Töpferscheibe gefertigt wurde, Import, vermutlich
Rheinland (Pingsdorf?).
Datierung: 13.—14. Jh. (Taf. 39, 15).

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