Zwei von W. BARNER als bandkeramisch bezeichnete Scherben (BARNER 1930, 24 ff. Taf. 6) bilden den Rest
eines kleinen Kugelbechers der Rössener Kultur (Taf. 50, 208/18). Der Gefäßrest ist an seiner größten Weite
mit schrägen Einschnitten verziert, die durch zwei waagerechte Linien eingefaßt sind. Ein nicht mehr genau
klassifizierbares Ornament in Höhe des Halses wird durch den Rest einer Knubbe unterbrochen. Die Ein-
gruppierung in die „frühe Stufe der Rössener Kultur (Rössen I) Mitteldeutschlands” erscheint mir ebenso mög-
lich wie eine Datierung in die „mittlere Stufe (Rössen II)” (LlCHARDUS 1976, 74 ff.).
Zur sog. Gebrauchskeramik ist eine Randscherbe zu rechnen. Sie ist grob gemagert und hat eine rauhe Ober-
fläche. Unterhalb des leicht ausgestellten Randes verläuft eine Reihe von Fingernageleindrücken oder
-einkniffen.
An Großsteingeräten sind das Bruchstück eines Keulenkopfes (Taf. 50, 208/1), ein Geradbeil (Taf. 50, 208/3)
und ein größerer Splitter von einem geschliffenen Gerät, vermutlich einem Schuhleistenkeil (Taf. 50, 208/2),
gefunden worden13.
Der Keulenkopf ist aus einem Geröll aus graubraunem Felsgestein hergestellt. Er ist hohlgebohrt. Nur eine
Lochseite ist geschliffen. Eine Parallele hierzu gehört zum Inventar der linienbandkeramischen Siedlung
Strodthagen, Landkreis Northeim, Fdst. 3 (GROTE 1975, 8 Abb. 2, 12). Dieser Fundplatz wird in die Phasen
II bis IV nach MEIER-ARENDT (1972; GROTE 1975) datiert.
Das Geradbeil (Taf. 50, 208/3) ist aus dunkelgrauem Felsgestein. Beile dieses Typs, die wie Querbeile senk-
recht zur Schneide geschäftet gewesen sein dürften, sind u. a. im Rössener Zusammenhang gefunden worden
(z. B. NlQUET 1938, Taf. 5, 8c; BEHRENS 1973, 53, 61 Abb. 21a). Entsprechend kann das zu bearbeitende
Exemplar eingeordnet werden.
Der große Splitter aus grauem, geschliffenen Felsgestein ist wahrscheinlich der Rest eines Schuhleistenkeils
(Taf. 50, 208/2). Das Stück ist von einer Außenseite abgebrochen. Die plane Unterseite und die gewölbte
Oberseite sind noch in den Ansätzen vorhanden.
Zum Fundmaterial gehört noch das Stück eines in Längsrichtung zerbrochenen Gerölls aus grauem Felsge-
stein. Zwei gegenüberliegende Seiten zeigen deutliche Schleifspuren. Das vorgeschichtliche Alter des Frag-
ments muß fraglich bleiben, da auch eine Deutung als mittelalterlicher oder neuzeitlicher Schleifstein
(z. B. Sensenschleifstein) in Erwägung gezogen werden muß.
Die Flintgeräte entsprechen den im Frühneolithikum gebräuchlichen Formen. Von den Klingenkratzern
(Taf. 50, 208/6—8) ist einer am distalen Ende steilretuschiert (Taf 50, 208/6). Bei den anderen beiden Artefak-
ten ist die Kratzerkappe am proximalen Ende flach angebracht (Taf. 50, 208/7.8). Unter den drei aus einem
Abschlag hergestellten Kratzern (Täf. 50, 208/9—11) ist ein Doppelkratzer mit Cortex auf der Dorsalseite
(Taf. 50, 209/9). Als Oberflächenfunde liegen noch zwei querschneidige Pfeilspitzen vor (Taf. 50, 208/4.5).
Sie sind länger als breit. An dem längeren Stück sind die retuschierten Kanten geschweift, bei dem kürzeren
Exemplar nur eine. Da bisher im Fundinventar dieser Siedlung kein jüngeres Material vertreten ist, wird
zunächst von einer Zeitstellung der Querschneider ins Frühneolithikum ausgegangen.
Abschließend sind von der Siedlungsstelle Heiliges Holz noch zwei Klingen (Taf. 50, 208/12.13), zwei distale
(Taf 50, 208/14.15) und ein proximales Klingenbruchstück (Taf 50, 208/16) sowie 11 Abschläge, darunter
zwei retuschierte, zu nennen.
Siedlung Gronau, nördlich Gronau
Die Siedlung nördlich von Gronau (154), etwa 300 m in westlicher Richtung vom heutigen Flußlauf der
Leine entfernt, lag auf nach Nordosten geneigtem Gelände im Bereich eines vor längerer Zeit verlandeten
13 Ein von W Barner 1930 auf Taf. 6, 67 abgebildetes Querbeil gehört nach den Museumsakten ebenfalls zum Fundinventar der
Siedlung (Taf. 51, 207). Die Fundstelle des Steingerätes liegt aber nach Kartierungen von Barner etwa 1,8 km nordöstlich des
Wohnplatzes. Dementsprechend wird das Stück von mir als Einzelfund behandelt.
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eines kleinen Kugelbechers der Rössener Kultur (Taf. 50, 208/18). Der Gefäßrest ist an seiner größten Weite
mit schrägen Einschnitten verziert, die durch zwei waagerechte Linien eingefaßt sind. Ein nicht mehr genau
klassifizierbares Ornament in Höhe des Halses wird durch den Rest einer Knubbe unterbrochen. Die Ein-
gruppierung in die „frühe Stufe der Rössener Kultur (Rössen I) Mitteldeutschlands” erscheint mir ebenso mög-
lich wie eine Datierung in die „mittlere Stufe (Rössen II)” (LlCHARDUS 1976, 74 ff.).
Zur sog. Gebrauchskeramik ist eine Randscherbe zu rechnen. Sie ist grob gemagert und hat eine rauhe Ober-
fläche. Unterhalb des leicht ausgestellten Randes verläuft eine Reihe von Fingernageleindrücken oder
-einkniffen.
An Großsteingeräten sind das Bruchstück eines Keulenkopfes (Taf. 50, 208/1), ein Geradbeil (Taf. 50, 208/3)
und ein größerer Splitter von einem geschliffenen Gerät, vermutlich einem Schuhleistenkeil (Taf. 50, 208/2),
gefunden worden13.
Der Keulenkopf ist aus einem Geröll aus graubraunem Felsgestein hergestellt. Er ist hohlgebohrt. Nur eine
Lochseite ist geschliffen. Eine Parallele hierzu gehört zum Inventar der linienbandkeramischen Siedlung
Strodthagen, Landkreis Northeim, Fdst. 3 (GROTE 1975, 8 Abb. 2, 12). Dieser Fundplatz wird in die Phasen
II bis IV nach MEIER-ARENDT (1972; GROTE 1975) datiert.
Das Geradbeil (Taf. 50, 208/3) ist aus dunkelgrauem Felsgestein. Beile dieses Typs, die wie Querbeile senk-
recht zur Schneide geschäftet gewesen sein dürften, sind u. a. im Rössener Zusammenhang gefunden worden
(z. B. NlQUET 1938, Taf. 5, 8c; BEHRENS 1973, 53, 61 Abb. 21a). Entsprechend kann das zu bearbeitende
Exemplar eingeordnet werden.
Der große Splitter aus grauem, geschliffenen Felsgestein ist wahrscheinlich der Rest eines Schuhleistenkeils
(Taf. 50, 208/2). Das Stück ist von einer Außenseite abgebrochen. Die plane Unterseite und die gewölbte
Oberseite sind noch in den Ansätzen vorhanden.
Zum Fundmaterial gehört noch das Stück eines in Längsrichtung zerbrochenen Gerölls aus grauem Felsge-
stein. Zwei gegenüberliegende Seiten zeigen deutliche Schleifspuren. Das vorgeschichtliche Alter des Frag-
ments muß fraglich bleiben, da auch eine Deutung als mittelalterlicher oder neuzeitlicher Schleifstein
(z. B. Sensenschleifstein) in Erwägung gezogen werden muß.
Die Flintgeräte entsprechen den im Frühneolithikum gebräuchlichen Formen. Von den Klingenkratzern
(Taf. 50, 208/6—8) ist einer am distalen Ende steilretuschiert (Taf 50, 208/6). Bei den anderen beiden Artefak-
ten ist die Kratzerkappe am proximalen Ende flach angebracht (Taf. 50, 208/7.8). Unter den drei aus einem
Abschlag hergestellten Kratzern (Täf. 50, 208/9—11) ist ein Doppelkratzer mit Cortex auf der Dorsalseite
(Taf. 50, 209/9). Als Oberflächenfunde liegen noch zwei querschneidige Pfeilspitzen vor (Taf. 50, 208/4.5).
Sie sind länger als breit. An dem längeren Stück sind die retuschierten Kanten geschweift, bei dem kürzeren
Exemplar nur eine. Da bisher im Fundinventar dieser Siedlung kein jüngeres Material vertreten ist, wird
zunächst von einer Zeitstellung der Querschneider ins Frühneolithikum ausgegangen.
Abschließend sind von der Siedlungsstelle Heiliges Holz noch zwei Klingen (Taf. 50, 208/12.13), zwei distale
(Taf 50, 208/14.15) und ein proximales Klingenbruchstück (Taf 50, 208/16) sowie 11 Abschläge, darunter
zwei retuschierte, zu nennen.
Siedlung Gronau, nördlich Gronau
Die Siedlung nördlich von Gronau (154), etwa 300 m in westlicher Richtung vom heutigen Flußlauf der
Leine entfernt, lag auf nach Nordosten geneigtem Gelände im Bereich eines vor längerer Zeit verlandeten
13 Ein von W Barner 1930 auf Taf. 6, 67 abgebildetes Querbeil gehört nach den Museumsakten ebenfalls zum Fundinventar der
Siedlung (Taf. 51, 207). Die Fundstelle des Steingerätes liegt aber nach Kartierungen von Barner etwa 1,8 km nordöstlich des
Wohnplatzes. Dementsprechend wird das Stück von mir als Einzelfund behandelt.
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