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3.6 Miniaturgefäße
Unter Formengruppe 34 wurden Miniaturgefäße erfaßt. Aufgrund des mengenmäßig geringen Vorkom-
mens dieser Gefäßgattung wurde auf eine weitere typologische Untergliederung verzichtet, so daß aus-
schließlich metrische Daten einer Zuweisung dienten. So sollten die Gefäßhöhe und die Mündungs-
weite 10 cm nicht überschreiten.

3.7 Gefäßböden
Die Böden und Standvorrichtungen wurden ebenfalls einer Gliederung unterzogen; die äußere Form
gilt dabei als wesentliches Kriterium, während die Herstellungsweise nur im Katalogteil beschrieben
wird.
35. Standfuß.
Unter dieser Formengruppe sind Gefäßböden mit deutlichem Standfuß und darüber ausbiegender Wan-
dung erfaßt.
36. Gefäßböden mit über standfußartiger Zone aufsteigender Wandung.
Unter diese Gruppe fällen Gefäße, bei denen sich die Bodenzone durch eine Richtungsänderung im Ge-
fäßverlauf deutlich vom Bodeneinzug abhebt, ohne daß ein deutlicher Standfuß vorliegt. Darunter fal-
len auch auf der Drehscheibe entstandene Gefäße mit Flachboden, deren Gefäßkörper mittels eines
Drahtes oder einer Schlinge vom Scheibenkopf abgeschnitten wurde. Ein Bodentyp weist konzentrisch
am äußeren Bodenrand verlaufende Fingerkuppeneindrücke auf.
37. Flachböden.
38. Kugelböden.
39. Stand-/ Linsenböden mit (aus der Masse) herausmodelliertem Standring, der z.T Fingerriefen auf
der Außenseite aufweist.
40. Standringe und Wellenfüße.
Die Standringe sind schmale, zum Stand hin ausdünnende Tonwülste, die leicht kugeligen Böden an-
garniert wurden. Wellenfüße sind angarniert oder auch ausgeformt und unterschiedlich stark ausge-
prägt, so daß häufig eine Unterscheidung von Standringen erschwert ist. Zusätzlich treten vielfach Fin-
gereindrücke an der Unterseite des Bodens auf.
4t. Grapenfüße
sind lang ausgezogene und angarnierte Füße, die unter kugelförmigen Gefäßkörpern sitzen. Darüber
hinaus sind auch Standlappen - aus der Gefäßwandung herausgeformte oder auch von innen heraus-
gedrückte Buckel von geringer Länge - und Standknubben - angesetzte kurze und profilierte Stand-
vorrichtungen - in dieser Gruppe erfaßt.
3.8 Handhaben
42. Henkel.
Gebogene Handhaben mit zwei Ansatzstellen jeweils im Randbereich und auf der Gefäßwandung. Es
wurden mehrere Varianten unterschieden, wobei der Querschnitt (Flachhenkel, Bandhenkel, Wulst-
henkel, tordierter Henkel), die Orientierung zum Gefäß (stumpf, rechtwinklig, spitz aufgesetzt), die
Stellung zum Gefäßkörper (randständig, schulterständig usw.) und die Oberfläche (glatt, gekehlt, ge-
rillt, verziert usw.) Berücksichtigung fanden.
43. Henkelösen
zeigen Übergänge zu den Henkeln. Der „offene“ Teil ist jedoch aus der Masse herausgebohrt und nicht
durch Umlegen entstanden. Zusätzlich sind Griffknubben, die buckelförmig und nur wenig erhaben auf
der Gefäßwandung aufgesetzt sind, in dieser Gruppe erfaßt.

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