Abb. 26
Verteilung der Keramikwarenarten auf die nach ihrem Alter sortierten Befunde der Schnitte 13 bis 16.
Ware
2
3
4
9
12
14
15
17
20
22
23
Phase
14C-DaL
(konvent.)
718/62
1
1
2
9
1
1
3
755
1
4
695
1
-e
s
787
1
1
s
720
2
o
CO
705
1
la-1
737
670
1
1
2
1
—
180 v. Chr.
56
4
In Schnitt 14 konnte der älteste Befund (670), eine Schlackekonzentration, die im nördlichen Be-
reich von einer gebrannten Lehmpackung (703) begrenzt war, erfaßt werden. Es handelt sich wahr-
scheinlich um einen „Ausheizherd“; die 14C-Datierung eines Schlackerestes ergab ein Ergebnis von
350 ± 180 v. Chr.53 Somit „spielen“ sich die ältesten faßbaren Siedlungsaktivitäten in Düna in der aus-
gehenden vorrömischen Eisenzeit ab.
Eine im anstehenden Boden (56) geborgene Randscherbe, die mit einem Fingernageldekor unter dem
Randabschluß versehen ist, gehört in die Zeit um Christi Geburt. Die restlichen Keramikscherben kön-
nen nur allgemein als kaiserzeitliches Material angesprochen werden.
Die Befunde 737 und 705 stellen nicht begrenzbare amorphe Schichten dar, deren zeitliches Verhältnis
zum Ofenrest 670 nicht mehr eindeutig zu klären war. Die aus 737 vorliegenden Keramikfunde spre-
chen für eine zeitliche Einstufung in die Phase Ia-1. Hervorzuheben ist eine Randscherbe der Warenart
2, die zu einer Sonderform der Gruppe II nach von Uslar gehört (Taf. 1, 2.2.), und sich in die 2. Hälfte
des 2. Jh.s sowie den Anfang des 3. Jh.s datieren läßt.
Das Verhältnis dieser Befunde zum Grubenhaus 720 ist nicht eindeutig geklärt, jedoch sprechen einige
Fakten dafür, daß das Grubenhaus jünger ist, obwohl „seine“ Keramik nur grob als kaiserzeitlich be-
zeichnet werden kann. Die darüberliegenden Schichten und Befunde können über die Anteile der je-
weiligen Warenarten der Phase IV zugewiesen werden.
6.5 Die nördliche Halbinsel (Schnitte 38, 27, 48)
Im nordwestlichen Bereich der nördlichen Halbinsel (Abb. 22) treten Befunde auf, die wie Befund 633
des östlichen Siedlungsbereiches absolutchronologische Anhaltspunkte für eine Datierung der Keramik
liefern. In Schnitt 38 können zwei auf derselben Schicht aufliegende Ofenplatten (Befunde 1259 und
1300) aufgrund ihrer Befundsituation als annähernd gleichzeitig angesehen werden. Über die Ermitt-
lung der remanenten Magnetisierung der Scherben kann von einer Nutzung der Öfen am Ende des
9. Jh.s n. Chr. ausgegangen werden (Fromm 1987; Klappauf 1987, 80; Brockner, Kolb, Klappauf 1989,
163-164). Die beiden Ofenplatten befanden sich unter der Schicht 1257, aus der zwei Scheibenfibeln ge-
borgen werden konnten. Die Fibeln (Klappauf 1987, 79 Abb. 1) können grob dem 9./10. Jh. zugewiesen
werden. Die Verteilung der Warenarten der Keramik der Befunde 1257 und 1244 ist mit der Verteilung
Aus 670: 350 ± 180 v. Chr. (Hv 15748: 2300 + 180 vor 1950 - konventionell) des 14C-Laboratoriums des Niedersächsischen
Landesamtes für Bodenforschung, Prof. Dr. M. A. Geyh.
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Verteilung der Keramikwarenarten auf die nach ihrem Alter sortierten Befunde der Schnitte 13 bis 16.
Ware
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Phase
14C-DaL
(konvent.)
718/62
1
1
2
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1
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755
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695
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787
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720
2
o
CO
705
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la-1
737
670
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180 v. Chr.
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In Schnitt 14 konnte der älteste Befund (670), eine Schlackekonzentration, die im nördlichen Be-
reich von einer gebrannten Lehmpackung (703) begrenzt war, erfaßt werden. Es handelt sich wahr-
scheinlich um einen „Ausheizherd“; die 14C-Datierung eines Schlackerestes ergab ein Ergebnis von
350 ± 180 v. Chr.53 Somit „spielen“ sich die ältesten faßbaren Siedlungsaktivitäten in Düna in der aus-
gehenden vorrömischen Eisenzeit ab.
Eine im anstehenden Boden (56) geborgene Randscherbe, die mit einem Fingernageldekor unter dem
Randabschluß versehen ist, gehört in die Zeit um Christi Geburt. Die restlichen Keramikscherben kön-
nen nur allgemein als kaiserzeitliches Material angesprochen werden.
Die Befunde 737 und 705 stellen nicht begrenzbare amorphe Schichten dar, deren zeitliches Verhältnis
zum Ofenrest 670 nicht mehr eindeutig zu klären war. Die aus 737 vorliegenden Keramikfunde spre-
chen für eine zeitliche Einstufung in die Phase Ia-1. Hervorzuheben ist eine Randscherbe der Warenart
2, die zu einer Sonderform der Gruppe II nach von Uslar gehört (Taf. 1, 2.2.), und sich in die 2. Hälfte
des 2. Jh.s sowie den Anfang des 3. Jh.s datieren läßt.
Das Verhältnis dieser Befunde zum Grubenhaus 720 ist nicht eindeutig geklärt, jedoch sprechen einige
Fakten dafür, daß das Grubenhaus jünger ist, obwohl „seine“ Keramik nur grob als kaiserzeitlich be-
zeichnet werden kann. Die darüberliegenden Schichten und Befunde können über die Anteile der je-
weiligen Warenarten der Phase IV zugewiesen werden.
6.5 Die nördliche Halbinsel (Schnitte 38, 27, 48)
Im nordwestlichen Bereich der nördlichen Halbinsel (Abb. 22) treten Befunde auf, die wie Befund 633
des östlichen Siedlungsbereiches absolutchronologische Anhaltspunkte für eine Datierung der Keramik
liefern. In Schnitt 38 können zwei auf derselben Schicht aufliegende Ofenplatten (Befunde 1259 und
1300) aufgrund ihrer Befundsituation als annähernd gleichzeitig angesehen werden. Über die Ermitt-
lung der remanenten Magnetisierung der Scherben kann von einer Nutzung der Öfen am Ende des
9. Jh.s n. Chr. ausgegangen werden (Fromm 1987; Klappauf 1987, 80; Brockner, Kolb, Klappauf 1989,
163-164). Die beiden Ofenplatten befanden sich unter der Schicht 1257, aus der zwei Scheibenfibeln ge-
borgen werden konnten. Die Fibeln (Klappauf 1987, 79 Abb. 1) können grob dem 9./10. Jh. zugewiesen
werden. Die Verteilung der Warenarten der Keramik der Befunde 1257 und 1244 ist mit der Verteilung
Aus 670: 350 ± 180 v. Chr. (Hv 15748: 2300 + 180 vor 1950 - konventionell) des 14C-Laboratoriums des Niedersächsischen
Landesamtes für Bodenforschung, Prof. Dr. M. A. Geyh.
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