der Außenwand hinweisen. Ähnliche Randprofile stammen von der Pfalz Tilleda und werden in das
10.-12. Jh. datiert (Grimm 1990, Taf. 43, r-t). In der Materialbeschaffenheit, der Brenntechnik und der
Randausformung vergleichbare Keramik ist in einem Grubenhaus in Atzenhausen bei Göttingen gefun-
den worden, dessen Zerstörung und Aufgabe im 9./10. Jh. erfolgt sein muß (Grote 1981, 62, 66, 65
Abb. 5, 13-15). Weitere Fundorte mit Keramik dieser Randausprägung sind Bernshausen am Seeburger
See, Ldkr. Göttingen (Grote 1985, 86, 87 Abb. 5, 4.6), die Tiebenburg bei Winzenburg, Ldkr. Hildes-
heim (Barner 1960,25, 23 Abb. 9, d-e), die Pfalz Pöhlde, Ldkr. Osterode am Harz (Claus, Fansa 1983,
57,59 Abb. 16,2), Königshütte, Kr. Wernigerode (Schneider, Wittenberg 1974,36 Abb. 2 k,q) und die
Stadt Goslar (Griep 1963, 1 ff.). Aber auch in Magdeburg (Nickel 1964, Abb. 31-33), Halberstadt
(Nickel 1954, 254, 251 Abb. 2 d) und der Burg Warberg am Elm (Schultz 1965, 258 Abb. 5) sind ver-
gleichbare Funde aufgetreten.
4.16.3 Gefäße mit lang ausbiegenden Rändern und Hohlkehle oder -falz am Innenrand
(Taf. 10, 14.4, 8-9)
Unter der Formholzkeramik aus den Harzlandschaften der Stufe III (etwa 1100-1150) nach Grimm
(1933, Abb. 10) finden sich häufig entsprechende Randprofile, so z. B. in dem Material der Burg Anhalt.
Eine ähnliche Scherbe vom Eggeröder Brunnen, Kr. Wernigerode (Schneider 1982, 377-378, Abb. 7a),
wird in das 10./11. Jh. datiert, und Funde der Gruppe 11,2 bzw. 11,3 aus Magdeburg gehören dem 11. Jh.
und der Zeit um 1100 n. Chr. an (Nickel 1964, Abb. 31,q-s; 32; 36).
Erst in das 12./13. Jh. sind wohl die Exemplare von der Pfalz Pöhlde, Ldkr. Osterode am Harz (Claus,
Fansa 1983, Taf. 12, 1.3), sowie Scherben von der Wüstung Beheim bei Gernrode, Kr. Quedlinburg
(Schmidt, Schiffer 1982, 185, 186 Abb. 2k), zu stellen.
4.16.4 Gefäßränder mit gekehltem Randabschluß (Taf. 10, 14.1, 5-6, 14)
Derartige Randformen gehören innerhalb der Warenart 14 wohl einer etwas jüngeren Zeitstufe an. So
werden Scherben von der Pfalz Pöhlde, Ldkr. Osterode am Harz, mit Hilfe eines Fundvergleichs mit der
Keramik anderer Fundorte in das 12./13. Jh. datiert (Claus, Fansa 1983, 58, 59 Abb. 16, 38). Ein Fund-
stück aus Nordhausen am Südharz gehört dem 12. Jh. an (Feustel 1957, 143 Abb. 2, 12), und Scherben
von den Oberflächenfunden der Curtis bei Bernshausen am Seeburger See, Ldkr. Göttingen, stellt
Grote (1985, 86 u. Abb. 5, 5) allgemein in das Hochmittelalter. In Magdeburg, am „Alten Markt“, sind
sie in den Gruppen 11,2 bis 11,4 vertreten, d. h. vom 11. bis in das 12. Jh. (Nickel 1964, Abb. 33 u;
36 1, m; 37-42).
4.16.5 Lochgriffdeckel (Taf. 10, 14.16, 18)
Auf das Auftreten von sogenannten Lochgriffdeckeln während des Kugeltopfhorizontes des 12./13. Jh.s
hat bereits Grimm (1959, 91) hingewiesen. Er sieht, der Kartierung Knorrs (1939, 49, 60 u. Taf. 25, 26)
folgend, eine auffallende Häufung in der Fundmenge westlich von Saale und Elbe, besonders nördlich
und östlich des Harzes.
Stoll (1976, 235) glaubt, diese Deckelformen anhand der Magdeburger relativen Chronologie auf den
Zeitraum vom 12. bis in den Anfang des 14. Jh.s festlegen zu können. Geringfügig älter scheinen Funde
aus der Wüstung Gommerstedt, Kr. Arnstadt (Thüringen), zu sein. Timpel (1982, 64-65 u. Taf. XXXIII,
1-6, 8, 9) weist sie dem 11.-13. Jh. zu. Ein Deckelfragment aus den Stadtkerngrabungen in Minden be-
schreibt Peine (1988,29, 144-145, Taf. 44, 5) unter seiner Warenart 11 der uneinheitlich gebrannten Ir-
denware mit Gesteinsgrusmagerung und kommt zu einer zeitlichen Einordnung vom ausgehenden 10.
bis zur Mitte des 13. Jh.s. Ein Deckelfragment, das wie ein Stück aus Düna Lochungen im Gefäßkörper
aufweist, konnte Löbke (1984, 146 Abb. 2 unten rechts) aus dem Stadtgebiet von Hamm vorlegen.
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10.-12. Jh. datiert (Grimm 1990, Taf. 43, r-t). In der Materialbeschaffenheit, der Brenntechnik und der
Randausformung vergleichbare Keramik ist in einem Grubenhaus in Atzenhausen bei Göttingen gefun-
den worden, dessen Zerstörung und Aufgabe im 9./10. Jh. erfolgt sein muß (Grote 1981, 62, 66, 65
Abb. 5, 13-15). Weitere Fundorte mit Keramik dieser Randausprägung sind Bernshausen am Seeburger
See, Ldkr. Göttingen (Grote 1985, 86, 87 Abb. 5, 4.6), die Tiebenburg bei Winzenburg, Ldkr. Hildes-
heim (Barner 1960,25, 23 Abb. 9, d-e), die Pfalz Pöhlde, Ldkr. Osterode am Harz (Claus, Fansa 1983,
57,59 Abb. 16,2), Königshütte, Kr. Wernigerode (Schneider, Wittenberg 1974,36 Abb. 2 k,q) und die
Stadt Goslar (Griep 1963, 1 ff.). Aber auch in Magdeburg (Nickel 1964, Abb. 31-33), Halberstadt
(Nickel 1954, 254, 251 Abb. 2 d) und der Burg Warberg am Elm (Schultz 1965, 258 Abb. 5) sind ver-
gleichbare Funde aufgetreten.
4.16.3 Gefäße mit lang ausbiegenden Rändern und Hohlkehle oder -falz am Innenrand
(Taf. 10, 14.4, 8-9)
Unter der Formholzkeramik aus den Harzlandschaften der Stufe III (etwa 1100-1150) nach Grimm
(1933, Abb. 10) finden sich häufig entsprechende Randprofile, so z. B. in dem Material der Burg Anhalt.
Eine ähnliche Scherbe vom Eggeröder Brunnen, Kr. Wernigerode (Schneider 1982, 377-378, Abb. 7a),
wird in das 10./11. Jh. datiert, und Funde der Gruppe 11,2 bzw. 11,3 aus Magdeburg gehören dem 11. Jh.
und der Zeit um 1100 n. Chr. an (Nickel 1964, Abb. 31,q-s; 32; 36).
Erst in das 12./13. Jh. sind wohl die Exemplare von der Pfalz Pöhlde, Ldkr. Osterode am Harz (Claus,
Fansa 1983, Taf. 12, 1.3), sowie Scherben von der Wüstung Beheim bei Gernrode, Kr. Quedlinburg
(Schmidt, Schiffer 1982, 185, 186 Abb. 2k), zu stellen.
4.16.4 Gefäßränder mit gekehltem Randabschluß (Taf. 10, 14.1, 5-6, 14)
Derartige Randformen gehören innerhalb der Warenart 14 wohl einer etwas jüngeren Zeitstufe an. So
werden Scherben von der Pfalz Pöhlde, Ldkr. Osterode am Harz, mit Hilfe eines Fundvergleichs mit der
Keramik anderer Fundorte in das 12./13. Jh. datiert (Claus, Fansa 1983, 58, 59 Abb. 16, 38). Ein Fund-
stück aus Nordhausen am Südharz gehört dem 12. Jh. an (Feustel 1957, 143 Abb. 2, 12), und Scherben
von den Oberflächenfunden der Curtis bei Bernshausen am Seeburger See, Ldkr. Göttingen, stellt
Grote (1985, 86 u. Abb. 5, 5) allgemein in das Hochmittelalter. In Magdeburg, am „Alten Markt“, sind
sie in den Gruppen 11,2 bis 11,4 vertreten, d. h. vom 11. bis in das 12. Jh. (Nickel 1964, Abb. 33 u;
36 1, m; 37-42).
4.16.5 Lochgriffdeckel (Taf. 10, 14.16, 18)
Auf das Auftreten von sogenannten Lochgriffdeckeln während des Kugeltopfhorizontes des 12./13. Jh.s
hat bereits Grimm (1959, 91) hingewiesen. Er sieht, der Kartierung Knorrs (1939, 49, 60 u. Taf. 25, 26)
folgend, eine auffallende Häufung in der Fundmenge westlich von Saale und Elbe, besonders nördlich
und östlich des Harzes.
Stoll (1976, 235) glaubt, diese Deckelformen anhand der Magdeburger relativen Chronologie auf den
Zeitraum vom 12. bis in den Anfang des 14. Jh.s festlegen zu können. Geringfügig älter scheinen Funde
aus der Wüstung Gommerstedt, Kr. Arnstadt (Thüringen), zu sein. Timpel (1982, 64-65 u. Taf. XXXIII,
1-6, 8, 9) weist sie dem 11.-13. Jh. zu. Ein Deckelfragment aus den Stadtkerngrabungen in Minden be-
schreibt Peine (1988,29, 144-145, Taf. 44, 5) unter seiner Warenart 11 der uneinheitlich gebrannten Ir-
denware mit Gesteinsgrusmagerung und kommt zu einer zeitlichen Einordnung vom ausgehenden 10.
bis zur Mitte des 13. Jh.s. Ein Deckelfragment, das wie ein Stück aus Düna Lochungen im Gefäßkörper
aufweist, konnte Löbke (1984, 146 Abb. 2 unten rechts) aus dem Stadtgebiet von Hamm vorlegen.
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