3.2 Grabung Schwarz vom 19. Juni bis
6. Juli 1979
Damals wurden Notgrabungen von der Ostfriesi-
schen Landschaft in den Sandgruben so durch-
geführt, dass sie sich möglichst kostengünstig der
Arbeitsweise des Sandabbaus anpassten. Die je-
weilige Firma schob mit der Planierraupe den
Mutterboden auf der auszusandenden Fläche ab,
auf der anfangs auch die schweren Lastwagen
zum Sandtransport fuhren. Die Größe der Fläche
richtete sich nach der Menge des benötigten San-
des. Die Fördermenge bestimmte auch das Tem-
po, in dem die Lastwagen anrollten und gefüllt
wurden. Ein Bagger mit Greifarm stand auf der
freigeschobenen Fläche und füllte den Sand in die
Lastwagen, die auf dem tieferen Niveau der Ab-
tragstiefe heranfuhren und hielten. Der Schwenk-
bereich des Baggers definierte die Breite der ab-
zutragenden Sandbänke. Diese Sandbänke von
etwa 12 bis 15 m Breite, auf denen der Mutterbo-
den abgeschoben worden war, standen zeitweise
zur archäologischen Untersuchung zur Verfü-
gung. Der Zeitraum konnte manchmal ausgehan-
delt werden, richtete sich aber immer nach den
Bedingungen des Sandgrubenbetreibers. Ebenso
waren die Richtung und die Größe der Sandbän-
ke von den örtlichen Umständen der Anlage von
Fahrwegen bestimmt. Nachdem der Sand ent-
nommen worden war, wurde mit der Planierrau-
pe der Mutterboden wieder auf der entsandeten
Fläche verteilt. In Wiesens wurde auf diese Weise
eine Schicht von etwa 1,5 m Mächtigkeit bis dicht
über den anstehenden Lehm nahe dem Grund-
wasserstand abgetragen.
Unter diesen Bedingungen wurde eine Sandbank
im Zeitraum vom 19. Juni bis zum 6. Juli 1979
untersucht. Die Planierraupe hatte sie bereits für
die Sandentnahme vom Mutterboden befreit, so-
dass sich im anstehenden gelben Sand Bodenver-
färbungen abzeichneten (Abb. 7). Die Gesamtflä-
che wurde mit der Schaufel geputzt und die Ver-
färbungen im Maßstab 1:100 gezeichnet. Die erste
geputzte Teilfläche erhielt die Bezeichnung Flä-
che A. Alle Verfärbungen wurden fortlaufend num-
meriert. Ein senkrechter Schnitt sollte sie in der
dritten Dimension erschließen. Ihre Maße und
Profile wurden im Grabungsnotizbuch beschrie-
ben, das inzwischen (1996) verloren gegangen ist.
Einzelne Zeichnungen wurden nicht angefertigt,
wie auch aus o. g. Gründen nur wenige Dokumen-
tationsfotos gemacht werden konnten.
Im Bereich der Grabungsfläche bestand der abge-
tragene Oberboden aus dem neuzeitlichen humo-
sen Ackerhorizont und einem älteren graubrau-
nem Plaggenauftragsboden. Daher war im niedri-
ger gelegenen NO-Teil der Fläche der Orterdeho-
rizont teilweise noch erhalten, während er im
höher gelegenen SW-Teil der Fläche durch die tie-
fer eingreifende Bodenbewirtschaftung fehlte. Die
Orterdebildung umschloss nicht nur die Wurzel-
stränge ehemaliger Bäume sondern auch anthro-
pogene Eingrabungen. Die Erkennbarkeit der von
Menschen verursachten Verfärbungen waren im
Abb. 7 Sandbank des Grabungsschnittes 1, Schwarz 1979, Blick nach Westen.
19
6. Juli 1979
Damals wurden Notgrabungen von der Ostfriesi-
schen Landschaft in den Sandgruben so durch-
geführt, dass sie sich möglichst kostengünstig der
Arbeitsweise des Sandabbaus anpassten. Die je-
weilige Firma schob mit der Planierraupe den
Mutterboden auf der auszusandenden Fläche ab,
auf der anfangs auch die schweren Lastwagen
zum Sandtransport fuhren. Die Größe der Fläche
richtete sich nach der Menge des benötigten San-
des. Die Fördermenge bestimmte auch das Tem-
po, in dem die Lastwagen anrollten und gefüllt
wurden. Ein Bagger mit Greifarm stand auf der
freigeschobenen Fläche und füllte den Sand in die
Lastwagen, die auf dem tieferen Niveau der Ab-
tragstiefe heranfuhren und hielten. Der Schwenk-
bereich des Baggers definierte die Breite der ab-
zutragenden Sandbänke. Diese Sandbänke von
etwa 12 bis 15 m Breite, auf denen der Mutterbo-
den abgeschoben worden war, standen zeitweise
zur archäologischen Untersuchung zur Verfü-
gung. Der Zeitraum konnte manchmal ausgehan-
delt werden, richtete sich aber immer nach den
Bedingungen des Sandgrubenbetreibers. Ebenso
waren die Richtung und die Größe der Sandbän-
ke von den örtlichen Umständen der Anlage von
Fahrwegen bestimmt. Nachdem der Sand ent-
nommen worden war, wurde mit der Planierrau-
pe der Mutterboden wieder auf der entsandeten
Fläche verteilt. In Wiesens wurde auf diese Weise
eine Schicht von etwa 1,5 m Mächtigkeit bis dicht
über den anstehenden Lehm nahe dem Grund-
wasserstand abgetragen.
Unter diesen Bedingungen wurde eine Sandbank
im Zeitraum vom 19. Juni bis zum 6. Juli 1979
untersucht. Die Planierraupe hatte sie bereits für
die Sandentnahme vom Mutterboden befreit, so-
dass sich im anstehenden gelben Sand Bodenver-
färbungen abzeichneten (Abb. 7). Die Gesamtflä-
che wurde mit der Schaufel geputzt und die Ver-
färbungen im Maßstab 1:100 gezeichnet. Die erste
geputzte Teilfläche erhielt die Bezeichnung Flä-
che A. Alle Verfärbungen wurden fortlaufend num-
meriert. Ein senkrechter Schnitt sollte sie in der
dritten Dimension erschließen. Ihre Maße und
Profile wurden im Grabungsnotizbuch beschrie-
ben, das inzwischen (1996) verloren gegangen ist.
Einzelne Zeichnungen wurden nicht angefertigt,
wie auch aus o. g. Gründen nur wenige Dokumen-
tationsfotos gemacht werden konnten.
Im Bereich der Grabungsfläche bestand der abge-
tragene Oberboden aus dem neuzeitlichen humo-
sen Ackerhorizont und einem älteren graubrau-
nem Plaggenauftragsboden. Daher war im niedri-
ger gelegenen NO-Teil der Fläche der Orterdeho-
rizont teilweise noch erhalten, während er im
höher gelegenen SW-Teil der Fläche durch die tie-
fer eingreifende Bodenbewirtschaftung fehlte. Die
Orterdebildung umschloss nicht nur die Wurzel-
stränge ehemaliger Bäume sondern auch anthro-
pogene Eingrabungen. Die Erkennbarkeit der von
Menschen verursachten Verfärbungen waren im
Abb. 7 Sandbank des Grabungsschnittes 1, Schwarz 1979, Blick nach Westen.
19