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Schwarz, Wolfgang
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Band 29): Siedlung, Grab und Heiligtum von Wiesens, Stadt Aurich: ein prähistorischer Lebensraum vom mittleren Neolithikum bis zum Ende der frühen Eisenzeit — Rahden/​Westf.: Verlag Marie Leidorf, 2002

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.68702#0087
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Abb. 108 b Rekonstruktionsversuch als Einzelgrab.

weil hier wie partiell auch an ihrem Nordwestende
dunklere Sande die Grube füllten (Abb. 112). Die
Planums- und Profildokumentationen sowie die
Fotos belegen trotz der verschwommenen Gruben-
ränder eine im Planum abgerundet rechteckige und
im Profil steilwandige Grube von etwa 1,65 m Län-
ge und 0,7 m Breite (Abb. 113). Die Tiefe betrug nur
noch etwa 0,1 bis 0,12 m. Nach der rekonstruierten,

ursprünglichen Grubengröße befinden sich die Ton-
gefäße hauptsächlich auf die Mittelachse bezogen
und dadurch mittig ausgerichtet. Der große Trichter-
becher (844.02), die Tasse (844.05) und die Schale
(844.04) standen dicht oberhalb des flachen Gru-
benbodens aufrecht im Sand, während die beiden
kleineren Trichterbecher, 844.01 im Südosten und
844.03 neben der Schale, sowohl in einer höheren
Lage als auch mit der Gefäßmündung nach Südwest-
en weisend angetroffen wurden (Abb. 114). Daraus
darf geschlossen werden, dass zunächst die drei
Gefäße aufgestellt wurden und später erst die bei-
den Trichterbecher in völlig anderer Deponierungs-
richtung in die Grube gelangten. Ob deswegen die
Grube erneut geöffnet werden musste oder ob die
Becher auf einem höheren Niveau nachträglich plat-
ziert wurden, lässt sich nicht mit Sicherheit entschei-
den. Die dunklere, graubraune Verfärbungszone
zwischen den beiden Trichterbechern könnte zwar
auf eine zweite Öffnung der Grube hinweisen, aber
der dunklere Sandboden könnte ebenso überzeu-
gend, wenn nicht gar überzeugender, von anderen
vergangenen, organischen Stoffen stammen. So wie
Hinweise auf einen Leichenschatten fehlen, gibt es
auch keine auf Holzeinbauten.
886: GK7, FG5, 85x160, D808 bis 812, Z223, 225
Die Grube 886 (vgl. Abb. 81 bis 85) wurde bereits
oben beim Typ 4.1 beschrieben. Unter Vorbehalt
wird die graubräunlichen Verfärbung, die im Pla-
num etwa langoval war und die in der Breite 0,85 m
und in der Länge 1,60 m maß, hier noch einmal
erwähnt. Es darf vermutet werden, dass die nur
schwach humose, potentiell ältere Grube die Res-


Abb. 109 Grube 1011, Profil E-C.

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