und Knochenlager ist somit etwa gleich hoch. Außerdem kamen aus dreien der dreiund-
dreißig Brandgruben Metallfunde zum Vorschein. Und auch in einem der vier Brandplätze
wurden kleine, undefinierbare Eisenstückchen gefunden, die aber anscheinend zu Knochen-
lager 25 gehören.
Die ältesten Belegungshorizonte des Friedhofs, die jüngere Bronzezeit und die Stufe
von Wessenstedt, sind beigabenlos. Aus der Jastorf-Zeit stammt ein für diese Periode
kennzeichnender kleiner Zungengürtelhaken von langovaler, leicht gestielter Form
(Abb. 8, 6)49. Er datiert das von einer Steinkiste umgebene Knochenlager 58. Alle anderen
als chronologische Indizien verwendbare Beifunde gehören in die Ripdorf-Stufe. Die bei-
den Urnen 27 und 52 waren je mit einer Fibel und einem Gürtelhaken ausgestattet. Bei
Urne 27 handelt es sich um eine einfache langgestreckte Eisenfibel vom Mittellateneschema
mit kurzer Spirale und oberer Sehne (Abb. 6, 2a), wie wir sie besonders aus Hornbek, Kr.
Herzogtum Lauenburg, kennen. Dort gehören sie den Fundgruppen la und b an50; das ent-
spricht nach der Schwantesschen Terminologie der Ripdorf-Zeit und dem ältesten Abschnitt
der Stufe von Seedorf51. Die Fibel aus Urne 52 ist aus Bronze und hat einen hochge-
schwungenen Bügel ähnlich Variante J nach Beltz (Abb. 6, 1 b)52. Die beiden eisernen
Gürtelhaken verkörpern den Typ des langdreieckigen Haftarmhakens. Während bei dem
Haken aus Urne 27 die umgeschlagenen Enden der Haftarme und zwei eiserne Nieten
zum Befestigen des Gürtels erhalten sind (Abb. 6, 2 b), fehlen am Haken aus Urne 52
sowohl die Nieten als auch die Enden der Haftarme. Diese scheinen kürzer ausgebildet
gewesen zu sein und gehen in geschwungener Biegung in die Platte über ähnlich denen
eines Gürtelhakens aus Jastorf (Abb. 6,1 a)53. Auch in Hornbek ist diese Variante ver-
treten54. Der Haken aus Urne 27 trägt auf seiner umgebogenen Spitze einen Knopf, ein
typologisch junges Merkmal, das in der Ripdorf-Zeit aufkommt und später den Platten-
gürtelhaken der Stufe von Seedorf eigen ist55.
Aus Urne 13 stammt ebenfalls eine langgestreckte Eisenfibel vom Mittellateneschema
(Abb. 5, 2a). Zu Urne 15 gehören Eisenfragmente, anscheinend die Reste einer ähnlichen
Fibel (Abb. 7, 3b), und ein eiserner Gürtelring, im Querschnitt rhombisch, mit einem stark
verrosteten eisernen Anhänger oder einer Zwinge (Abb. 7, 3 a). Der Ring entspricht dem
Hornbeker Typ 5 a 2, der am häufigsten vertretenen Ringart auf diesem Friedhof56. Ein
gleicher Gürtelring lag in Urne 29 (Abb. 8, 7 a), zu der außerdem eine gestreckte eiserne
Kugelfibel mit zwei unverzierten Bronzekugeln als Bügelzier gehört (Abb. 8,7 b). Sie gleicht
der längeren Variante des Typs 2 al aus Hornbek, der dort den Schwerpunkt seines Vor-
kommens in der Fundgruppe la hat, die der Ripdorf-Zeit zu parallelisieren ist57. Urne 14
barg das Bruchstück einer Eisenfibel, aus dem ersichtlich ist, daß wir den langgestreckten
Typ der Mittellatenefibel vor uns haben (Abb. 8, 2).
Das Knochenlager 21 mit seinem Markierungsstein kann an Hand seiner Beigaben
ebenfalls der Stufe von Ripdorf zugeordnet werden. Wie die Urnen 27 und 52 enthielt
es eine Fibel und einen Gürtelhaken, zu dem noch ein Gürtelring des bereits aus den
Urnen 15 und 29 bekannten Typs gehört (Abb. 8, 9 a). Der Gürtelhaken ist von langdrei-
G. Schwantes, Prähist. Zeitsdir. 1, 1909, 147 f., Abb. 33. - H. Hingst, Vorgeschichte des Kreises Stormarn
(1959) Abb. 17 a, Nr. 48, hier mit gegenständig umgebogenen Enden.
50 A. Rangs-Borchling, Das Urnengräberfeld von Hornbek in Holstein. Offa-Bücher 18 (1963) 16.
51 A. Rangs-Borchling a.a.O. 49, vergleichende Zeittabelle Abb. 3.
52 R. Beltz, Zeitschr. f. Ethn. 43, 1911, 685.
53 G. Schwantes a.a.O. Abb. 39.
54 A. Rangs-Borchling a.a.O. 23 Taf. 56, Grab 539.
55 G. Schwantes a.a.O. 152.
56 A. Rangs-Borchling a.a.O. 29.
57 A. Rangs-Borchling a.a.O. 15.
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dreißig Brandgruben Metallfunde zum Vorschein. Und auch in einem der vier Brandplätze
wurden kleine, undefinierbare Eisenstückchen gefunden, die aber anscheinend zu Knochen-
lager 25 gehören.
Die ältesten Belegungshorizonte des Friedhofs, die jüngere Bronzezeit und die Stufe
von Wessenstedt, sind beigabenlos. Aus der Jastorf-Zeit stammt ein für diese Periode
kennzeichnender kleiner Zungengürtelhaken von langovaler, leicht gestielter Form
(Abb. 8, 6)49. Er datiert das von einer Steinkiste umgebene Knochenlager 58. Alle anderen
als chronologische Indizien verwendbare Beifunde gehören in die Ripdorf-Stufe. Die bei-
den Urnen 27 und 52 waren je mit einer Fibel und einem Gürtelhaken ausgestattet. Bei
Urne 27 handelt es sich um eine einfache langgestreckte Eisenfibel vom Mittellateneschema
mit kurzer Spirale und oberer Sehne (Abb. 6, 2a), wie wir sie besonders aus Hornbek, Kr.
Herzogtum Lauenburg, kennen. Dort gehören sie den Fundgruppen la und b an50; das ent-
spricht nach der Schwantesschen Terminologie der Ripdorf-Zeit und dem ältesten Abschnitt
der Stufe von Seedorf51. Die Fibel aus Urne 52 ist aus Bronze und hat einen hochge-
schwungenen Bügel ähnlich Variante J nach Beltz (Abb. 6, 1 b)52. Die beiden eisernen
Gürtelhaken verkörpern den Typ des langdreieckigen Haftarmhakens. Während bei dem
Haken aus Urne 27 die umgeschlagenen Enden der Haftarme und zwei eiserne Nieten
zum Befestigen des Gürtels erhalten sind (Abb. 6, 2 b), fehlen am Haken aus Urne 52
sowohl die Nieten als auch die Enden der Haftarme. Diese scheinen kürzer ausgebildet
gewesen zu sein und gehen in geschwungener Biegung in die Platte über ähnlich denen
eines Gürtelhakens aus Jastorf (Abb. 6,1 a)53. Auch in Hornbek ist diese Variante ver-
treten54. Der Haken aus Urne 27 trägt auf seiner umgebogenen Spitze einen Knopf, ein
typologisch junges Merkmal, das in der Ripdorf-Zeit aufkommt und später den Platten-
gürtelhaken der Stufe von Seedorf eigen ist55.
Aus Urne 13 stammt ebenfalls eine langgestreckte Eisenfibel vom Mittellateneschema
(Abb. 5, 2a). Zu Urne 15 gehören Eisenfragmente, anscheinend die Reste einer ähnlichen
Fibel (Abb. 7, 3b), und ein eiserner Gürtelring, im Querschnitt rhombisch, mit einem stark
verrosteten eisernen Anhänger oder einer Zwinge (Abb. 7, 3 a). Der Ring entspricht dem
Hornbeker Typ 5 a 2, der am häufigsten vertretenen Ringart auf diesem Friedhof56. Ein
gleicher Gürtelring lag in Urne 29 (Abb. 8, 7 a), zu der außerdem eine gestreckte eiserne
Kugelfibel mit zwei unverzierten Bronzekugeln als Bügelzier gehört (Abb. 8,7 b). Sie gleicht
der längeren Variante des Typs 2 al aus Hornbek, der dort den Schwerpunkt seines Vor-
kommens in der Fundgruppe la hat, die der Ripdorf-Zeit zu parallelisieren ist57. Urne 14
barg das Bruchstück einer Eisenfibel, aus dem ersichtlich ist, daß wir den langgestreckten
Typ der Mittellatenefibel vor uns haben (Abb. 8, 2).
Das Knochenlager 21 mit seinem Markierungsstein kann an Hand seiner Beigaben
ebenfalls der Stufe von Ripdorf zugeordnet werden. Wie die Urnen 27 und 52 enthielt
es eine Fibel und einen Gürtelhaken, zu dem noch ein Gürtelring des bereits aus den
Urnen 15 und 29 bekannten Typs gehört (Abb. 8, 9 a). Der Gürtelhaken ist von langdrei-
G. Schwantes, Prähist. Zeitsdir. 1, 1909, 147 f., Abb. 33. - H. Hingst, Vorgeschichte des Kreises Stormarn
(1959) Abb. 17 a, Nr. 48, hier mit gegenständig umgebogenen Enden.
50 A. Rangs-Borchling, Das Urnengräberfeld von Hornbek in Holstein. Offa-Bücher 18 (1963) 16.
51 A. Rangs-Borchling a.a.O. 49, vergleichende Zeittabelle Abb. 3.
52 R. Beltz, Zeitschr. f. Ethn. 43, 1911, 685.
53 G. Schwantes a.a.O. Abb. 39.
54 A. Rangs-Borchling a.a.O. 23 Taf. 56, Grab 539.
55 G. Schwantes a.a.O. 152.
56 A. Rangs-Borchling a.a.O. 29.
57 A. Rangs-Borchling a.a.O. 15.
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