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Die Grabung

Hügel 33.
Das westliche von den drei untersuchten Hügelgräbern unterschied sich von den
beiden anderen vor allem dadurch, daß die Randzonen besonders stark bei den Auf-
forstungsarbeiten gestört worden waren. Hinzu kämm Abtragungen im südlichen Teil
durch den bereits erwähnten Waldweg. Die Hügelaufschüttung bestand aus homogenem
blaßgelbem Sand, in dem in allen Tiefen vereinzelte Steine lagen. Das Planum war außer-
ordentlich schwer zu deuten (Abb. 2). Allenthalben lagen zahlreiche Steine unterschied-
licher Größe, dazu kamen zahlreiche mehr oder minder große Verfärbungen, deren
Ursache nur zum Teil geklärt werden konnten. Im Nordostteil hob sich eine regelmäßige
und dichte Packung verhältnismäßig kleiner Steine heraus, die eine fast rechteckige Fläche
von 2,30 m : 1,30 m umfaßte, sie war genau ostwestlich ausgerichtet. Die Steine lagen in
einem Niveau und nur in einer Schicht. Zwischen ihnen fanden sich vereinzelte Scherben,
atypisch, aber von spätbronzezeitlichem Habitus, und einige Eisenstückchen unbestimm-
barer Verwendung. Nach Abräumen der Steinlage stieß man auf eine homogene schwarz-
braune Schicht von etwa 3 cm Stärke, die den gleichen Umfang wie die darüberliegende
Steinpackung umfaßte. Irgendwelche Funde gab es in dieser Schicht nicht. Man wird den
ganzen Komplex als Bestattung ansprechen dürfen, ohne allerdings weitere Aussagen
machen zu können. Die periphere Lage läßt darauf schließen, daß es sich um eine Nach-
bestattung handelt. Darüber hinaus muß damit gerechnet werden, daß ursprünglich vor-
handene obere Schichten durch den Pflug zerstört worden sind.
Eine kleinere Anhäufung von Steinen lag im Bereich der durch den Schnitt e/f unter-
suchten Verfärbung (Abb. 2). Die Abtragung erbrachte dann den Nachweis, daß die Steine
eine Bestattung abdeckten, und zwar ein Knochenlager (Fund Nr. 28). Man hatte eine
kreisrunde Grube ausgehoben und die Leichenbrandreste zusammen mit wenig Holzkohle
hineingefüllt. Den oberen Teil der Grabgrube füllten dann Steine mit Boden vermischt, und
Steine wurden auch noch auf das Grab gehäuft. Da sich keinerlei Beigaben oder Keramik
fanden, bleibt die Datierung zunächst ungewiß. Immerhin war diese Bestattung die einzige
überhaupt sicher nachgewiesene des Hügels 33.
Die in der Planzeichnung (Abb. 2) dargestellte große unregelmäßige Verfärbung im
Nordteil des Hügels wurde mehrfach geschnitten und als Grube unregelmäßigen Quer-
schnittes und geringer Tiefe erkannt. Man hätte sie als vorgeschichtliche Siedlungsgrube
ansprechen können, wären die Scherbenfunde nicht zu spärlich gewesen. Als Siedlungs-
spuren könnten auch die zahlreichen Pfostenlöcher und kleineren Verfärbungen zu deuten
sein, die durch die Profilschnitte a/b, c/d, g/h untersucht wurden. Dazu gehört aber offen-
bar nicht die geradlinige Reihe von vier Verfärbungen im Südteil des Grabhügels, die
eindeutig als Standspuren herausgerissener Steine gedeutet werden konnten. Wahrschein-
lich waren sie Bestandteil eines Steinkranzes, zu dem auch eine Anzahl anderer Steine in
den Randzonen des Hügels gehören könnte, aber eine klare Abgrenzung des Hügelrandes
ließ sich daraus nicht rekonstruieren. Infolge der rezenten Oberflächenstörungen ergab sie
sich auch nicht aus den Bodenverhältnissen. Da das Hügelprofil keinerlei Besonderheiten
aufwies, wird auf seine Abbildung verzichtet.

Hügel 34
Den weitaus interessantesten Teil der Ausgrabung stellte Hügel 34 dar. Er hatte einen
Durchmesser von 13 m und war ca. 1 m hoch. Auch dieses Grab lag unmittelbar an dem
Waldweg, allerdings war hier nicht zu befürchten, daß die Randzonen bereits zerstört sein

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