allem in der schwer erkennbaren Version des Kantenstichels, vorliegt. Dann wäre zu über-
prüfen, ob dieser Stichel als eine Leitform der Ahrensburger Stufe herausgestellt werden
kann.
Bohrer/Pfrieme treten nur selten in ausgeprägter Form auf (Taf. VIII, 10). Eine ent-
sprechende Verwendung kann bei einem Teil der Stichelabschläge (Taf. VIII, 1) und bei
einigen variablen Formen (Taf. 8, 36; Taf. 14, 1) vermutet werden.
7. Stielspitzen und Kleinformen (Taf. X)
Ahrensburger Stielspitzen variieren sehr stark in Form und Größe und scheinen
(?) in die Gruppen der „Ahrensburger Mikrolithen" und der Zonhoven-Spitzen überzu-
gehen. Diese Vermutung ist berechtigt, da Stielspitzen und Kleinformen auf Grabungen in
situ vergesellschaftet gefunden werden (vgl. Abb. 5). Voll symmetrische Formen mit sorg-
fältig retuschierter Stielung kommen in Längen von 5 cm bis 1 cm vor. Neben Exemplaren
ohne besondere Zurichtung der Spitze (Taf. X, 2) stehen Formen mit einseitiger Spitzen-
retusche, die häufig in die Stielretusche übergeht (Taf. X, 3.5.6). Bei einigen Stielspitzen
liegt die Spitze (Taf. X, 7), bei anderen der Stiel seitlich der Längsachse (Taf. X, 8). Dick-
rückige und von der Unterseite steil retuschierte Exemplare werden zusammen mit extrem
flachen und nur flüchtig von der Oberseite nachbearbeiteten Formen gefunden (Taf. 20,
1.2; Taf. 21,1-3). Einige Stücke können als Vorarbeiten gewertet werden (Taf.X, 21); bei
Nr. 20 der Tafel X wurde vermutlich die Stielspitze nicht fertiggestellt, weil sie sich wäh-
rend der Bearbeitung als zu gekrümmt erwies.
Trotz der bisherigen Scheu, der Ahrensburger Stufe bereits entwickelte Kleinformen
zuzusprechen, setzt sich der Begriff des „Ahrensburger Mikrolithen" immer mehr durch.
Je nach vermuteter Anwendung oder angenommener genetischer Abkunft kann dieser
Typ als Zonhoven-Spitze mit seitenständiger Spitze oder in der Position der Pfeilkopf-
bewehrung mit mittelständiger Spitze aufgefaßt und gezeichnet werden. Ahrensburger
Mikrolithen zeigen immer eine einseitige Retusche des oberen Endes und ihr gegen-
überliegend eine Hohlretusche der Basis (Taf.X, 16-19). Basisretuschierte Zonhoven-
Spitzen (Taf. X, 12-15) sind den Ahrensburger Spitzen sehr ähnlich, jedoch ist die Basis-
retusche gerade und meist kurz. Je nach der Winkelstellung beider Retuschen zueinander
können sich dabei (Pseudo-)Trapeze oder Parallelogramme ergeben (Taf. X, 13, 15).
Unter den sonstigen Kleinformen (Taf. 23, 10-19) fallen besonders Exemplare auf, die
förmlich als „gestielte" Zonhoven-Spitzen (Taf. X,7.10) bezeichnet werden können. Einfache
Zonhoven-Spitzen (Taf. X, 11) kommen häufig vor. Viele Stücke zeigen noch den Herstel-
lungsgang in der Kerbbruchtechnik (Taf. VI, 3).
8. Geräte aus Felsgestein (Taf. X, XI)
Felsgesteingeräte treten gegenüber dem Flintmaterial (nicht nur) auf Ahrensburger
Fundplätzen stark zurück. Das liegt zum Teil am Übersehen dieser meist uneinheitlichen
und schwer zu erkennenden Artefakte. Darüber hinaus unterliegen die gesteinsbildenden
Mineralien, wie sie in den Geschieben vorkommen, mehr der natürlichen Abnutzung durch
Wind, Wasser und chemische Einflüsse als der Flint. Auf Oberflächenfundplätzen tritt die
Zerstörung und Beschädigung durch mechanische Einflüsse hinzu. Auch ist die Unterschei-
dung von echten und Pseudo-Artefakten ungleich schwieriger als bei Feuersteingeräten.
6
prüfen, ob dieser Stichel als eine Leitform der Ahrensburger Stufe herausgestellt werden
kann.
Bohrer/Pfrieme treten nur selten in ausgeprägter Form auf (Taf. VIII, 10). Eine ent-
sprechende Verwendung kann bei einem Teil der Stichelabschläge (Taf. VIII, 1) und bei
einigen variablen Formen (Taf. 8, 36; Taf. 14, 1) vermutet werden.
7. Stielspitzen und Kleinformen (Taf. X)
Ahrensburger Stielspitzen variieren sehr stark in Form und Größe und scheinen
(?) in die Gruppen der „Ahrensburger Mikrolithen" und der Zonhoven-Spitzen überzu-
gehen. Diese Vermutung ist berechtigt, da Stielspitzen und Kleinformen auf Grabungen in
situ vergesellschaftet gefunden werden (vgl. Abb. 5). Voll symmetrische Formen mit sorg-
fältig retuschierter Stielung kommen in Längen von 5 cm bis 1 cm vor. Neben Exemplaren
ohne besondere Zurichtung der Spitze (Taf. X, 2) stehen Formen mit einseitiger Spitzen-
retusche, die häufig in die Stielretusche übergeht (Taf. X, 3.5.6). Bei einigen Stielspitzen
liegt die Spitze (Taf. X, 7), bei anderen der Stiel seitlich der Längsachse (Taf. X, 8). Dick-
rückige und von der Unterseite steil retuschierte Exemplare werden zusammen mit extrem
flachen und nur flüchtig von der Oberseite nachbearbeiteten Formen gefunden (Taf. 20,
1.2; Taf. 21,1-3). Einige Stücke können als Vorarbeiten gewertet werden (Taf.X, 21); bei
Nr. 20 der Tafel X wurde vermutlich die Stielspitze nicht fertiggestellt, weil sie sich wäh-
rend der Bearbeitung als zu gekrümmt erwies.
Trotz der bisherigen Scheu, der Ahrensburger Stufe bereits entwickelte Kleinformen
zuzusprechen, setzt sich der Begriff des „Ahrensburger Mikrolithen" immer mehr durch.
Je nach vermuteter Anwendung oder angenommener genetischer Abkunft kann dieser
Typ als Zonhoven-Spitze mit seitenständiger Spitze oder in der Position der Pfeilkopf-
bewehrung mit mittelständiger Spitze aufgefaßt und gezeichnet werden. Ahrensburger
Mikrolithen zeigen immer eine einseitige Retusche des oberen Endes und ihr gegen-
überliegend eine Hohlretusche der Basis (Taf.X, 16-19). Basisretuschierte Zonhoven-
Spitzen (Taf. X, 12-15) sind den Ahrensburger Spitzen sehr ähnlich, jedoch ist die Basis-
retusche gerade und meist kurz. Je nach der Winkelstellung beider Retuschen zueinander
können sich dabei (Pseudo-)Trapeze oder Parallelogramme ergeben (Taf. X, 13, 15).
Unter den sonstigen Kleinformen (Taf. 23, 10-19) fallen besonders Exemplare auf, die
förmlich als „gestielte" Zonhoven-Spitzen (Taf. X,7.10) bezeichnet werden können. Einfache
Zonhoven-Spitzen (Taf. X, 11) kommen häufig vor. Viele Stücke zeigen noch den Herstel-
lungsgang in der Kerbbruchtechnik (Taf. VI, 3).
8. Geräte aus Felsgestein (Taf. X, XI)
Felsgesteingeräte treten gegenüber dem Flintmaterial (nicht nur) auf Ahrensburger
Fundplätzen stark zurück. Das liegt zum Teil am Übersehen dieser meist uneinheitlichen
und schwer zu erkennenden Artefakte. Darüber hinaus unterliegen die gesteinsbildenden
Mineralien, wie sie in den Geschieben vorkommen, mehr der natürlichen Abnutzung durch
Wind, Wasser und chemische Einflüsse als der Flint. Auf Oberflächenfundplätzen tritt die
Zerstörung und Beschädigung durch mechanische Einflüsse hinzu. Auch ist die Unterschei-
dung von echten und Pseudo-Artefakten ungleich schwieriger als bei Feuersteingeräten.
6