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Dürre, Wilcken
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Heft 4): Fundplätze der Ahrensburger Kultur im Kreise Soltau — Hildesheim: Verlag August Lax, 1971

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.63206#0045
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Arbeiten die noch verbliebene lockere Sandschicht mit dem Liegenden (anlehmiger Sand
mit Toneinschlüssen und Gerollen aller Größen) vermengt worden. Damit finden sich die
Artefakte sowohl auf der Oberfläche als auch in den tiefsten Stellen der Pflanzrillen.

d) Fundmaterial (Tafeln 21, 22)
Das Ausgangsmaterial für die Flintgeräte besteht aus hell- bis mittelgrauem Flint, der
im Liegenden in großen Knollen ansteht. Die Stücke zeigen fast ausnahmslos Original-
schärfe und eine mittelstark glänzende Patina. Der Anteil von typologisch bestimmbaren
Artefakten am Gesamtmaterial beträgt 6%.

Kernmaterial
1. Kernsteine 1 (ohne Abb.)
2. Kerngeräte 1 (ohne Abb.)
Klingen- und Abschlagmaterial
1. Unretusch. Klingen 6 (Taf. 21, 17.19)
2. Klingenmesser, -sägen 5 (Taf. 21, 11-13.15)
3. Sonstige retusch. Klingen 4 (Taf. 21, 9.16.18)
4. Retusch. Abschläge 3 (Taf. 21, 14; Taf. 22, 6)

5. Schaber
a) Klingenschaber,
einfach, rund 1 (Taf. 22, 2)
b) Kurze Schaber,
einfach, rund 5 (Taf. 22, 1.3-5)
6. Stichel
a) Kernstichel 3 (ohne Abb.)
b) Eckstichel 4 (Taf. 22, 7-9.12)
c) Papageienschnabel-Stichel 1 (Taf. 22, 11)
d) Bohrer/Pfriem 1 (Taf. 22, 10)
7. Stielspitzen 3 (Taf. 21, 1-3)
8. Kleinformen 6 (Taf. 21,4-8.10)

e) Kulturelle und zeitliche Einordnung

Das Fundmaterial reicht aus, den Platz der Ahrensburger Stufe einzuordnen. Trotz voll-
kommen geschlagener Stielspitzen (Taf. 21, 1.2) deuten die degenerierten Formen (Taf. 21,
3.6), die Zonhoven-Spitzen (Taf. 21, 4. 7.8), der Nachweis der Kerbbruchtechnik (Taf. 21,
9.10) und die wahrscheinlich mittelständig geschäftete Spitze (Taf. 21,5) auf eine jüngere
Zeitstellung als Stellmoor analog zu den Erscheinungen auf den Fundplätzen Hörpel 7
und Hörpel 40 a.

4. Steinbeck, Kreis Soltau (Hohlortsberg, Fundplatz 10)
(Top. Karte 1 :25000; Evendorf Nr. 2826; R. 35 70375; H. 58 86870)
a) Fundgeschichte
Der Fundplatz wurde bei der Geländearbeit für die archäologische Landesaufnahme im
Kreise Soltau entdeckt; er ist durch übende Truppen weitgehend zerstört worden. Nach er-
sten Oberflächensammlungen im Jahr 1961 wurden 1962-1964 mehrere kleinere Flächengra-
bungen zur Klärung der Stratigraphie und Bestätigung der typologischen Zusammensetzung
der Lesefunde durchgeführt. Kollektionen des Fundgutes befinden sich in den Beständen
des Landesmuseums Hannover und in der Sammlung des Verfassers. Ein vorläufiges Er-
gebnis der Untersuchungen wurde 1963 veröffentlicht19.
b) Lage und Ausdehnung des Fundplatzes (Übersichtskarte Abb. 1)
Der Fundplatz (Steinbeck Nr. 10; Archäol. Karte Wilsede, Blatt SO) liegt am Südhang
des Hohlortsberges, hart unter seiner höchsten Erhebung, dem TP 105. 7. Der Berg erhebt
sich 45 m über der 700 m südlich von ihm gelegenen Ortschaft Steinbeck. Er stellt einen
Ausläufer des Endmoränenzuges Druhwald-Ravener Hochfläche (Warthe-Vorstoß?) dar.
19 Dürre, NNU 32 (1963) 69 f.

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