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Janssen, Walter
Issendorf: ein Urnenfriedhof der späten Kaiserzeit und der Völkerwanderungszeit (Heft 6, Teil 1): Issendorf: ein Urnenfriedhof der späten Kaiserzeit und der Völkerwanderungszeit — Hildesheim: Lax, 1972

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https://doi.org/10.11588/diglit.63213#0042
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82,66mN

83,66 mN


Abb. 9.
Profil durch Grab 23, Schnitt 1.
M. 1 :10. Legende siehe Abb. 17.


mein für die Urnen in viel geringerem Umfange beobachtet, als dies auf dem nahegelege-
nen eisenzeitlichen Urnenfriedhof nachzuweisen war. Statt dessen aber findet sich auf dem
sächsischen Urnenfriedhof verhältnismäßig häufig der Verschluß der Urnen mit Steinen.
An Grab 13 (Taf. 3, 13), das bei 89,50 m unter dem westlichen Profil des Schnittes 1
hervortrat, zeigte sich deutlich, wie die Urnen in die Pflügeschicht der modernen Zeit hin-
einragen: die Urne war nur noch mit dem unteren Drittel erhalten und wurde vom Pflug
oben ganz sauber abgeschnitten. Der Urnenboden von Grab 13 stand in der massiven Ort-
steinschicht dieses Schnittbereichs, in der keine Eingrabung mehr beobachtet werden
konnte (Abb. 10).
Wie Grab 13 lag auch Grab 2 inmitten der Ortsteinschicht bei 89,90m Nord/l,10m
Ost/0,22 m tief. Die Urne ragte mit ihrem oberen Drittel in die Pflügeschicht der Moderne
hinein und war bis zu deren Untergrenze vom Pflug sauber abgeschnitten worden
(Taf. 2, 2).
östlich neben dem Fundplatz der Urne erstreckt sich eine große Störung (Störung 2),
die auf die Ausgrabungen Mushards zurückgeht. Sie hebt sich mit ihrem grau-gelb-rost-
braun marmorierten Boden als Kontrast gegen den einheitlich rostbraunen Ortstein ab.
Es kann keinen Zweifel darüber geben, daß um die Urne 2 herum noch weitere Urnen ge-
standen haben, die aber bereits von Mushard gehoben wurden.
Vom Grab 3 wurden innerhalb einer Störung (Störung 4) nur einige Gefäßscherben ge-
funden, die aber keine Wiederherstellung erlaubten. Grab 22 (Taf. 4) blieb nur durch
Zufall zwischen den beiden Störungen 7 und 5 erhalten. Die Urne war mit mehreren gro-
ßen Granitbrocken abgedeckt und stand offenbar noch in situ. Verwunderlich war aber
beim Herausnehmen des Gefäßes, daß sein Boden fehlte. Der Boden muß also bereits vor
der Beisetzung des Gefäßes nicht mehr vorhanden gewesen sein, was eine Abdeckung der

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