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Anzahl

Prozentsatz

Geräte
198
9,7
Klingen (8-10 cm)
5"
Klingen (5-8 cm)
128
133
6,5
Abschläge
1703
83
Kernsteine
16
0,8
Summe aller Artefakte
2050
100

Den Abbildungen 4 und 5 ist zu entnehmen, daß das Fundvorkommen von Heber 118 im Bereich
einer annähernd kreisförmigen Steinsetzung von etwa 5 m Durchmesser lag. Möglicherweise handelt
es sich hierbei um die Reste einer jungpaläolithischen Zeltanlage. Ähnlich wie auf den Wohnplätzen
der Hamburger Kultur vom Borneck, der Poggenwisch oder der Teltwisch im Ahrensburger Tunnel-
tal 16 ist auch in Heber 118 die Konzentration des Artefaktvorkommens innerhalb einer kreisförmigen
- wenn auch durch Kettenfahrzeuge und eine tiefgründige Störung stark in Mitleidenschaft gezogene -
Steinsetzung gefunden worden. Unklar bleibt bei Heber 118 eine größere Anzahl von Steinen inner-
halb des vermuteten Steinringes. Wenn diese Steine tatsächlich „in situ“ lagen, dann wäre es durch-
aus denkbar, daß sie beim Abbruch einer Zeltanlage in das Innere des „Zeltringes“ geworfen worden
sind.
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß auf dem Fundplatz Heber 118 ein Kulturvorkommen
der Hamburger Kultur ausgegraben worden ist. Wenn auch nicht alle Zweifel an einer ehemaligen
Behausung - vergleichsweise den von A. Rust und dem Verfasser im Ahrensburger Tunneltal freigeleg-
ten Wohnbauresten aus der Hamburger Kultur - behoben werden können, so fällt doch auf, daß das
Fundvorkommen von einer annähernd kreisförmigen Steinsetzung mit einem Durchmesser von etwa 5
Meter begrenzt war.
2. Das Kulturvorkommen von Heber 127
Die Benennung des Fundplatzes Heber 127 ist im Laufe der Jahre mehrfach geändert worden.
Während W. Taute dieses Kulturvorkommen in einem ersten Vorberichtals Deimern 28 bekannt-
gab, erhielt es nach Aufstellung eines Fundplatzregisters im Rahmen der Kreisaufnahme Soltau durch
H.J. Killmann die Bezeichnung Deimern 3818. Bei einer Überprüfung der Katasterunterlagen der Ge-
meindegrenze Deimern-Heber stellte Nowothnig aber später fest, daß der jungpaläolithische Wohn-
platz eindeutig in der Gemarkung Heber liegt. Daraufhin wurde in der entsprechenden Fundliste Dei-
mern 38 in Heber 127 abgeändert.

A. Rust, Die jungpaläolithischen Zeltanlagen von Ahrensburg (1958). — G. Tromnau a.a.O.
17 W. Taute, Die Kunde N.F. 10, 1959, 182 ff.
Unter dieser Nummer wurde der Fundplatz auch von Nowothnig in dem Bericht in Nachr. aus Niedersachs. Urgesch. 32,
1963, 61 aufgeführt.

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