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c) Das Kulturvorkommen von Deimern 41 b
Vereinzelte hochgepflügte Artefakte führten im Jahre 1967 westlich von Deimern 41 zur
Entdeckung eines weiteren Fundplatzes, der von Nowothnig als Deimern 41 b bezeichnet wurde (Abb.
12 und 17). Mit Suchschnitten konnte eindeutig geklärt werden, daß dieses Kulturvorkommen durch
eine etwa 15 m breite fundsterile Zone von dem jungpaläolithischen Wohnplatz Deimern 41 getrennt
war.
Die Verteilung der Geräte auf die jeweiligen Typen und ihre Lage in der Grabungsfläche sind der
nachfolgenden Tabelle und der Abbildung 17 zu entnehmen.

Anzahl Prozentsatz

Schaber
55
31,6
Zinken
36 (darunter 2 Doppelzinken)
20,7
Bohrer
4 (darunter 1 Doppelbohrer)
2,3
Stichel
13 (darunter 1 Doppelstichel)
7,5
Kerbspitzen
31
17,8
Schrägendklingen
18
10,3
Diverse
17
9,8
Summe der Geräte
174
100,0

Hinzu kommen noch 17 Kernsteine und zwei ‘Pfeilglätter’, von denen einer eine Rille besitzen soll.
Kombinierte Formen und Hohlbuchtenklingen werden in dem Katalog Nowothnigs nicht erwähnt.
Die Artefakte befanden sich in einer etwa 10-12 cm starken gelben Sandschicht, die einem Ausbla-
sungshorizont auflag. Nur vereinzelt waien kleine Abschläge oder Klingenbruchstücke in diese Schot-
terschicht hineingeraten. Nach oben hin wurde die Kulturschicht durch eine feste Orterde abgeschlos-
sen, die nur stellenweise vom Pflug zerstört worden war.
Spuren ehemaliger Wohnbauten konnte der Ausgräber nicht beobachten. Es wurden lediglich eini-
ge Gruben mit einer Tiefe von etwa 30 cm festgestellt (Abb. 17). In einer dieser Gruben lagen 22 Klin-
gen und Abschläge sowie eine schmale retuschierte Klinge.

2. Das Kulturvorkommen von Deimern 42
Im Herbst 1962 untersuchte Nowothnig im Bereich des Fundplatzes Deimern 42 Flächen von insge-
samt 209 m2. Dabei konnte festgestellt werden, daß die in Abbildung 18 gerasterte Fläche den eigent-
lichen jungpaläolithischen Wohnplatz umfaßt (Abb. 19-21). In mehreren kleinen Aufsätzen berichtete
der Ausgräber über die Untersuchungen dieses Kulturvorkommens^ö. Auch Karl Kersten erwähnt in
seiner Urgeschichte des Naturschutzparkes Wilsede den Fundplatz Deimern 42 und bildet einige Arte-
fakte ab37.
Die in den Berichten z.T. erheblich voneinander abweichenden Angaben über die Anzahl der
jeweiligen Gerätetypen und die Gesamtanzahl der geborgenen Silices sind darauf zurückzuführen, daß
36 Vgl. Anm. 6.
37 K. Kersten, Urgeschichte des Naturschutzparkes Wilsede. Archäologische Landesaufnahme in Niedersachsen 1 (1964) 10
und Taf. 1.

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