Badischer Architecten- und Ingenieur-Verein / Unterrheinischer Bezirk [Hrsg.]: Mannheim und seine Bauten (Mannheim, [1906])

Hotels und Restaurants.

von Gg. Knton Narch, Architekt.

Zur Zeit, da Mannheim noch Residenz war und Künste
und Wissenschaften in ausgedehntem Maße gepflegt
wurden, hatte die Stabt einen Fremdenverkehr, welcher
schon in der Mitte des l8. Jahrhunderts die Errichtung
eines Hotels notwendig machte. Mit der Eröffnung
der Rheindampfschiffahrt, für die Mannheim der End-
punkt war, hob sich der Fremdenverkehr derartig, daß
zu den bestehenden Gasthäusern in der Stabt ein
weiteres größeres Hotel direkt am Rhein errichtet
werden konnte. Es war dies der frühere Europäische
Hof, welcher in den 70 er Jahren wieder einging und
heute zu Bureauzwecken derMannheimerDampfschlepp-
schiffahrt eingerichtet ist.

Die Bahnverbindung Frankfurt — Friedrichsfeld nach
Heidelberg entzog der Stabt einen großen Teil des
Fremdenverkehrs, der erst mit der wachsenden Bedeutung
der Stabt als Handels- und Industrieplatz wieder größeren Umfang annahm. Die älteren Hotels
liegen im Geschäftszentrum oder dicht bei demselben, während ein anderer Teil den Bahn-
hofsplatz und dessen Nähe aufgesucht hat.

Das älteste Hotel,
das auf eine mehr
als hundertjährige
Vergangenheit zu-
rückblickt und noch
im gleichen, oftmals
umgebauten u. ver-
größerten Gebäude
betrieben wird, ist
im Mittelpunkt der
Stabt der Pfälzer
Hof. Ganz in der
Nähe befindet sich
der Deutsche Hof,
ebenfalls ein alter,
durch Umbauten er-
weiterter und den
modernen Rnforde-
rungen angepaßter

Bau. Parkhotel, 1. Obergeschoß.

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