Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Badischer Architecten- und Ingenieur-Verein / Unterrheinischer Bezirk [Hrsg.]
Mannheim und seine Bauten — Mannheim, [1906]

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26129#0660
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Das Wasserwerk.

von Direktor Pichler.

ie Wasserversorgung der Stabt Mannheim hat ihre Geschichte. Die Bemühungen,
die Stabt mit Trink- und Brauchwasser zu versorgen, reichen bis in das 17. Jahr-
hundert zurück. Nach vielen versuchen und nach zahlreichen angestellten Vorarbeiten,
welche teils an der (Qualität, teils an der Menge des erschlossenen Wassers sehl-
schlugen, war es erst der letzten Zeit Vorbehalten, brauchbare Unterlagen für die
Versorgung der Stabt zu schaffen. Die Stabt Mannheim beauftragte irrt Jahre 1882
den Zivilingenieur (D. Zmreker in Mannheim, ein detailliertes Projekt für die Wasserversorgung
der Stabt auszuarbeiten. Ingenieur Zmreker gelang es, nach eingehenden hydrologischen Unter-
suchungen in der Umgebung der Stabt Mannheim ein Gebiet zu bestimmen, welches sich für die
Entnahme von Grundwasser vorzüglich eignete. Die Vorarbeiten (Versuchsbohrungen, Unter-
suchung der Wasserbeschaffenheit, (ffuantitätsversuche) unffaßten den Zeitraum von 2 Jahren,-
auf Grund dieser Forschungen wurde sestgestellt, daß im sog. Uäferthaler Wald, in nordöstlicher
Uichtung von Mannheim, ein mächtiger Grundwasserstrom vorhanden ist, welcher im Ltande
ist, den Bedarf der Stabt Mannheim auf mindestens 20 bis 25 Jahre zu decken.

Uuf Grund dieser Vorarbeiten und auf Grund des im Frühjahr 1885 vorgelegten
Detailprojekts wurde die Errichtung des Wasserwerkes beschlossen. Mit dem Bau des Wasser-
werks, das zu rund 2 Millionen Mark veranschlagt war, wurde am 1-Juli 1886 begonnen
und fand die Betriebseröffnung des Wasserwerkes am21.5lpril 1888 statt.

Für die Leistungsfähigkeit des Wasserwerkes ist ein mittlerer verbrauch von 100 Liter
pro Uops und Tag angenommen worden, der stündliche Maximalverbrauch ist dem 1ft„ fachen
mittleren Ltundenverbrauch gleich gesetzt worden.

Bei der Disposition der Wasserversorgungsanlage waren die folgenden Gesichtspunkte
maßgebend:

1. Die Nnlage soll augenblicklich so ausgeführt werden, daß sie nicht nur den momentanen
Bedürfnissen entspricht, sondern in der Lage ist, den voraussichtlichen Bedarf für die
nächsten 12 bis 15 Jahre bei vollständig rationellem Betriebe zu decken,-

2. Die Anlage soll so eingerichtet sein, daß sie auf die als obere Grenze zu betrachtende
mittlere Leistungsfähigkeit von 20000 cbm pro Tag ausgebaut werden kann. Zoll
das Wasserwerk zu irgend einem Zeitpunkt auf die Leistungsfähigkeit von 20000 cbm
pro Tag vergrößert werden, so sind einfach die Wassergewinnungs- und Hebungsanlagen
zu erweitern - es ist ein zweiter Zuleitungsstrang zu legen und ein zweites Hoch-
reservoir zu erbauen.

Die einzelnen Bauobjekte der Anlagen teilen sich in folgende Gruppen:

a) die Wassergewinnungsanlage,

b) die Wasserhebungsanlage (Pumpstation),

c) die Zuleitung,

6) das Hochreservoir,

e) das Verteilungsnetz.
 
Annotationen