Mannheimer Zeitung (1824)

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gnädigſt. ausſchl. Privilegium.

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Donnerſtag, den 26. Februar

1824,

Vaterländische Nachrichten,



Schon ln Nro. '; § “s; s L.itskg las man

ein Namensverzeichniß der Gelehrten, deren Schrifs

ten bey der feyerlichen Preisvertheilung vom 2232.
Nov. 1823 den Sieg davon getragen haben. Jetzt,
wo das Programm des damaligen Prorectors, geh.
Raths und Ritter v. Leonhard vor uns liegt, halten

wir es für unsere Pflicht, die wissenſchaftlichen De- -

tails dieſes Ereigniſſes nachzutragen. Das Programm
ſelbſt enthält;: I. einen Abriß der ältern Geſchichte
der BVuikane. 11 Eine Uebersicht der Schicksale der
Universicät Heidelberg und ihres j.tzigen Zuſtandes,
III. Die Angabe über die Vertheilung der von dem
héchſtseligen Großherzog K arl Friedr ich geſtiftes
ten Preiſe. ~ Die Preisaufgabe der theologiſchen
Yaculiät war: ,,die beſte Erörterung der Stelle im
Briefe Pauli an die Koloſſer“ Kap. 2. V §., wo der
Apoſtel die neuen Giüubigen vor der Philoſophie
warnt, Den Preis erhielt Karl Chriſtian B äh r aus
Heidelberg. Die mediziniſche Facultät hatie ,,die
Auseinanderſetzung der im Urin der Menſchen und
Thiere enthaltenen verſchiedenartiger Stoffe, und was

aus ihrem Vorhandenseyn zu ſchließen 266 verlangt.

Den Preis trug Friedrih Wöhler aus Frankfurt

davon. Die von der philosophiſchen Facultät aufge-

ſtelte Frage war eine mathemaliſche, nämlich eine

„» „Entwickelung der Verdienſte Leonhard Eulers um

die Lehre von den Brüchen ,“ und Lorenz N ok k aus

Villingen gewann den Preis.

_ Die für das nächſte Jahr aufgeſtellten Fragen ſind;
Von Seite der theologiſchen Facultät : eine Erklärung
von 1 Joh. 4. V. 7 — 11, nebſt Erörterung der dort

vorgetragenen Lehre von der chriſtlichen Liebe in ih-

rem Zuſammenhange mit der Erkenntniß Gottes.

Von Seite der juriſtiſchen Faeultät :! „„Wer den Be-

weis zu führen habe, wenn einem Reſeripte die Ex-

cseptio ob- vel subreptionis entgegengesetzt werde 266
~~ Von Sitzite dex mediziniſchen: Eine „Entwickelung

der Sympathie des Auges, und der daraus entſprin-

genden Krankheiten “ – Von Seite der philoſophi-

chen Facultät endlich, eine doppelte: I. Eine „Be-

ſchreibung der Stadt Lariſſa in Theſſalien, in Ab-
ſicht auf Lage, Urſprung und Schickſale; nebſt einer
Geſchichte der Aleuaden und ihrer Herrſchaft. I1I.
Eine ,, Zuſammenſtellung alles deſſen, was in den
Schriften des 16., 17. und 18.6 Jahrhunderts beg
Tholosſan us, Montes qui eu, Saa v edra, F a-
xa rd o und anderen über die politiſche Oeconomie
vorkömmt.

P oolitiſche Zeitge schichte.





Mü nchen, den 21. Febr.
Heute Morgens um z: Uhr ſtarb dahier an einem
wiederholien Anfalle von Schlagfluß Se. k. Hoh. der
Prinz Eugen, Herzog von Leuchtenberg und Fürſt
von Eichſtädt ( geb. d. 3. Sept. 1780). Dieſer To-
desfall hat, wie man ſich vorſtellen kann, den aller-
hbchſten Hof und die ganze Stadt mit tiefer Trauer
erfüllt, alle Theater ſind geſchloſſen.
Trieſt, den 12. Febr.
Useſchuß.) .

Das entzückte Volk ermangelte nicht, dieses Ereigntß
der Gnade des Erzengels, Beſchutzer der Insel, und
der Gerechtigkeit ihrer Sache zuzuſchreiben ; dieß bes
ſtärkte sie in ihrem Eniſchluß, ſich bis zum letzten
Athemzuge zu vertheivigen. Siebentauſend Olivens
bäume wurden von dem Feind absichtlich vernichtet,
auch die Stadt li1t ſehr viel durch das türkiſche Ge-
ſchütk. Aber die Unabhängigkeit Hellas wird die Ein-
wohner in der Folge für allen vergangenen, jetzigen
und fünftigen Verlaſt entschädigen. Der Paſcha von
Scodra hat seinen Rückzug in aller Eile genommen,
eine große Menge Kriegsvorräthe und andere Gegen-.
ſtände zurüdklaſssend. Cine seiner Abtheilungen gerierh
in die griechiſchen Poſitionen von Valtos und wùurx-
de gänzlich vernichtet. Andere Theile ſelnes Heeres