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Mannheimer Zeitung — 1824

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No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0508
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"n einem dem engliſchen Parlamente vorgelegten Be-
richte des Medizinalcolegiums an den Siaatsſecretär
des Innern bemerkt der Präſident deſſelben, Sir
Henry Halford, auf die dem Collegium zur Prüfung
vorgelegt:n Zwrifel, rücksichilich der Schutzpocken :
daß durchaus kein Grund vorhanden- sey, zu glauben,
daß der Impfungsſtoff , feit er zuerſt von ſeiner urx
ſprünglichen Quelle genommen wurde, irgend etwas
von feiner Wirkung verloren habe. Drr Ausbruch
leichter Blattern, auch nach geſchehener Imp!nng,
wird besonders dir zu aiten Lymphe zug.ſchrieben,
wie es ſich durch mchrere Erfahrungen im Innern
des Landes, wo es oji an friſchem Stoffe mangelt,
beſtätigt hat.

Der Vercin empfi:hli dicſerhalb dke größte Auf-
merkſamkcit, und äußtr', daß ohne die Fürcſo:ge und
Unterſtäißung des Parlamen|s alle Bor heile dieser
großen Entdeckung geſährdet werden würden. So wie
nach allen engliſchen Beſitungen wurde auch nach
Portugal, Spanien, China 2c. friſche Lymphe ges
ſendet, ;



Ls



N nk ün di g un g e n.



st .
kp on. (Anzeige don vortrefflich em ne u
er fund e n e m Waſchblau.) Unter allen , bisher
bekannt gewordenen , künſtlichen Mitteln , dem Wiiß-
zeuge eine ſchone bläuliche, und zugleich unſchädliche
Farbe zu geben, verdient das nachſtehende , von el-
nem berühmten Chemiker erfundene, fluſſige, und in
ganz Fraukreich unter dem Namen :
L y o n e r B l a u,

äußerſt vortheilhaft bekannte Fabrikat, gewiß die erſte
Stelle. Es verelnigt nicht nur alle Vorzüge des ſos
genannten Neu- und Berliner - Blaues, sondern über-
trifft daſſelbe auch in ieber Hinſicht, weil es eine une
gleich ſchönere Farbe gibt, ohne, wie jenes, bey df-
terer Unwenbung der Wäſche ſchädlich zu werden, und
weil es um Bieles wohlfciler iſt , wovon Jedermann
durch eine Probe ſich überzeugen wird Um ſich deſs
ſen zu bedienen, wird blos kalles Waſſer darauf ge-
goſſen und einigemal umgerührt ; wenige Tropfen rei-
chen hin, eine bedeutende Quantität Waſſ.r zu färben.
Der Unterzeithnetc zweifelt nicht, daß diesem Blau
eben ſo ſchn.l in Deutschland der allgemeine Beyfall
zu Theil werden wird, den es in Frankreich allerwärts
gefunden hat, und der täglich mehr zunimmt. Für
Mannheim , ſo wie für ganz Deuiſchland hat Hr.
Handelemann P. Neff in
wohnhaft, den alleinigen Verkauf übernommen, und
»ſi iu den Stand geſetzt, den Schoppen neubadiſchen

Mannheim, Lit Q. Nro. x.



Maßes zu sern billigen Preife von 16 Kr. abzuge-
ben. ~ Andere deutſche Handlungshäuſer, welche
dieses Blau in ihrer Gegend einzuführen wünſchen,
belieben sich zur Uebernahme von Commiſſionen in
in lt ſeres Briefen an gedachten Hrn. P. Ne ff zu
wenden. j q

Ly on, im April 1824. ; i
Pierre Noklincourté.
Eber bach. (VBefun dener Leichnam.) Es ist
unterhaib Pleutersbach mitten im Neckar am untern
Fiſchwörth ein Leichnam gefunden worden, welcher
im Angesicht und an den Extremitäten bereits ſtark
in Fäulniß übergegangen war. Derſelbe mag gegen
zo Jahre ali gewesen ſeyn, hat 5 Schuh 1 Zoll ge-
meſſen, hatte äußerſt dünne schwarze Haare, im Munde
nur noch einige Zähne. Seine Kleidung beſtand in
einem blau tuchenen alten Wammes, einer ſolchen
mit Lappen beschien und mit runden Stahlkndpfen
verſchenen Weſte, in langen Beinkieidern von gro-
ber grauer Leinwand, dergleichen Camaſchen und
Schuhen, endlich in einem groben He-mde mit einem
beineren Knopfe am Halskragen ohne Namenszeichen,
und mit einem ledernen Hoſenträger. .

Fn seinen Taſchen hat ſich nichts vorgefundeu, als
ein eiſerner Nagel und ein Stück Bindfaden. s

Da deſſen Herkunft unbekannt iſt, ſo wird dieſes
Behufs der Kundmachung ſeiner Angehörigen öffent-
lich bekannt gemacht. Ö

E b er b ach, den 24. April 1824.

Großherzogliches Bezirksamt.
Bs uU € r 1 e n...1

: Vat, Reimmold.
Sinsheim. (Glä u big er- Au ff or d er ung.)
Da die Kinder des dahier verſtorbenen Stadtſchreis
bers Georg Joseph Pre i s die Erbſchaft mit Vore
ſicht des Erbuerzeichniſſes angetrct.n und um Richo
tigſt- lung des Shuldenſstandes der Verlaſssenſchafts«
maſſe angesucht haben, so werden sämmtliche Gläubis
ger des verſtorbenen Sladtſchreibers Grorg Joſeph
Preis hiermit aufgefordert, am Montag, den 24

May Morgens g Uhr entweder persönlich oder durch

Bevollmächtigte dahier vor Amt zu erſcheinen und ihre
Forderungen zu liquidiren, ſich auch wegen dem vors
g. schlagen werdenden S undungs - und Nachlaßoer-
gleich zu erklären , widrigenfalls bey Vertheilung der
Erbſchaftsmaſſe auf ihre Forderungen keine Rücksicht
genommen wird und bey ſich ergebender Unzuläng-
lichkeit der Activ - Maſſe und nicht zu Stand kom-
menden Vergleich die nichterſcheinenden Gläubiger
mit ihrer Befriedigung aus der Maſſe ausgeſchloſſen
werden. stel
Sins h eim, den 29. April 1824.
Gro ßherzogliches Bezirks a mk.
S it. e g e |.



ER

Necleger und Redacteur ; Carl C ourtin.

Drucdkerep von F. Kau fman ns Wi twee.
 
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