amten der franzbsiſchen Armee , um ſich ſeines Frey-
maurer-Tiploms zu bemächtigen. Er wurde ins Ge-
fängniß geſchleppt und allererſt nach viclen Schwie-
_ rigkeiten gelang es der franzöſiſchen Behdrde , ſeine
Die in ſeiner Wohnung in
Beſchlag genommenen Efecten sind ihm bis jetzt noch
Losgebuug zu bewirken.
nicht wieder zurückgegeben worden.
Man ſpricht von einer nahe bevorſtehenden Neiſe
des Hrn. Ouvrard nach Italien. Dicſe Entfernung
des Grneral - Lieferanten würde einen großen Quer-
ſtrich durch die Rechnung seiner Employés machen,
die ſeit ſchr langer Zeit kelne Zahlungen erhalten ha-
ben.
Der kaiſerl. rußiſche Geſchäftéträger Hr. Graf von
Bulgary, iſt von ſeinem Hofe abberufen worden ; wie
man sagt auf sein Verlangen und aus Riuückſichten
auf ſeine Geſundheitsumſtände, den.n das ſpaniſche
Klima nicht zuſagt. Ihn erſetzt der Hr. Siaatsrath
von Oubril, durch mehrere Missionen als ein geſchiks
ter Diplomat rüymlichſt bekannt. \
Den am zo. vorigen Monats ſtatt gehabten Ereig-
niſſen zu Liſſabon unterſtellt man hier einen ganz an-
dern Beweggrund, als in den öffentlichen Blättern ans
gegeben wurde. Nur der Feſtigkeit der fremden Ge-
ſandten ſchreibt man es zu, daß der beabsichtigte
Staatsſtreich fehlgeſchlagen iſte. Demungeachtet, fügt
man hinzu, dürfren uicht alle Regierungen wit dem
Heuchmen ihrer Repräfentanten am portugieſiſchen
Hofe auf gleiche Weise zufrieden seyn.
ſogar in dieser Bezichung von der nahe bevorſtehenden
Abberufung des Geſandten einer großen Macht, wie-
wohl dieses Gerücht mit Recht bezweifelt werden dürf-
1e, da ſelbſt die mialſteri.llen Bläiter des betreffenden
Staats ſeiner Standhafiigkeit das größte Lob erthci:
lin. In Folge jenes Ereigniſſes ſind mehrere portu-
gieſiſche Officiere in Haft genommen worden. Man
iſt auf das Benehmen der engliſchen Regierung sehr
geſpanni ; Marſchall Beresford, der ſich in dem Au-
genblicke zu Liſſabon befand, iſt ſofort nach Dover ab-
gereist, um derselben persönlich von jenem Vorgange
Bruiicht zu erſtatten. | /
“ In diesen letzten Tagen hat ſich das Gerücht ver-
breiict, daß die Stadt Ceuta in Afrika, die bckannt-
lich Spanien gehört, in die Gewalt. der Mauren ge-
fallen ſcy. Andere verſichrern dagegen, daß die Eng-
länder ſich ihrer bemächtigt haben und solche so lange
beſctzt ha'ten wcrden , als elne ſranzoóſ Garnison ſich
im Beſttz von Cadix befinden wird, j '
Aus Pampeiona ſchreibi man, daß der dafelbſt kom-
mandircnde franzöſiſche General, des Abends beym
Nachyauſegehen aus einer Geſellſchaft, von einigen
ſchlechien Subjecten des Orts mit Steinwürfen ange-
griffen wurdc.
Li sa b on, den 4. May. |
Die Truppen , welche auf verſchiedenen Allarmpläzen
dieſer Haupiſtadt, und ſelbſt auch in dem königlichen
Residenzschloſſe verſammelt und aufgeſtellt waren, ha-
ben ihre vorige Quartiere wleder bezogen, nachdem
die Beſorgniſſe verſchwunden, welche wegen einer gea
Man ſpricht
gen den König und die königliche Familie aufs neue
gangezettelte Verſchwbrung allgemcin geherrſcht hatten.
Das diplomatiſchenCorps verſammelte sich bey Seiner
Majeſtät um höchſtdemſelben Glück zu wünſchen, und
in den Kirchen wurden Dantgebete angeſtellt; denen
die königl. Familie beywohnte. q
Se. Mai. erlieſſen hierauf folgendes Decret :
Nachdem der Infant Don Miguel, mein geliebter
Sohn, General u. Chef meiner ſämmilichen Truppen,
Verdacht ſchöpfte, daß in den noch bestehenden ge-
hcimen Clubs eine gefährliche Verſchwdrung nicht
nur gegen. ihn, sondern auch gegen die Königinn
meine geliebte Gemahlinn, ia ſelbſt gegen meine ei-
gene Perſon, angeſponnen worden, ſo ſahe er ſich
in die abſolute Nothwendigkeit versetzt, zu Ergreifung
der Waſfen ſ.ine Zuflucht zu nehmen, ohne vorher
die von mir dazu erforderlichen Befehle abzuwarten.
Da er ſich nun in meiner Gegenwart hierüber voll«
kommen gerechifertſget, ſo befehle ich, daß die Cors-
regidors mit den übrigen Civilrichtern dieſer Hauptſtadt,
ſo wie ſämmiliche Gerichtsſtelen in den Provinzen
meines Königreichs bey allen inhafiirten Verbrechern
dieſer Art Unterſuchungen und Verhdre anſtellen, und
uuverzüglichen Bericht darüber erßiatten sollen, damit
die ndihige Beſtrafung alsbald erfolge, und nicht
durch beſtändige Einkerkerung noch länger verzdgert
werde. f; §
Ferner befehle ich, daß eine Comwiſſion ernannt
werde, die ſummariſch über dieſe Art von Verbrechen
verfahre und urtheile ; desgleichen, daß. auf Bittea
meines geliebten Sohnes, Alle eigenmächtig und oh-
ne mieine königliche Autorität ausgeübt werdende It-
risdiclionsexceſſe abgestellt werden.
Gegeben Im Pallaſt Bempoſta, den 1. May 1824.
. Petersburg, den 5 May.
Der Conſervaieur Jmpartial vom 4. sagt: „Auswärs
tige, mit den letzten Poſten angikommene Blätter ente
haiten sehr übertriebene Nachrichten über die gegen-
wärtîige Stimmung der Pfoite gegen die. alliirten
Mächie im Algemeinen und insdesondere gegen Ruß:
land. Dieselben verkünden 1. die Sendung des Hrnu.
v. Minciaky sey völlig mißlungen, und 2. die grdß-
ten Rüſtungen fänden auf Srite der Türkei längs der
Donau ſtatt. Hierauf können wir antworten : 1. Daß
es dem Hrn. v Minciaky rücksſichilich ſeines Auftrags
vollkommen geglückt ſey, weil er im Monat März
ſelne Handelskanzlei eröffnete und weil von jener Zeit
an die Verhältniſſe, die er Befehl hatte, zwischen Ruß-
land und der Türkei wieder herzuſtellen, sich in der
That wieder hergeſtellt befinden, und zwar auf Grund:
lagen, welche die vollklommenſte Befriedigung gewähs-
reu. 2. Daß man bis jetzt noch nichts Amlliches über
eine Vermehrung der türkiſchen Truppen in den Do-
naufeſtungen erfahren hate. Mit großem Bedauern
haben wir demnach bemerkt, daß die achtungswürdig-
ſten franzdsiſchen Jouruale ſich beeifert, so falſche
NMachrichten aufzunehmen und auf den Grund der An-
gabe der Zeitungen von Au g s bur g und Nür n-
ber g alle die Folgerungen zu wiederholen , welche
maurer-Tiploms zu bemächtigen. Er wurde ins Ge-
fängniß geſchleppt und allererſt nach viclen Schwie-
_ rigkeiten gelang es der franzöſiſchen Behdrde , ſeine
Die in ſeiner Wohnung in
Beſchlag genommenen Efecten sind ihm bis jetzt noch
Losgebuug zu bewirken.
nicht wieder zurückgegeben worden.
Man ſpricht von einer nahe bevorſtehenden Neiſe
des Hrn. Ouvrard nach Italien. Dicſe Entfernung
des Grneral - Lieferanten würde einen großen Quer-
ſtrich durch die Rechnung seiner Employés machen,
die ſeit ſchr langer Zeit kelne Zahlungen erhalten ha-
ben.
Der kaiſerl. rußiſche Geſchäftéträger Hr. Graf von
Bulgary, iſt von ſeinem Hofe abberufen worden ; wie
man sagt auf sein Verlangen und aus Riuückſichten
auf ſeine Geſundheitsumſtände, den.n das ſpaniſche
Klima nicht zuſagt. Ihn erſetzt der Hr. Siaatsrath
von Oubril, durch mehrere Missionen als ein geſchiks
ter Diplomat rüymlichſt bekannt. \
Den am zo. vorigen Monats ſtatt gehabten Ereig-
niſſen zu Liſſabon unterſtellt man hier einen ganz an-
dern Beweggrund, als in den öffentlichen Blättern ans
gegeben wurde. Nur der Feſtigkeit der fremden Ge-
ſandten ſchreibt man es zu, daß der beabsichtigte
Staatsſtreich fehlgeſchlagen iſte. Demungeachtet, fügt
man hinzu, dürfren uicht alle Regierungen wit dem
Heuchmen ihrer Repräfentanten am portugieſiſchen
Hofe auf gleiche Weise zufrieden seyn.
ſogar in dieser Bezichung von der nahe bevorſtehenden
Abberufung des Geſandten einer großen Macht, wie-
wohl dieses Gerücht mit Recht bezweifelt werden dürf-
1e, da ſelbſt die mialſteri.llen Bläiter des betreffenden
Staats ſeiner Standhafiigkeit das größte Lob erthci:
lin. In Folge jenes Ereigniſſes ſind mehrere portu-
gieſiſche Officiere in Haft genommen worden. Man
iſt auf das Benehmen der engliſchen Regierung sehr
geſpanni ; Marſchall Beresford, der ſich in dem Au-
genblicke zu Liſſabon befand, iſt ſofort nach Dover ab-
gereist, um derselben persönlich von jenem Vorgange
Bruiicht zu erſtatten. | /
“ In diesen letzten Tagen hat ſich das Gerücht ver-
breiict, daß die Stadt Ceuta in Afrika, die bckannt-
lich Spanien gehört, in die Gewalt. der Mauren ge-
fallen ſcy. Andere verſichrern dagegen, daß die Eng-
länder ſich ihrer bemächtigt haben und solche so lange
beſctzt ha'ten wcrden , als elne ſranzoóſ Garnison ſich
im Beſttz von Cadix befinden wird, j '
Aus Pampeiona ſchreibi man, daß der dafelbſt kom-
mandircnde franzöſiſche General, des Abends beym
Nachyauſegehen aus einer Geſellſchaft, von einigen
ſchlechien Subjecten des Orts mit Steinwürfen ange-
griffen wurdc.
Li sa b on, den 4. May. |
Die Truppen , welche auf verſchiedenen Allarmpläzen
dieſer Haupiſtadt, und ſelbſt auch in dem königlichen
Residenzschloſſe verſammelt und aufgeſtellt waren, ha-
ben ihre vorige Quartiere wleder bezogen, nachdem
die Beſorgniſſe verſchwunden, welche wegen einer gea
Man ſpricht
gen den König und die königliche Familie aufs neue
gangezettelte Verſchwbrung allgemcin geherrſcht hatten.
Das diplomatiſchenCorps verſammelte sich bey Seiner
Majeſtät um höchſtdemſelben Glück zu wünſchen, und
in den Kirchen wurden Dantgebete angeſtellt; denen
die königl. Familie beywohnte. q
Se. Mai. erlieſſen hierauf folgendes Decret :
Nachdem der Infant Don Miguel, mein geliebter
Sohn, General u. Chef meiner ſämmilichen Truppen,
Verdacht ſchöpfte, daß in den noch bestehenden ge-
hcimen Clubs eine gefährliche Verſchwdrung nicht
nur gegen. ihn, sondern auch gegen die Königinn
meine geliebte Gemahlinn, ia ſelbſt gegen meine ei-
gene Perſon, angeſponnen worden, ſo ſahe er ſich
in die abſolute Nothwendigkeit versetzt, zu Ergreifung
der Waſfen ſ.ine Zuflucht zu nehmen, ohne vorher
die von mir dazu erforderlichen Befehle abzuwarten.
Da er ſich nun in meiner Gegenwart hierüber voll«
kommen gerechifertſget, ſo befehle ich, daß die Cors-
regidors mit den übrigen Civilrichtern dieſer Hauptſtadt,
ſo wie ſämmiliche Gerichtsſtelen in den Provinzen
meines Königreichs bey allen inhafiirten Verbrechern
dieſer Art Unterſuchungen und Verhdre anſtellen, und
uuverzüglichen Bericht darüber erßiatten sollen, damit
die ndihige Beſtrafung alsbald erfolge, und nicht
durch beſtändige Einkerkerung noch länger verzdgert
werde. f; §
Ferner befehle ich, daß eine Comwiſſion ernannt
werde, die ſummariſch über dieſe Art von Verbrechen
verfahre und urtheile ; desgleichen, daß. auf Bittea
meines geliebten Sohnes, Alle eigenmächtig und oh-
ne mieine königliche Autorität ausgeübt werdende It-
risdiclionsexceſſe abgestellt werden.
Gegeben Im Pallaſt Bempoſta, den 1. May 1824.
. Petersburg, den 5 May.
Der Conſervaieur Jmpartial vom 4. sagt: „Auswärs
tige, mit den letzten Poſten angikommene Blätter ente
haiten sehr übertriebene Nachrichten über die gegen-
wärtîige Stimmung der Pfoite gegen die. alliirten
Mächie im Algemeinen und insdesondere gegen Ruß:
land. Dieselben verkünden 1. die Sendung des Hrnu.
v. Minciaky sey völlig mißlungen, und 2. die grdß-
ten Rüſtungen fänden auf Srite der Türkei längs der
Donau ſtatt. Hierauf können wir antworten : 1. Daß
es dem Hrn. v Minciaky rücksſichilich ſeines Auftrags
vollkommen geglückt ſey, weil er im Monat März
ſelne Handelskanzlei eröffnete und weil von jener Zeit
an die Verhältniſſe, die er Befehl hatte, zwischen Ruß-
land und der Türkei wieder herzuſtellen, sich in der
That wieder hergeſtellt befinden, und zwar auf Grund:
lagen, welche die vollklommenſte Befriedigung gewähs-
reu. 2. Daß man bis jetzt noch nichts Amlliches über
eine Vermehrung der türkiſchen Truppen in den Do-
naufeſtungen erfahren hate. Mit großem Bedauern
haben wir demnach bemerkt, daß die achtungswürdig-
ſten franzdsiſchen Jouruale ſich beeifert, so falſche
NMachrichten aufzunehmen und auf den Grund der An-
gabe der Zeitungen von Au g s bur g und Nür n-
ber g alle die Folgerungen zu wiederholen , welche