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Mannheimer Zeitung — 1824

DOI Kapitel:
No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0689

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Magheimer

Mit Großherzoglich badiſchem \



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' | gnädigſt. ausschl. Privilegium.

N. 174.

Politische Zeitgeschichte.

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Frankfurt, den 12. Junk.
CPrivatcorreſpondenz.)

Man hat ictzt über die neulichen Ereigniſſe in Kaſſel |

glaubwürdige Nachrichten, die in mehreren wesentlis
cen Puncten von denjenigen abweichen, welche zeito
her öffeniliche Biätter geliefert haben. Im Verfolg
der gegen den geheimen Kabincts - Kanzelliſen Mù's
ler, wegen angeſchaldigier Theilnahme an den Sr.
königlichen Hoheit dem Kurfürſten zugegangenen Drohs
bricfen, verhängten Unterſuchung, fand man unter
ſeinen in Beschlag genommenen Papieren einen ein-
zigen Aufsatz, der durch eine gewiſſe demagyogiſche
Tendenz die Loya'i ät des Angekla tn hätie verdäch-
tigen fönnen. Fe-doch dieſer Aufſatz war nicht v. Hn.
Müller geschricbenz auch legte er förmlich gegen jede
Kunde davon Einſpruch, behaup!end der Uufsatz müſ-
ſe ſeinen Papieren, bey Gelegenheit ihrer Beſchlagre

nahme, unierſchoben worden ſenn. Die Handſcſchrift

ſelbſt ſchien ihm zwar bekannt, doch wußte er nicht

ſogleich W -; solche zueigaen ſsolre ; nochmals jes
doch erklärte er, es ſcep die rincs der beiden Secretas
riats : Gehülfen der Geniral - Policcydirection. Da
die Unterſuchungsbehdrde bald Gelegenheit hatte, ſich
von der Richiigkeit dieſer Angabe zu überzeugen, so
erfolgte hierauf zuerſt die Verhaftung des Secreiäis
gedachter Stelle und seiner beiden Gehülfen , die in
das Staatsgeſängniß zu Kaſſel, das Kaſtel, in Ver-
wahrſamkeit gebracht wurden. Dies geſchah am 24.
Lreigen Monais. Der General - Policcydirector von
Manger ſelbſt erſchien gleich Anfangs als vollkommen
unbethciligt by dieſer Sache; auch hatte er noch die

Ehre., seit der Epoche jener Verhaſtungen, bey Seinen

königl. Hoheit dem Kurfürſten, auf dem Luſtſchloſſe
Wilhelmshöhe , zur Tajel gezogen zu werden. Doch
als er pon pier nach der Reſidenz in seine Behauſung
zurückkam, fou d er den ſchrif. lichen Befehl vor , ſich

uuverzüglich nach Fulda zu begeben, um eines ihm

Montag, den 21. Juni

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1824.

zuglelch ertheilten Auftrags ia Betreff der dortigen
Metzgerzunft ſich zu entledigen. Hr. u. Manger, dem
ihm zugegangenen böchſten Befehl augenblicklich Fol-
ge leiſtend, legte den Weg nach Fulda bis zur Stan
jion Melzungen mit eigenen Pferden zurück. Hier
wartete seiner bereits ein anderer Wagen und eine
Gensdarmerie eAbiheilung, in deren Begleitung er,
ohne weitern Aufenthalt, zu Fulda angekommen iſt,

wo er ſich noch gegenwärtig im Gaſlhauſe zum Sten

unter Bewachung befindet. In dem Augenblicke der
Abreiſe des Hrn. v. Manger von Kaſſel ſind daſelbſt
auch seine Papiere in Beſchlag genommen worden
und eine Untersuchung iſt eingeleitet; doch über des
ren Reſaltat iſt noch nicht das Mindeſte verlautbart.
Dik Functionen des Hrn. v. Manger, als General-
Peliceydireciors. verſieht einſlweilen der kurfürſtliche
Negierungsrath Pfeifer. Anderweitige Verhaftungen
haben nicht ſtait gefunden, außer daß auch der Vater
eines der arretirren Subalternen, der bey der ſtädti-
ſchen Policey zu Kaſſel angeſtellt iſt, in seinem Hauſe
bewacht wird. i

Tri eſt, den 9. Iuni.

Privaibriefe aus Corfu vom 28. May melden noch
nichins von einer Erſcheinung der türkiſchen Flotte bey
Morea z; dagegen ſagen die Capitäns zweyer aus dem
Archipel gekommenen Schiſfe, daß dieselbe bey Neg. -
roponte geſehen worden sey.

Paris, den 17. Juni. :
Dke engliſchen Blälter find mit einer Menge Nach-
richten aus Südamerica angefüllt, welchen unſre Libes
ralen, ungeachtet ihrer Abgeſchmack!heit willig Glau-
ben ſchenken. Da ſie nicht wiſſen, wo sie ihren Hele
den Bolivar jetzt finden sollen, noch was aus den Ree
publiken von Lima und Chilli geworden iſt , ſo haben
ſie zwiſchen den spaniſchen Generälen unter dem Bes
fehle des Vicekönigs von Peru, La Serna , einen
Bürgerkrieg erfunden.
Sie behaupten, daß die Generäle Las - Heras und
Olaneta zu Salta in Oberperu ſ.hon in's Handge-
 
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