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Mannheimer Zeitung — 1824

DOI Kapitel:
No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0801

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Masheimer

Mit Großherzoglich badiſchem



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gnädigſt. ausſchl. Privilegium.

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N° 199.

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Politische Zeitgeschichte.

& Ü Frankfurt, den 12. Juli. ;
Auszug aus dem Protocoll der neuvzehnten Sitzung
ee NuÒs deutſchen Bun d e s v er ſ am mlu n g am
1. Juli: :

Das Präsidium bemerkte aus Anlaß eines zur
Sprache g' kommenen, die Erleichterung der Bundes.
Militär- Contingente betreffenden, ſpeciellen Falls. es
ſcheine, daß Verhandlungen , welche das Vertheidi-
gungswesen des deuiſchen Bundes betreſſen, ihrer
Ratur uach zur Aufnahme in die zur Publicität ge-
langenden Protocole der förmlichen Sitzungen nicht
geeignet ſcy:n. Uiberhaupt dürfte die Bundcsvers-
ſammlung sich veranlaßt finden, mehrere Verhand
lungen, welche seither in die förmlichen Protocolle
aufgenommen worden sind, blos loco dictaturae in
Druck legen zu laſſn Die bisherige Ucbung, die
gesammten Verhandlungen des deuiſchen Bundestags,
wenige Ausnahmen abgerechnet, der Ocffenilichkeir zu
übergeben, habe zu Mißbräuchen Anlaß gegeben,
welche ieder Gutdenkende gewiß mißbillige, denen
aber eben darum ein Ziel ges. t werden mäüſſe.

Die deutſche Bundesverſammlung ſey ein perma-
nenter Miniſterial- Congriß der Repräſentanten ſämtsz



licher Bundesglieder, in dieſer Verſammlung würs

den vorzugswriſe die Anſichten der verſchiedenen Bun-
desregicrungen über Gegenstände des gemeinsamen
Intereſſe freundſchafilich ausgetauſcht, und, nach
vorheriger gründlicher Erörterung und reifer Crwä s
gung, die Beſchlüſſe abgefaßt. Daß das Reſultat
dieser Berathungen , je nachdem es für Alle
oder für Einzelne von Interesse sey, bekanut gemacht
werde, dieß ſey urbedingte Nothwendigkeirt ~ aber
die Vorbereitung der Gegenstände, die Urbeiten der
Comitees, und die verſchiedenen Anſichten der ein-
zelnen Regierungen, dieß ſeyen Epochen der Geſchäfts-
verhandlungen, welche zur Öeffentilichkeit durchaus
nicht geeignet ſeyen. Bey Militär- Angelegenheiten

Montag, den 19. Juli

1824.

% - r ÏŸondnd”]”"Y"I|]OEO Z >”) Dprroì}ßypraaäöüö _rnnarſcgh==—m:; . .

und bey Differenzen der Bundesfürſten unter ſich,
oder mit ihren Siänden, ſey dieß vorzugsweise der
Fall.
§ Das Präſidium erlaube sich daher; die Verſamm-
lung einzuladen , Gegenſtände dieſer Art in eigne
loco dictaturae zu druckende Protocolle aufzunehmen,
ſo wie ſich dieſelbe bey Annahme der proviſoriſchen
Geschäftsordnung ohnehin vorbehalten habe, die Ge-

genſtände jedesmal zu bezeichnen , welche ausnahms-

weiſe der Publicität entzogen werden ſollen.
Nachdem der königl. preußiſche , königl. hanndver-
ſche, Großherzogl. Badische und kurfürſtlich Heſſiſche
Herr Geſandte dieſe Ansichten des Präſidiums näher
motivirt hatten, vereinigten sich sämmtliche
Stimmen mit der Präſidial- Propoſition, und es

. ward

ß e ſ < ! o f) e n;
bey Abfaſſung der Protocolle. im Geiſte obigen
Präſidial-Antrags vorzugehen, künftighin, nach Maß-
gabe der verhandelten Gegenſtände, zweyerlei Pro-
tocolle jede Sitzung aufzunehmen , und zwar dffent-
liche und Separat, blos loco dictaturae zu druckende,
Protocolle.
Mainz, den 13. Juli.

Der Yufenthalt Sr. Durchlaucht des Herrn von Metre

ternich auf dem Johannisberg wird durch die Wich-
tigkeit der daſelbſt Statt gehabten Verhandlungen sich
auszeichnen. Eine der intereſſanteſten und rühmlichs
ſten für dieſen Jürſten ist ohne Widerrede die , wos
mit der Hr. Graf von Münſter beauftragt war, und
die die Sendung eines hanndvuriſchen Armee- Corps
nach Portugal zum Gegenſtande hat, um daſelbſt
bis zur Wiederherſtellung der portugicsiſchen Armee

die Ruhe zu erhalten. Dadurch huldigt die englische

Regierung den erhaltenden Grundſätzen der heilig.n
Allianz, und erkennt witielbar das Recht der C1in-
miſchung an , das sie bey dem ſpan. Krieg so offen-
bar verkannt haite. Diese Verhandlung wird dem
Bundestag vorgelegt werden; da aber die Maßregel
ſchon die Genehmigung aller großen Mächte hak-
und da ſie dem Land, das dieſe Truppen ſiellt und. .
 
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