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Mannheimer Zeitung — 1824

DOI Kapitel:
No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#1053

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Mit Großherzoglich badiſchem u vas



Zeitung.

gnädigſt, ausschl. Privilegium.

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N° 262.

Montag, den 20. September

1824.

DH HIOæ2ZZISuS SGG e e e . E . e . E U E - - ©. . -M I 0- t W . . . t §~ Ä - E..

Politiſche Zeitge schichte.



Straßburg, den 17. Sepk,
Heute wurde nachſtehende Proclamation verkündigtn
„Bewohner des Niederrheins!

Der König iſt geſtorben z h och l eb e d er K d-
n ig ! Dieſer Ruf der Treue unſser.r Väter ertdbnt in
dieſem Augenblicke der Traver durch ganz Frankreich;
ein Ruf verller Weisheit und Vorsicht, welcher k. inen
Uugenblick in dcr Ungewlßheit zwischen der Vergan-
genheit und der Zakunft läßt, und der einen ſüßen
Troſt in unsere betrübte Herzen gießt.

Heute um vier Uhr Morgens hat Lud wig der
Achtzeh nte aufgehört zu ſeynz ein Tod , würdig
eines groß-n Königs, würdig des wahren Chriſten,
hat eine Laufbahn geſschloſſen, welche durch ſo hohe
tte! eus ſo viele Tugenden ſich ausgezeichnet

at. ] f

Seit zehn Jahren, von Gebrechen und Leiden gee
drückt , ließ dieſer gute Monarch keinen einzigen Tag
verfließen , ohne sich mit derm Giücke ſeines Volkes
zu beſchäfstigen und unsere Inſlitutionen zu gründen:
es schien dem Himmel zu gefallen , ihn wie durch
ein Wunder zu erhalten, um ihm Zeit zu laſſen, sich
tt Werkes zu erfreuen und es ſich befeſtigen zu

ehen.

Die ſüßeſte Hoffnung aber verſchmelzt sich jetzt mit
1uſern Trauergefühlcen; Karl d er Zehnte (Se.
königliche Hoheit Graf von Artois) iſt uns von
der Vorsehung gegeben, um unſern Schmerz zu
ſtilen und unser Glück zu befeſtigen. In diesem Au-
genblike vorzüglich wird Frankreich die Wohlthaten
der Legitimität ſchätzen; denn dieſer Tag, welcher
das Ende der Regierung Lu d wi gs d e s Ach t z e h n:
t en ſah, sieht jene eines Prinzen beginnen, welcher
lange ſchon in unseren Herzen regierte.

So mögen denn Thränen der Freude ſich unter die
Thränen des Schmerzes miſchen; der Ruf, Hoch
leb e Carl der Zehnte! erſchale von allen Seis

ten, um ihn zu ſtillen; er ſey für dieſen Prinzen das
erſte Unterpfand unserer Treue. .
Straßburg, den 16. Sept. 1824.
Der Staatsrath ,
Präfect des Nieder-Rhrins ,
_ Osmangari. '
Wien, den 11. Sept.
(Aus d. öſterr. Beobachter )
éFortſetzung.) (
Die Inseln Scarpantho und Syme müſſen ihre Mar-
troſen zur feindlichen Flotte ſtelen. Der Tyrann von
Egypten ~ heißt es in dem aufgefangenen Bricfe
eines in Dienſten des Paſcha ſtchenden Europäers
~ iſt von der Lage Griechenlands wohl unterrichtet.
Nur die Hoffnung , in Hallas selbſt Vundesgenoſſen

zu finden, bewegt ihn, so große Rüſtungen, mit so.

ungcheuren Ausgaben verknüpft, aufs Spicl zu ſetzen.
Seine reguläre Armee kann gegen die Gricchen nicht
bcſtehen; und wenn Griechenland nicht wirklich in |o
vollſiäudiger Verwirrung iſt,
ſo wird er mit allen seinen Arabern nichts ausrichten.
Aus einem officielen Schreiben des Viceadmirals G.
Sachtieri, von Tino, den 2. (14 ) Juli. ~ Am
1. (13.) dicses, befanden wir uns im Angesicht des
Hafens von Ipſara. Nber wie groß war unsere Bes
trübniß, als wir Alles vom Feinde erobert ſahen!
Die Stadt , das Kaſtell, die Batterien, Alles war
in ſeiner Gewalt. Wir konnten sogar Niemanden
finden, der uns über das Schickſal der unglücklichen
Insel Auskunft gegeben hätte. Endlich erfuhren wir
von einem Kutter, der in unsere Hände fiel, daß
die feindliche Flotte abgeſegelt war, daß sie sich zu
Mitylene zu ciner ſtarken Expedition gegen Samos
rüſtete. Wir muthmaßen , daß ſich auf Ipſara ungesx
fähr 2000 Türken befinden *). Im Hafen ſahen wix



) Dieſe Muthmaßung war an und für sich nicht
ungegründet. In Conſtantinopel aber mußte
man, daß jene 20090 Mann vereits bis auf 6
bis 700 vermindert waren ; und der Capuban

als man es ſchilder,
 
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