za befricdigen. Man betrachtet dieſe Maßregel als
ſchr weiſe, indem ſie die Kapitalien zum Theil der
Induſtrie zurückgeben, und den Staat von einem
wucherlichen Zins befrey:n werde, denn er bezahlte
noch immer 5 Prozent, twoâhrend der Zinsfuß in Frark-
reich nur auf 4 und Z Prozent steht. Inzwiſchen
dürfte die Zurückſtrbmung der Kapitalien zur Indu-
ſtrie nicht bedeutend seyn, weil die Vortheile, wenn
;;; ſie in den Renten läßt, noch immer ſehr groß
tn
Hr. von Villele wciß dies wohl, und möchte ſich
nicht ganz des Geldes berauben ; doch iſt das was
er thun will, ſchon immer etwas, und es heißt un-
ſtreitiig den rechten Weg bey einem wohlverſtandenen
Kredi.e einſchlagen, wenn man den Werth der Kapi-
ralien verhältnißmäßig vermindert, wenn ſie im Ue-
becfluſſe vorhanden ſind. Auch liegt ein wahres Selbſt-
geſühl von Kredit in einer ſolchen Handlung , weil
man dadurch gleichſam die Quelle ſeiner eigenen Macht,
die Vorliebe für die bffentlichen Fonds, angreift, und
es gehört die tiefe Unwiſſenheit der Liberalen in Fi-:
nanzsachen, und der Hang der Franzoſen, Alles zu
tadeln dazu, um diese Maßregel der Miniſter zu ver-
dammen. Beſonders die Rentiers machen einen fürch:
terlichen Lärm, und eben sie, welche vorher insge-
ſammt miniſteriel waren, weil sie aufs Steigen ſpe-
kulirten, ſchimpfen jetzt auf das Miniſterium, und
erſcheinen dadurch großcntheils als ein verächtlicher
JVPobelhaufen, der Nichis als Spielgewinnſt vor Au-
en hat. ,
ß Die Reffnke ſcheint folgendergeſtalt vertheilt zu seyn.
Von den überhaupt exiſtir.ruden 197 Millionen g:hd-
ren 57 den Gemeinden , Kirchengebäuden, Hoſpiiä-
lern und andern öffentlichen Anſtalten; 20 Millionen
den Provinzen, 20 andere den Engländern, Holläne
dern 2c., endl ch bcfi: der sich 100 auf dem Plaize in
Paris. Dieſe letztern ſind unter alle Claſſen verthellt,
von den großen Herren an bis zu den Kdöchinnen,
und sind der Gegenaſtand einer unagfhödrlichen Agio-
tage. Nur die 20 Millionen in d.n Provinzen gehn
nicht immer aus einer Hand in die andere. Man
ſieht alſo nicht, welch!s große Iniercſſe Spieler ein-
fibßen töunen, die zu 50, 60o, 70 eingekauft haben, .
und nun zu 100 ausbezahlt werden. Hr. Lafitte, gegen
den die Liberalen sich beſtändig ſchr ungebührlich be-
tragen haben, weil er nch! all'n Sch. navozern dieser
Parthepy Millionen ſcheuk.n wollir, wird jetzt ſtäiker
als je angegriff.n, wl er, wir ſir ſagen, ſich zu
dez. Mandvers der Regierung hergibt. Indeſſen
macht ſein großes Vermdgen, das die Thoren um
1hn verſammel,, und ſ. in Verſtand, der ihm dcu Bey-
fall der Klugen g winnt, daß er dergleichen Angriffe
vrrachten kann. Die Liberalen ſind j. tz! aufs Haupt
g'schlagen, uud daher, wie gewöhnlich die Unglütkii-
<hen , wie auch vormals die Emigrirten zu Koblenz,
firei ſüchiig und ungerechte. Was man 1hun mußte,
um gerecht zu ſcyn , war, die Anwendung zu berſtrei-
ien, die das Miuiſt.erium von d.m Gewinngſte ſeiner
Zins: nhrrabſeß uug machen will Blos die Landeigen-
iphümnec eniſchädigen, während die großen und klei: -
racier durch dieſe Bedingungen verlieren.
nen Kaufleute, die Kapitaliſten aller Art, durch die
Revolution ganz ruinirt worden ſind, iſt eine auffal-
lende Ungerechtigkeit, gegen w:lche man die Stimme
erheben mußte. Die Liberalen hätten die Finanzmaß-
regeln ſelbſt loben, und nur die Verwendung ihres
Ertrags tadeln sollen. Dazu konnten aber uncre lin-
kiſchen Journaliſten ſich nicht entſchließsen. Man glaubt
allgemein, daß die Entſchädigung erſt im künftigen
Jahre ausgezahlt werden wird. Da eine, auf Belege
gegründete, gerechte Vertheilung ietzt wohl unmdglich
iſt, ſo besorgen Viele eine Cocagnenſcene, wobey diePar-
teymänner, die Hofleute, die Freunde des. Miniſteriums
und auch wohl dessen furchibarſte Gegner, denen man
den Mund ſtopfen will, Alles davon tragen, die Pro-
vinzen hingegen, wo die wahrhaft ungiücklichen und
armen Emigranten wohnen, lerer ausgehen mdödcht:en.
Von der Characterſtärke des Hrn, von Villele wird
es abhängen, dieſe Uebel zu vermeiden oder doch gu
mildern. t
Lo n don, den 31. Mä-z.
Vor einigen Tagen kamen Briefe vom 21. dieſes
aus Madrid an. Sie befaſsen ſich vorzüglich mit dem
Verfahren verſchiedener Agenten und Kaufleute in
London und Paris , welche dieſe Hauptſtadt in der
Absicht besucht haben, um Vorſchläge an die ſpani-
ſche Regierung, zu einem neuen Unleihen zu machen.
Es ward allgemein vorausgesetzt, daß alle dieſe Mits
bewerber um diesen Contract, in einem Punct übers
einſtimmten, nämlich, daß die Anerkennung der cone
_ ſtitutionnellen Anleihen, auf eine oder die andere
Wriſe, die unerläßiiche Bedingung sey. Es ſcheint
indeſſen, daß Individuen ſich fanden, die Häôuler
vom erſten Rang aus London verireten, oder zu vere
treten vorgeben, welche unpolitiſch genug sind , diese
Bedingung zu übergehen, und einen Contract mit
der ſpaniſchen Regierung cinzugehen, wovon eine
Clauſel geradezu die Conſtitutionn Ne Sicherheit verse
wirfee Das Individuum das dieſen Contract abe
ſchloß, iſt ein unglücklicher Speculant in franzdsiſchen
Renten, deſſen ungeheurer Vrrluſt vor zwey Jahren
viel Gerede in Paris machte. Er mag ſich alſo gern
zu ein:m Project hergeb-:n, wo er nichis zu verlieren
und alles zu gewinnen hat. Di-:ſes Projece muß trol
der vorherrſchenden Sucht zu Anleihen aller Art fehl-
ſchlagen. Die Lage der ſpaniſchen Finanzen ist zu
verzweifelt, um durch andre als Kaptialiſten vom er-
ſten geachteiſten Rang , wicder in Aufnahme gebracht
zu werden. Wenn die Partcheyern, die dieſen Con-
tract eingegangen ſind, vor dieſem unklugen Schritt
in hoher Achtung ſtanden, so müſſen ſie diefen Cha-
ie unter
dieſem Contract für die ſpaniſche Regierung aufzu-
nehmende Summe wird auf ungefähr 27 Milionen
pf Sterl. angegeben.
(Times. )
ß Brüſſ el, dea 3. Aprile.
Ein hieſiges Blatt behauptet, Genera! Mina werde
England vüerlaſſen um zu Brüſſel oder zu Ucheu zu
ſchr weiſe, indem ſie die Kapitalien zum Theil der
Induſtrie zurückgeben, und den Staat von einem
wucherlichen Zins befrey:n werde, denn er bezahlte
noch immer 5 Prozent, twoâhrend der Zinsfuß in Frark-
reich nur auf 4 und Z Prozent steht. Inzwiſchen
dürfte die Zurückſtrbmung der Kapitalien zur Indu-
ſtrie nicht bedeutend seyn, weil die Vortheile, wenn
;;; ſie in den Renten läßt, noch immer ſehr groß
tn
Hr. von Villele wciß dies wohl, und möchte ſich
nicht ganz des Geldes berauben ; doch iſt das was
er thun will, ſchon immer etwas, und es heißt un-
ſtreitiig den rechten Weg bey einem wohlverſtandenen
Kredi.e einſchlagen, wenn man den Werth der Kapi-
ralien verhältnißmäßig vermindert, wenn ſie im Ue-
becfluſſe vorhanden ſind. Auch liegt ein wahres Selbſt-
geſühl von Kredit in einer ſolchen Handlung , weil
man dadurch gleichſam die Quelle ſeiner eigenen Macht,
die Vorliebe für die bffentlichen Fonds, angreift, und
es gehört die tiefe Unwiſſenheit der Liberalen in Fi-:
nanzsachen, und der Hang der Franzoſen, Alles zu
tadeln dazu, um diese Maßregel der Miniſter zu ver-
dammen. Beſonders die Rentiers machen einen fürch:
terlichen Lärm, und eben sie, welche vorher insge-
ſammt miniſteriel waren, weil sie aufs Steigen ſpe-
kulirten, ſchimpfen jetzt auf das Miniſterium, und
erſcheinen dadurch großcntheils als ein verächtlicher
JVPobelhaufen, der Nichis als Spielgewinnſt vor Au-
en hat. ,
ß Die Reffnke ſcheint folgendergeſtalt vertheilt zu seyn.
Von den überhaupt exiſtir.ruden 197 Millionen g:hd-
ren 57 den Gemeinden , Kirchengebäuden, Hoſpiiä-
lern und andern öffentlichen Anſtalten; 20 Millionen
den Provinzen, 20 andere den Engländern, Holläne
dern 2c., endl ch bcfi: der sich 100 auf dem Plaize in
Paris. Dieſe letztern ſind unter alle Claſſen verthellt,
von den großen Herren an bis zu den Kdöchinnen,
und sind der Gegenaſtand einer unagfhödrlichen Agio-
tage. Nur die 20 Millionen in d.n Provinzen gehn
nicht immer aus einer Hand in die andere. Man
ſieht alſo nicht, welch!s große Iniercſſe Spieler ein-
fibßen töunen, die zu 50, 60o, 70 eingekauft haben, .
und nun zu 100 ausbezahlt werden. Hr. Lafitte, gegen
den die Liberalen sich beſtändig ſchr ungebührlich be-
tragen haben, weil er nch! all'n Sch. navozern dieser
Parthepy Millionen ſcheuk.n wollir, wird jetzt ſtäiker
als je angegriff.n, wl er, wir ſir ſagen, ſich zu
dez. Mandvers der Regierung hergibt. Indeſſen
macht ſein großes Vermdgen, das die Thoren um
1hn verſammel,, und ſ. in Verſtand, der ihm dcu Bey-
fall der Klugen g winnt, daß er dergleichen Angriffe
vrrachten kann. Die Liberalen ſind j. tz! aufs Haupt
g'schlagen, uud daher, wie gewöhnlich die Unglütkii-
<hen , wie auch vormals die Emigrirten zu Koblenz,
firei ſüchiig und ungerechte. Was man 1hun mußte,
um gerecht zu ſcyn , war, die Anwendung zu berſtrei-
ien, die das Miuiſt.erium von d.m Gewinngſte ſeiner
Zins: nhrrabſeß uug machen will Blos die Landeigen-
iphümnec eniſchädigen, während die großen und klei: -
racier durch dieſe Bedingungen verlieren.
nen Kaufleute, die Kapitaliſten aller Art, durch die
Revolution ganz ruinirt worden ſind, iſt eine auffal-
lende Ungerechtigkeit, gegen w:lche man die Stimme
erheben mußte. Die Liberalen hätten die Finanzmaß-
regeln ſelbſt loben, und nur die Verwendung ihres
Ertrags tadeln sollen. Dazu konnten aber uncre lin-
kiſchen Journaliſten ſich nicht entſchließsen. Man glaubt
allgemein, daß die Entſchädigung erſt im künftigen
Jahre ausgezahlt werden wird. Da eine, auf Belege
gegründete, gerechte Vertheilung ietzt wohl unmdglich
iſt, ſo besorgen Viele eine Cocagnenſcene, wobey diePar-
teymänner, die Hofleute, die Freunde des. Miniſteriums
und auch wohl dessen furchibarſte Gegner, denen man
den Mund ſtopfen will, Alles davon tragen, die Pro-
vinzen hingegen, wo die wahrhaft ungiücklichen und
armen Emigranten wohnen, lerer ausgehen mdödcht:en.
Von der Characterſtärke des Hrn, von Villele wird
es abhängen, dieſe Uebel zu vermeiden oder doch gu
mildern. t
Lo n don, den 31. Mä-z.
Vor einigen Tagen kamen Briefe vom 21. dieſes
aus Madrid an. Sie befaſsen ſich vorzüglich mit dem
Verfahren verſchiedener Agenten und Kaufleute in
London und Paris , welche dieſe Hauptſtadt in der
Absicht besucht haben, um Vorſchläge an die ſpani-
ſche Regierung, zu einem neuen Unleihen zu machen.
Es ward allgemein vorausgesetzt, daß alle dieſe Mits
bewerber um diesen Contract, in einem Punct übers
einſtimmten, nämlich, daß die Anerkennung der cone
_ ſtitutionnellen Anleihen, auf eine oder die andere
Wriſe, die unerläßiiche Bedingung sey. Es ſcheint
indeſſen, daß Individuen ſich fanden, die Häôuler
vom erſten Rang aus London verireten, oder zu vere
treten vorgeben, welche unpolitiſch genug sind , diese
Bedingung zu übergehen, und einen Contract mit
der ſpaniſchen Regierung cinzugehen, wovon eine
Clauſel geradezu die Conſtitutionn Ne Sicherheit verse
wirfee Das Individuum das dieſen Contract abe
ſchloß, iſt ein unglücklicher Speculant in franzdsiſchen
Renten, deſſen ungeheurer Vrrluſt vor zwey Jahren
viel Gerede in Paris machte. Er mag ſich alſo gern
zu ein:m Project hergeb-:n, wo er nichis zu verlieren
und alles zu gewinnen hat. Di-:ſes Projece muß trol
der vorherrſchenden Sucht zu Anleihen aller Art fehl-
ſchlagen. Die Lage der ſpaniſchen Finanzen ist zu
verzweifelt, um durch andre als Kaptialiſten vom er-
ſten geachteiſten Rang , wicder in Aufnahme gebracht
zu werden. Wenn die Partcheyern, die dieſen Con-
tract eingegangen ſind, vor dieſem unklugen Schritt
in hoher Achtung ſtanden, so müſſen ſie diefen Cha-
ie unter
dieſem Contract für die ſpaniſche Regierung aufzu-
nehmende Summe wird auf ungefähr 27 Milionen
pf Sterl. angegeben.
(Times. )
ß Brüſſ el, dea 3. Aprile.
Ein hieſiges Blatt behauptet, Genera! Mina werde
England vüerlaſſen um zu Brüſſel oder zu Ucheu zu