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Mannheimer Zeitung — 1826

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Nro. 287 - Nro. 312 (1. December - 31. December)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44355#1221

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Die politische Mann,
Heimer Zeitung
nebst dein Unierhaltunas»
blatte Phönir, kosten
zusammen halbjährlich
vier Fl.


Z ei k inr

Unfrankiert Z
schristen werden nicln an
genommen. Aste Zusen-
dungen wolle man an die
Redaktion addrelstren.
Einrnckungsgebühr äKr.
die Zeile.

Mit Großherzoglich badischem gnädigst. ausschl. Privilegium.

bl- 305. Freitag den 22. December 1826.


Teilbegcvenheilen.

Rußland.
Privatbriefe aus Wien bringen die wichtige Nach-
richt, daß unter englischer Vermittlung der Friede
Zwischen Rußland und Persien abgeschlossen worden ist.
(Franks. Bl.)
Oesterreich.
Wien, den 14. Decbr. Metalliques 90^; Bank-
actien 11^5.
Preußen.
Berlin, den 14. Dec. Als Se. Mas. der König
heute Morgen um die gewöhnliche Zeit sich zum täg-
lichen Vortrag nach Ihrem Arbeitszimmer begeben
wollten, gleiteten Höchstdieselben auf der dahin füh-
renden kleinen Treppe aus, und fielen so unglücklich
hinab, daß das rechte Bein sich unter das linke schob
und ein einfacher Bruch bei den Knochen des rechten
Unterschenkels, etwa eine Hand breit über dem Knö-
chel, erfolgte. Kurze Zeit darauf erschien der Gen.
St.-Arzt vi. Wiebel, der die Verletzung sogleich er-
kannte und die erforderlichsten Mittel anwandte. Et-
was später kamen der Gen. St. - Arzt v. Gräf/
so wie der Geh. R. Hufeland, und alle drei Aerzte
verfaßten, zur Beruhigung des Publicums, den nach-
folgenden
Ersten Bericht.
Se. Maj. der König haben heute Morgen, als
Höchstdieselben wie gewöhnlich, zur Wahrnehmung
der täglichen Geschäffte, eine Treppe, die zu dem Ar-
beitszimmer führt, hinabstiegen, einen Fall gethan,
durch welchen ein Bruch beider Knochen des rechten
Unterschenkels erfolgt ist. Das Befinden ist den Um-
ständen angemessen und völlig beruhigend. Berlin, den
14. Dec. 1826.
Hufeland. Wiebel, v. Gräfe.

Bis heute Abend um 6; Uhr hat sich nichts zuge-
tragen , was die am Schluß ausgesprochene günstige
Ansicht im mindesten verändern könnte. Se. Maj.
sind überaus ruhig und gefaßt, und der ebenfalls hier
folgende zweite Bericht, wird jede Besorgniß ent-
fernen.
Zweiter Bericht.
In dem Befinden Sr. Maj. hat sich seit heute früh
nichts wesentliches verändert, außer daß diesen Abend
ein unter den obwaltenden Umständen gewöhnliches,
aber sehr gemäßigtes Fieber eingetreten ist. Den 14.
Dec. 1826 Abends halb 7 Uhr.
Hufeland. Wiebel, v. Gräfe.
Se. königl. Hoheit der Prinz Earl von Preußen
sind nach Weimar abgegangen. Eben dahin hat sich
Se. Erc. der General - Lieutenant und Ebes des Ge-
neralstaabes der Armee, Freiherr von Müffling, be-
geben.
Baiern.
Nach der Allg. Zeitung werden im Königreiche
Baiern 4407 Jahrmärkte gehalten. Alle werden von
hcrumziehenden Händlern mit allen Gattungen aus-
ländischer Waaren besucht. Die Allg. Zeitung be-
merkt dabei: „Man könnte, wenn man wirklich die
Absicht hätte, Baiern mit ausländischen Erzeugnissen
fortwährend überschwemmt zu halten, und den baieri-
schen Gewerbfleiß in seiner Wurzel zu ersticken, es
nicht planmäßiger anlegen, als diese viertausend vier-
hundert und sieben Jahrmärkte in Verbindung mit
dem Hausirhandel auf die bisherige Weise noch fer-
nerhin fortbestehen zu lassen. Die Dienstboten im
ganzen Königreiche finden auf diesen unzähligen Jahr-
märkten ununterbrochene Gelegenheit zum Müßiggänge
und zur Verschleuderung und Hingabe ihres Lohnes
für ausländische Waaren. Unser um das Wohl sei-
nes Volkes höchst besorgte König, der schon so viele
Mißbräuche crbgeschaffe, und so viel schädliches Un-
 
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