Mannheimer Zeitung (1828)

Die politische Ma n n-
heimer Z e it u n g
nevſttemuneerhatltunas-

Hlatte Ph ö n i r, koſten

zusammen hatbiährtich.

vier Fl.

EEC’



Mit. Großherzoglich badiſchem gnödigſtk. ausſchl. Privilegium..

t ii § s s “
L gs e t...
N Zeitung
f %, j ) . U +
U ER .

! Un fr au fir te Zus
'! schriften werden nicht ane
genommen. Alle Zuseinr
dungen wolle man

an die Re dac tion

addresſiren.
Rr



N~ 44.

Mittwoch, den 20. Februar

“48298.



GER

33 a d e n.



Seine Königliche Hoh eit der Gr oßh er-
zo g haben gnädigſt geruht, die erſte proteſtantisſche
Lehrſtele am Gymnaſtum zu Heidelberg dem Profes-
sor Heinrich Friedr'ch Wilhe l mi, die zweite dem
Profeſſor Johann Friedrich H a u ß, die dritte dem

Profeſſoer Johann. Ludwig Oettinger, und die
vierte dem dermalen als Lehrer in Elberfeld angeſtelle_
ken dieſſeitigen Pfarrcandidaten Johann Georg B e-

ha g hel mit dem Prädicat als Profeſsſor, ~ fer ner
die zweite Lehrſtele am Pädagoginm za Durlach dem
Péarxeandidaten Ludwig F es en b e <, mit dem Prä-
dicat als Diaconus, huldreichſt zu übertragen.



Zeitbegebenheriten.



R u. ß. 1 /a n d,

Peters bur g, den 4. Febr. Se. Maj. der Kaiſer
pat den wirkl. Staatsrath Grafen Leon Potocki zu

Seinem außerord. Gesandten uud bevollm. Miniſter
in Portugal und den wirkl. Staatsrath jSwertſchkorw
zum außerord. and bevollm.' Miniſter an. den Höfen
Toscana und Lucca ernannt,.wo er bisher den Poſten
eines Geſchäftsträgers bekleidete. Der wirkiiche Staats-
rath Tourgusneuf iſt zum Civil-Gouv-rneuxr von Beſſ-
arabien ernannt worden. j

Nach Inhalt der amtlichen Verzeichniſſe der im Lau-
fr des Jahres 1826 im ruſsſiſchen Reiche Berehlichten,

Geborenen uud Geſtorbenen der griechiſch - ruſſiſchen

Gonfeſſion betrug die Zahl der im gedachten Jahre
geſchloſenen Chen 384,787, die der Geborenen
1,645,623 (857,409 männliche und 787,554 weibliche,

und die der Geſtorbenen 1,194,637 (606,9881 männ-

liche und 387,756 weibliche; es wurden ſonach
459,386 mehr geboren als ſtarben, .

jährige Winter ungemein ſtreng.

ſenden.

Nachrichten aus O d e ss a zufolge zeigt ſich der dies-.
Nach abwochsſeluder
Witterung trat in der zweiten Hälfte des Decembers
neue Kälte ein, die bis 16 Grad ſtieg. Im Januar
ſtieg sse sogar bis auf 24 Grad, worauf jcdoch, beim
Abgange der neueſten Nachrichten (vom 22. Januar)
wieder etwas mildere Witterung eintrat.
O. e . err re. i <.

Wien, den 12. Febr. Metalliques 90,3 z Bankacs

tien 1041. ‘

Der heutige 60ſte Geburtstag Sr. Maj. des Kais
sers iſt ein Tag der Freude skr alle treuen Bewohner
dieſer Hauptſtadt. Vom Morgen an ſtromte Alles
nach den Kirchen, um Gott für lange Erhaltung des
Monarchen anzuflehen. Abends wird die gauze Stadt
glänzend beleuchtet ſepyn. Bei Hof war krcine Gratu-
lation, ſondern Mittags blos Familientafel. In der
Hofburgkapelle begannen die Diener des Monarchen,
von frühe Morgens an, ihre Gebete zum Himmel zu
Die älteſten derselben eriunerten ſich mit
Mohlgefallen des Benehmens weiland Ihrer Majeſtät
der großen Maria Theresia, als die fromme Fürſtin
die Nachricht von der Geburt des erſten großmütterli-
chen Sprößlings ihres erlauchten Hauſes von Florenz
erhiell. Es war Abends um die Theaterſtunde, als
die Nachricht in Wien eintraf. Ihre Majeſtät ſaß in

Ihrem Catinet, als die Depesche gebracht wurde. Bei
deren Leſung, und im Vorgefühl was dieser Spröß-

ling einſt für seine Völker und für Europa werden'
würde, eilte Ihre Majenät in größter Haſt in tus
Burgtheater, wo sie einen Theil des Publicums ver-
sammelt wußte. Die Kailſerir lief ſo ſêhnell, utid oh-
ne alles Gefolg durch die Gemächer, daß die Oberſt-

‘hoſmeiſterin nicht im Stande war, ihr zu folgen, uud

ſie erſt bei der Rückkehr aus dem Theater wieder far.
Mittlerweile ſtirzte Ihre Majeſtät in die Loge und
rief mit lauter Stimme, ſich gegen das Publicun
wendend! „„Der Leepold bat seinen Knaben.’ Erſt

_ nach Bertündigung dieſex Nachricht holte die tugcid: