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Mannheimer Zeitung — 1828

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https://doi.org/10.11588/diglit.44354#0765

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Manhheimer
Die volitische M a n n-
heimer Z e it un g
nebſt dem Unterhaltungs-
blatte P ö n i x, koſten §
zusammen halbiährlich
vier Fl. - ast;



Zeitung.

un fr ankfi r te gZus

schriften werden nicht an-

genommen. Alle Zusen- ;

dungen wolte man

an die Redactioan
adresſſsren.

Mit Großherzoglich badiſchem gnädigſt. ausſchl. Privilegium.



N= 184.

B a d e n.



Se. königl. Hoh. der Prinz Friedrich von Preußen

find am '3. Juli zu einem freundſchaftlichen Beſuche

bei Sr. Durchl. dem Herrn Fürſten von Salm-Kraut-
heim in G erla c< s h e im eingetroffen, und haben
nach einem Aufenthalte von z Tagen am 16. sſrüh
Ihre Reise nach Baden-Baden weiter fortgesetzt. Man

schmeichelt sich mit der Hoffnung, vor der Zurückreiſe

nach Düùſſeldorf vielleicht mit einem zweiten Beſuche
beehrt zu werden.

Te it be g e b en h eit e n.



l a n d.

Vom %Kriegsſchauplake aus dem Lager bei Ba-
za rd ſchik vom 11. Juli wird geſchrieben : Der Kai-
ſer hat am 6. Juli Karaſſu verlaſſen, und iſt nach
einem Marſche von drei Tagen mit dem Hauptquar-
tier bei Bazardſchik angelangt; dieſe Stadt war be-
reits von unsern Vorpoſten besetzt Die Einwohner
hatten sie verlaſſen und der Feind machte keinen Ver-
ſuch, sse zu vertheidigen, obgleich er früher die Abſicht
zu haben ſchien, ſich daſelbſt zu concentriren. Die
Vorpoſten hatten kaum Bazardſchik paſſirt, als ſie auf
eine feindliche Cavallerie-Abtheilung von 4000 Pferden
ſtießen, welche unter den Befehlen des Haſſan Paſcha
(derselbe, welcher uns beim Donau-Uebergange entge-
genſtand) zur Recognoscirung von Schumla abgesandt
worden war. Der Feind wurde sofort zurückgedrängt
und ergriff die Flucht. Seitdem hält er nirgends
Stich und zieht ſich bei Annäherung unserer Truppen
kortwährend zurück. Beim Verfolgen iſt der Genera
Rüdiger in der Gegend von Kosludji (Koslodſchi)
?ingetroffen. Auf dem linken Flügel haben unſcre

Öruppen Kowarna besetzt ; dieſer Ort iſt wegen ſeincr

R u ß

. Freitag, den 4. Auguſt

1828.

Rhede sehr wichtig. Eine Abtheilung iſt nach Varna
aufgebrochen, um diese Feſiung einzuſchliegen. Auf
dem rechten Flügel iſt der Befeblshaber des 6. Corps,
General Roth, bei Hirſowa über die Donau gegan-
gen, nm von da die Belagerung von Siliſtria zu bes
ginnen. Er iſt in den Fürſtenthimern der Moldau und
Wallachei durch das unter den Befehlen des Generals
der Cavallerie Borozdin ſtchende Corps ersetzt worden.

Sowohl auf dicſem als auf allen andern Punkten..

ziehen die feindlichen Patrouillen ſich zurück, sobald ſie
uns nur anſichtig werden. Die kaiserliche Yrmwee iſt
sowohl durch das Corps des Generals der Cavallerie
Woynow, als durch die Truppenabtheilungen, welche
Matſchin, Hirſowa und Tultſcha eingenommen haben,
verſtärkkt worden. Wir erwarten bald die unter dem
Befehle des Admirals Greigh Nehende Flotte, ſo wie
die Brigade des General-Adjudanten Fürſten Menzi-
kow, welche zur Belagerung von Anapa benutzt
worden war. Der Oberbefehlshaber der feindli-
chen Truppen diesſſeits des Balkans, Huſſein Paſcha,
ſteht fortwährend an der Spltze der Armee zu Schum-
la, über deren Stärke die Nachrichten ungewiß ſind,
der Feind ſcheint nicht die Absicht zu haben, uns ent-
gegenzurücken.

,. W arrſcho y.. den 26. Iuli.
die Frau Großherzogin von Sachsen-Weimar, welche
am 16. d. M. von VPeetersburg hier eingetroffen
war, iſt vorgeſtern nach Weimar abgereist. –
Se. kaiſerl. Hoh. der Groffürſt Ceſarewitſch wer-
den in den nächſten Tagen die gewöhnliche Reise zur
Inspection des lithauiſchen Corps antreten, uud unge-
führ 10 Tage von hier abweſend seyn.

f O e | e r r & i c. ;

Wien, den 23. Juli. Am 11. d. iſt Se. Durchl.
der Prinz von Heſſen - Homburg von Lemberg, über
Kiſcheneſf, Jaſſy und Jsmail, (von wo an er dee
Reise zu Pferd fortseßen will), ins ruſſiſche Haupt-
quartier abgegangen. Lord Heytesdury verlicß unfcre

Ihre kaiſerl. Hoheit.
 
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