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Mannheimer Abendzeitung — 1848

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No. 2 – No. 31 (2. Januar – 31. Januar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44565#0077

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tung.




















No 19.



* Deut ſchland.

8} Kaxlsruhe, 18. Januar. Der durch das v. Haber'ſche Falliment
yeranloßie Ge egentwurf (?) lautet: {

Leopotd 26 Wir beauftragen Unſere Präſidenten der Miniſterien des
Innern und der Finanzen, Unſern getieuen Ständen, und zwar zuerſt der 2
Kammer, eine Unterſtützeng der Maſchinenfabrik Karlsruhe, und ebenſo der
Spinnerei Etllingen und der Zucketfabrik Waghäuſel durch eine den Gläubigern
zu leiſtende Zinjengarante in Antrag zu bringen, und zu dieſem Behufe fol-
zende Beſtimmungen vorzuſchlagen;

1) Bei jeder der genannlen drei Fabriken kann die nachbeſchriebene Zin-
ſengarantie des Staates nur für den Fall übernommen werden, daß zwiſchen
den Juhabern der Fabrik und ihren Glaubigern ein den Fortbetrieb der Fabrik
ſichernder Borg⸗ oder Nachlaßvergleich zu Stand komme, den auch die Staats-
gerwaͤltung angemeſſen find;

2) Bei einem jolchen Vergleiche muß bedungen ſeim daß ſämmtliche (uicht
durch Pfandrechte geſicherte) Wechfel- und Kontolurrent. Gläubiger für ihre dor-
derungen Partralobligationen, worin die zur Fabrik gehörigen Liegenſchaften
und Sebäude ſammt Emrichtungen zu Unterpfand tingeſetzt ſind, wenigſtens nach
ihrem Neunweriht an Zahlungeſtalt annehmen.

. ' 3) Bei der Zuckerfabrik Waghäuſel und bei der Spinnerei Ettlingen kön-
nen den Iuhaberu der Partialobligationen in keinem Folle mehr als 4, und bei
der Maſchinenfadrik Karlsruhe in keinem Fall? mehr als 41, Prozent Zinſen
zugeſichect werden.

4) Vas eine Fabrik an Reingewinn jährlich mehr abwirft, als zur Zins-
zahlung erforderlich iſt, wird zur allmähligen Tilgung der Schulden mittelft
zuͤelooung von Partalobligationen verwendet.

5) Die Aktionare von der Spinnerci Ettlingen und von der Zuckerfabrik
Waghäuſel erhalten von dem Ertrege Nichts, bis alle Partialobligationen ein-
geldot ſein werden, und Emil Kıfler kann bis dahin aus dem Ertrage ſeiner
Maſchinenfadrik nur eine ſeinen häuslichen Bedürfniſſen entſprechende Summe
für ſich beziehen. x

6) Sollie in einem Jahre der Beirich einer Fabrit wegen was ımmer fuͤr
Verhäitniſſeu nicht einmat den zur Zinszahlung erforderlichen Reinertrag ab-
werfen, jo wurde die Staatskaſſe den Inhabern der Pariialobligationen Das-

jenige aufbeffern, was ſie für eines der fünf erſten Jahre weniger als vier





Prozeut, für das G, 7., 8., 9. oder 10. Jahr weniger alg drei und ein Vier-
jel Prozeut, und für das 11., 42., 13., 14. oder 15. Jahr weniger als gar
zwei und eın halbes Prezent aus dem Ertrage der Fabrik erhalten ſollten.

Aulauf der im Art. 6 befiunmten 15 Jahre, wenn aus was immer für Grün-
den der Betrieb eingeſtellt, oder z. B. im Falle eines Krieges um mehr als
die Halfte herabgeſetzt werden ſollte. . ;
— 8) Um das Jutereſſe der Siaatoͤkaſſe in Beziebung auf den Betrieb der
3 Fabriken zu ſichern, ſoll der Staatsverwaltung die erforderliche Controle zu-
fiehen. Es ſoll auch zu dem Schwidentulgungsplan, ine beſoudere in Beziehung
auf die Rechnung des Reingewinnes, zur Auodehnung des Geſchäfts, zur Ver-
mehrung des Beiricbefonds, zu neuen Schuldencontrahirungen ꝛc. ihre beſondere

Genehnligung eingeholt werden.

9) Wenn die Staatskaſſe in die Lage ko mmen ſollte, nach Artifel 6 zur

Zins zahlung beizuſchußen, ſo waͤre ſie berechtigt, in den folgenden Jahren,










ohne daß weitere Ooligationen eingelost werden, aus dem nach Zahlung der
Zinfen uͤbrigen Theile des Reingewin ne da Zugeſchoſſene ſammt Zinſen von
dem im $. beſtimmten Beirage wieder zurüdzufordern.
Gegeben zu Aartlöruhe in Unjerm Staats-Miniſterum den 15. Ja-
nuar 1848. Leopold ze. Regenauer. — ß
Heidelberg, 15. Januar. Wir haben ſchon früher Gelegenheit gehabt,
vor dem gewiſſenloſen Treiben mancher Auswanderungsagenten zu war-
nen; wir erhalten in dieſem Augendlick von Caracas, 7. Dez., einen Brief auz
glaubwürdiger Hand, der vielleicht noch zur rechten Zeit kommt, um deutſche
Yuswanderer vor Betrug und Mifhandlung zU vewahren. „Es
herrſcht hier, ſo ſchreibt der Correſpondent, unter den Deuͤtſchen eine große Auf-
regung über ein Projekt, So, oo0 Einmanderer aue Deutſchland hier-
herzubringen, welches das Pariſer Haus Delrue und Comp. entworfen
dat und hier durch ſeinen Aginten Vicomte de Coulhat betreiben läßt. Wir
wuͤnſchen daher dringend, daß dies im Vaterland bekannt wird, namentlich in
der Umgend von Yranaheim und Herdelderg, wohrr viele Auswanderer
kommen ſollen. Vicomte de Coulhat hat mit der Regierung bereits den Kon:
tract abgeſchioſſen, 80000 größtentheits Deatſche, Aus wande rer bierhexzubrin
gen. Ich heklage ſie von Herzen, wenn ſie ſich von den Seelenverkäufexn
vethören laſſen, und ſchon jetzt herrſcht unter den Fremden allgemeiner Unwille
hier gegen die Unternehmung, ader Keiner ſieht ein Mittel, dem Ungtück abzu-
helfen, das jedenfalls auf unſere Lande Eute hereinbricht, wenn ſie ſich in den
fein gelegten Schlingen fangen laſſen. Delrue unDd Comp. haben 700 Geviert-
meilen Land zum Geſcheuk erhalten WENN
Menichn herbringen. Wenn ihr Pian irgend gelingt,

Die Menſchen nun, die dort
Guayra geſchofft und erhalten, wenn 06 viel
in denen ſie dann ihre dreiwöchentliche Reiſe abinaͤchen müſſen, und dann leere

Steppen und We. den oder Valdungen vorfinden, O

taufen und können in einem Vierteljaͤhre höchſtens Mais haben. Alle andern Früchte

_ Hrauchen ein und mehrere Jahre, wuchern dann aber auch, Aber wohon ſo

— Eoviel wır ung erinnern, iſt zwar ſchon fruͤher von Sette

der RKegierung eine Warnung gegen das Haus Delrue veröffentlicht wor-
den;z man Fann aber in deſer Sache nicht genug thun. Wir erfuchen daher
die geſammte deutſche Preſſe, namentlich auch die Lofaltiätter, die in die Hände

der Landleute kommen, obiger Warnung ihre Spalten zu öffuen. (D. Ztg.)











{

|















































































































Oldenburg, 11. Jan. Das neue Jahr ſollte uns die lang verheißene
Statt deſſen ſehen wir nun Borgänge, die

Im

Regnet oder ſchueiet es nun

Im Gemeindeweſen der Städte zeigt ſich mehr Leben. In Jever hat

In Vechta, das mit

Die
Da man von einem

Die letzte und zugleich erſte Bürgerverſammlung, die im Jahre
Das erfte, das Inventarium der Stadt, erſchien im Jahr
aben, ſo daß mit dieſem Schriftchen in der Hand kunſtg jeder Bürger deure

4 (Deutſche Zeitung.)
Bon der Iſar, 10. Jan. Baiern ſcheint in Beziehung auf die beab-
Bekanutlich ſind von Deutſchland

Es iſt nun von

Wir wiſſen nicht, wie weit der Vorſchlag bereits Auklang ge-
Nur fragt es ſich, 0B .

voͤn den beiden deutſchen Großmächten, eine üiberal-conſervative Stel-
d. h.: im Weſentlichen die Tagſaz-

zu bleiben und nur im äußerſten Falle, wenn naͤmlich der
ſich thatſächlich, durch Verbindung mit dem äuſ-
erſten deulſchen,“ Deutſchland gegenüber als gefahrdrohend geriren würde, z.
(8öln. 3) . —
. Speier, 16. Jan. Eines der geſinnungstüchtigſten, Überzeugungstreues
Mitglieder der baierifhen Abgeordnetenfammer — der
— iſt mit Tod abgegangen. Es iſt dies
der jene Kammer treffen konnte; — um ſo
Männern iſt, als man

* Die Berhältuiffe in Italien geſtalten ſich immer ernſter. Ir der Lom-
bardei/ namentlich in dem beſonders wichtigen Mailand, beherrſcht eine dumpfe
Gaͤhrung die Gemüther. Die Spannung geht bis in die /höchſten Claſſen“. —
Die Unorduungen in Livorno IGeinen aͤußerſt bedenklicher Art geweſen zu
fein. Befonders beachtenswerth ift indeſſen die Geſtaltung der Dinge in Rom.
Der Papſt ſcheint ſich in einem Zuſtande des Schwankens zu befinden, der
eine Hoffnung auf friedliche Entwicllung kaum zuläßt. Seine Reformen find,
wie der Augenfchein zeigt, völli; ungenügend. Defiers ſchon verſuchte es das
Staatgoberhaupt, zukückzuſchreiten. Es iſt unmoͤßlich! Es muß immer wie-

Keine Halbheit ver-
Um aber feſt vorarzu-



fel des Heils! Irdenfalis beſindet ſich Italien in dieſem Augenblick in
Zuſtande ernſter Kriſe.

Banreuth, 14. Jan. Wir erhalten aus dem benachbarten
die ſchreckliche Kunde, daß ſeit vergangener Nacht die Flam
tben und bis jetzt ſchon 190 Gebäude verzehrt haben; X
Stadt liegt bereits in Aſche; das Landgerichtsgebaͤude iſt ſeht bedroh
Rathhaus iſt niedergebrannt. Beim Abgang der Poſt war an ein
Feuers noch nicht zu denken, da alles gemeinſame Handeln aufgehd
und jeder in ſeiner Noth nur an ſich und die Semigen denkt. - Bayı
Vom Rhein, 15. Jan. Das Morn. Chr. berichtet einen Vor
Bukareſt, der in der deutſchen Preſſe die lauteſte Beſprechung ve
die ſich im Hauſe des Hoſpodars als Erzieheri
deſſelben in einen Wortwechſel, an d V
laͤßt ihr 25 Peitſchenhiebe geben


















junge Haͤnnoveranerin,
geräth mit der Frau
ſie ohne Schuld iſt, der Hospodar
 
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