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V. TEIL.

Die altchristliche Kunst.

I. Allgemeine Grundsätze

i. Heidnische Kunst und christliche Kunst.

§ 119. Die christliche Kunst stammte von der klassischen
griechisch-römischen ab und machte darum dieselben Wechsel-
fälle durch; so kommt es auch, dass sie ungefähr dieselben
Perioden aufweist.

Die römische Kunst erreichte ihre höchste Blüte unter dem
Kaiserreich, gegen Ende des zweiten Jahrhunderts. Die am
Palatin und in Pompeji gefundenen Malereien sind im rein-
sten Stile ausgeführt; dieselbe Vollendung begegnet uns auch
auf den Denkmälern aus der Zeit Trajans und Hadrians; der
Verfall beginnt unter Septimius Severus. Ein Beispiel liefert
der Triumphbogen des Septimius auf dem Forum ; er steht
an Einfachheit und Reinheit der Linienführung weit hinter
dem Titusbogen zurück. Es liesse sich ein ähnlicher Ver-
gleich anstellen zwischen den Malereien des dritten Jahrhun-
derts und denjenigen von Pompeji. In der konstantinischen
Periode sind Malerei und Bildhauerkunst in vollstem Verfall:
welch gewaltiger Unterschied zwischen den untern Basreliefs
des Konstantinsbogens, und den obern, die von einem Denk-
mal aus der Zeit Trajans stammen. Einzig die Architektur

1) Vgl. Marciii, I monumenti delle arti cristiane primitive 1884.
Garrucci, Storia dell'arte cristiana 1873-81. Griniattard de S. Lau-
renz, Guide de l'art chretien 1872. Kraus, Die christliche Kunst in
ihren frühesten Anfängen 1873. — Geschichte der Christi. Kunst. 18%.
Wilpert, Die Malereien der röm. Katakomben 1902. Von Sybel, Christ-
liche Antike 1906. Müntz, Lefort, Piratt u.s.w. f P. Albert Kuhn,
Allgemeine Kunstgeschichte.
 
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