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mahlin und zweien Söhnen in’s Kloster geschickt ward. Aragis hatte
sich inzwischen in Unteritalien zum Könige aufgeworfen; als aber Karls
Ileer anrückte, verlor er den Muth und ward des Kaisers Vasall.
Da erst landete Adalgis mit den Griechen an der Beneventer Küste.
Aber Grimoald, sein Neffe, Aragis Sohn und Nachfolger, und alle
Langobarden gehorchtem dem Aufrufe von Karls Pfleger Wingis und
zogen gegen Adalgis in Kalabriens Ebenen, Da stürzte Adalgis in
die Feinde und fiel als Held.
23. Hel(v)ius Pertinax,
(Z. 7155 — 7230.)
Alelius Pertinax, der Kaiser ward (7157), baute zu seinem Ge-
dächtnisse (7162) ein fjjiihüs (7165) von Marmor und Gold (7167— 68);
da kamen Samstags (7170) die Edlen zusammen (7176), um nackt und mit
Ol bestrichen (7177) zu ringen (7173) , wobei Frauen zuschauten und den
Preis ertheilten (7172. 86). — Eines Tages rang der Kaiser selbst (7188)
und blieb Sieger (7193). Da stand wider ihn auf Julian, der oft den
Sieg gewonnen (7196 — 7200). Pertinax aber überwand ihn, daß er todt
zur Erde fiel (7214). Da sammelte Julian’s Bruder über 5000 Mann
und überfielen den Kaiser (7222), und erschlugen ihn mit den Seinen (7227).
Er hatte sieben Monate und fünf Tage geherrscht (7230).’
dk
Publius Helvius 1) Pertinax, geboren in Ligurien, unterrichtet
von Sulpicius Apollinaris, Soldat in Syrien und im Partherkriege, unter
Marcus Aurplius und Commodus verbannt, dann Oberbefehlshaber in Bri-
tannien, Proconsul in Afrika, endlich am 31. Decbr. des J. 191 (945 d. St.~),
als Commodus in einer Verschwörung gefallen war, als bald TOjühriger
Greis zum Kaiser ausgerufen, am 26. März des folgenden J. aber schon
ivieder von Prätorianern und Freigelassenen getödtet 2).
Seine Gemahlin Flavia Titian a, Tochter des Flavius Subjicianus,
war ausschweifend; seine Tochter ward dem Neffen des Didius Julianus,
seines Verfolgers und Nachfolgers, verlobt.
Pertinax selbst ward aber später unter die Götter versetzt, sein Sohn
sein Priester oder Flamen 3).
Nach dem Chr on o grap h u s vom J. 354 hatte er 75 Tage geherrscht,
nach Beda 6 Monate, nach der Kaiser ehr onik 7 M. 5 T., nach Maria-
nus Scotus und Hermannus Aug. 7 Monate, nach Ecko von Repkau
16 M., nach Heinrich von M. 18 M.
J) Aulus bei Aurelius Victor Cgef. 17.
2) Prsetorianorum militum feditione et Juiiani fcelcre occifus eil:
Eutrop. und Aurel. P’ictor.
3) Sein Leben bei Julius Capitolinus, Cassius Dio, Aurelius Victor
17. 18, Eutropius 8, 16., Hist. Miscell. 10,84; Zonaras, Orosius
7,16, Herodian 2, 1 — 7, Zosimus 12,6, Spartian Julian., Prosper
A quitan. Chron.
mahlin und zweien Söhnen in’s Kloster geschickt ward. Aragis hatte
sich inzwischen in Unteritalien zum Könige aufgeworfen; als aber Karls
Ileer anrückte, verlor er den Muth und ward des Kaisers Vasall.
Da erst landete Adalgis mit den Griechen an der Beneventer Küste.
Aber Grimoald, sein Neffe, Aragis Sohn und Nachfolger, und alle
Langobarden gehorchtem dem Aufrufe von Karls Pfleger Wingis und
zogen gegen Adalgis in Kalabriens Ebenen, Da stürzte Adalgis in
die Feinde und fiel als Held.
23. Hel(v)ius Pertinax,
(Z. 7155 — 7230.)
Alelius Pertinax, der Kaiser ward (7157), baute zu seinem Ge-
dächtnisse (7162) ein fjjiihüs (7165) von Marmor und Gold (7167— 68);
da kamen Samstags (7170) die Edlen zusammen (7176), um nackt und mit
Ol bestrichen (7177) zu ringen (7173) , wobei Frauen zuschauten und den
Preis ertheilten (7172. 86). — Eines Tages rang der Kaiser selbst (7188)
und blieb Sieger (7193). Da stand wider ihn auf Julian, der oft den
Sieg gewonnen (7196 — 7200). Pertinax aber überwand ihn, daß er todt
zur Erde fiel (7214). Da sammelte Julian’s Bruder über 5000 Mann
und überfielen den Kaiser (7222), und erschlugen ihn mit den Seinen (7227).
Er hatte sieben Monate und fünf Tage geherrscht (7230).’
dk
Publius Helvius 1) Pertinax, geboren in Ligurien, unterrichtet
von Sulpicius Apollinaris, Soldat in Syrien und im Partherkriege, unter
Marcus Aurplius und Commodus verbannt, dann Oberbefehlshaber in Bri-
tannien, Proconsul in Afrika, endlich am 31. Decbr. des J. 191 (945 d. St.~),
als Commodus in einer Verschwörung gefallen war, als bald TOjühriger
Greis zum Kaiser ausgerufen, am 26. März des folgenden J. aber schon
ivieder von Prätorianern und Freigelassenen getödtet 2).
Seine Gemahlin Flavia Titian a, Tochter des Flavius Subjicianus,
war ausschweifend; seine Tochter ward dem Neffen des Didius Julianus,
seines Verfolgers und Nachfolgers, verlobt.
Pertinax selbst ward aber später unter die Götter versetzt, sein Sohn
sein Priester oder Flamen 3).
Nach dem Chr on o grap h u s vom J. 354 hatte er 75 Tage geherrscht,
nach Beda 6 Monate, nach der Kaiser ehr onik 7 M. 5 T., nach Maria-
nus Scotus und Hermannus Aug. 7 Monate, nach Ecko von Repkau
16 M., nach Heinrich von M. 18 M.
J) Aulus bei Aurelius Victor Cgef. 17.
2) Prsetorianorum militum feditione et Juiiani fcelcre occifus eil:
Eutrop. und Aurel. P’ictor.
3) Sein Leben bei Julius Capitolinus, Cassius Dio, Aurelius Victor
17. 18, Eutropius 8, 16., Hist. Miscell. 10,84; Zonaras, Orosius
7,16, Herodian 2, 1 — 7, Zosimus 12,6, Spartian Julian., Prosper
A quitan. Chron.